Description: <p><p>Versiegelte Parkplätze heizen die Städte auf. Bäume könnten dem entgegenwirken. Doch unsere Datenrecherche zeigt: Städte kümmern sich kaum darum – obwohl sie es könnten.</p></p><p>Die wichtigsten Punkte in Kürze:<ul><li>Bäume funktionieren wie natürliche Klimaanlagen und können Städte deutlich kühlen.</li><li>In Bebauungsplänen fehlen oft Vorgaben, wie viele Bäume auf Parkplätzen gepflanzt werden müssen. </li><li>Die Städte könnten auch auf bestehenden Parkplätzen Bäume pflanzen lassen, tun dies allerdings nicht.</li><li>Dort, wo Bäume vorgeschrieben sind, werden sie nicht immer ausreichend gepflanzt – und nicht ausreichend kontrolliert. </li><li>Viele Bäume, die gepflanzt werden, sind so klein, dass sie weder Schatten spenden noch kühlen. </li></ul><p><a href="https://fragdenstaat.de/newsletter/">Keine Recherche verpassen und hier den Newsletter abonnieren!</a></p><p><em>„36 Grad und es wird immer heißer / unser Beat wird nie mehr leiser / nur ein halbes Grad noch bis zur Katastrophe / die Welt singt schon die letzte Strophe.“</em></p><p>Als die Band 2raumwohnung den Song <a href="https://www.youtube.com/watch?v=wIRyoh5TClI&list=RDwIRyoh5TClI&start_radio=1">„36grad“</a> in den 2000er Jahren veröffentlichte, waren Sommertage mit Temperaturen über 30 Grad noch etwas Besonderes. Mittlerweile hat die Band den Refrain umgeschrieben. Denn was einst nach Freibad, Eis und lauen Nächten klang, steht heute für aufgeheizte Wohnungen, glühenden Asphalt – und Hitzetote. </p><p>Allein 2024 starben in Deutschland <a href="https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/rki-schaetzt-zahl-der-jaehrlichen-hitzetoten-100.html#:~:text=Das%20Robert%20Koch%2DInstitut%20(RKI,Sachsen%20war%20am%20st%C3%A4rksten%20betroffen.&text=Die%20Analyse%20des%20RKI%20basiert,vergangenen%20Sommer%20der%20Nordwesten%20Deutschlands.">rund 3.000 Menschen</a> an den Folgen extremer Hitze. Unser Planet heizt sich auf. <a href="https://www.zdfheute.de/panorama/hitze-hitzetage-wetter-deutschland-100.html">Hitzetage sind häufiger</a> – und belasten vor allem das Leben in den Städten. Dort ist der Boden stark versiegelt: Asphalt, Beton und Pflastersteine lassen kein Wasser versickern, speichern die Hitze und geben sie nachts wieder ab. Dabei gäbe es eine einfache und wirksame Methode, um entgegenzusteuern: Bäume. Sie spenden Schatten, senken die Umgebungstemperatur und verbessern so das Mikroklima. Doch sie fehlen, weil Städte versäumen, sie vorzuschreiben – obwohl sie es könnten. </p><p>Gemeinsam mit der <a href="https://www.ardmediathek.de/video/story/wie-schuetzen-wir-staedte-vor-hitze/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNTk0NzA">ARD Story</a> haben wir uns die am stärksten versiegelten Parkplätze in sechs Städten angesehen, in denen es besonders heiß wird: Mannheim, Stuttgart, Frankfurt am Main, Hannover, Braunschweig und Köln. Wir wollten wissen, auf welchen Parkplätzen die Städte Bäume vorgeschrieben haben und auf welchen nicht. Anschließend haben wir mithilfe von Satellitenbildern und Luftaufnahmen überprüft, ob Bäume den Vorgaben entsprechend gepflanzt wurden. Das Ergebnis: Die Städte tun zu wenig. Sie machen kaum Vorgaben, obwohl sie das könnten. Und wo es Vorgaben gibt, werden sie oft nicht umgesetzt – ohne dass es bislang aufgefallen ist. </p>Vorgaben? Fehlanzeige<p><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bebauungsplan_(Deutschland)">Ein Bebauungsplan</a> ist ein wichtiges Instrument. Darin steht, wie eine Fläche bebaut und genutzt werden darf. So ein Plan prägt das Stadtbild – und das Stadtklima. Wenn eine Supermarktkette eine neue Filiale bauen möchte, steht im Bebauungsplan, ob auf dem Grundstück überhaupt ein Supermarkt gebaut werden darf, wie hoch das Gebäude sein darf – und meist auch, wie viele Bäume auf dem Parkplatz gepflanzt werden sollen. Ausgestellt wird der Bebauungsplan von der Stadt selbst. </p><p>Unsere Analyse der Bebauungspläne der Parkplätze zeigt: In vielen Fällen schreiben die Städte gar nicht vor, wie viele Bäume auf den Parkplätzen zu pflanzen sind. In Köln gab es bei mehr als zwei Dritteln der von uns untersuchten Parkplätze keine Vorgaben. In Mannheim und Braunschweig betraf dies knapp die Hälfte. In Stuttgart gab es bei fast keinem der Parkplätze Vorgaben. <br> </p><p><br> Ein Grund dafür: Viele der Bebauungspläne stammen aus einer Zeit, in der Maßnahmen zur Anpassung an die Klimakrise noch kein Thema waren. Erst in den letzten zehn Jahren ist das Thema auch bei der Stadtplanung angekommen. Dies ist vor allem der <a href="https://difu.de/projekte/klimaschutz-in-der-verbindlichen-bauleitplanung">Klimaschutznovelle des Baugesetzbuches von 2011</a> zu verdanken. Sie hat Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel im Städtebau gesetzlich verankert. Dadurch haben Kommunen mehr Möglichkeiten, Begrünung, wie Bäume auf Parkplatzflächen, vorzuschreiben. Doch die Möglichkeit nutzen die Städte zu wenig, wie unsere Recherche zeigt. </p>Dranbleiben<p>Abonniere jetzt unseren Newsletter, um keine Recherche mehr zu verpassen!</p>Bitte geben Sie hier nichts einE-MailAbonnierenBäume bleiben Nebensache <p>„Die Klimaschutznovelle 2011 hat den Kommunen nochmals zusätzliche Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Bauleitplanung gegeben“, erklärt Philipp Schulte. Er ist Fachanwalt für Verwaltungsrecht. „Auch bei bestehenden Bebauungsplänen ist es rechtlich zulässig, diese nachträglich zu ändern und die Begrünung des jeweiligen Plangebietes vorzuschreiben.“ Wenn es durch den vielen Asphalt auf Parkplatzflächen zu heiß wird, können dort beispielsweise die Anpflanzung und der Erhalt von Bäumen oder die Begrünung der angrenzenden Gebäude von der Gemeinde verbindlich festgesetzt werden. </p><p>Als Orientierungswert für die Zumutbarkeit solcher Klimaschutzmaßnahmen müssten die Interessen der Eigentümer*innen abgewogen werden, sagt Schulte. Dabei gelte, dass die Kosten der Maßnahmen den Wert des Grundstücks nicht überschreiten sollen. Einen Laubbaum zu kaufen, zu pflanzen und drei Jahre zu pflegen <a href="https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/stadtgruen/stadtbaeume/stadtbaumkampagne/fragen-und-antworten/?utm_source=chatgpt.com">kostet etwa 3.000 Euro</a>. In den meisten deutschen Großstädten kann man damit nur <a href="https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/043-Baulandpreise.html#_lfw8r58u4">wenige Quadratmeter Grundstücksfläche</a> kaufen. Am Geld dürfte es also nicht scheitern.</p><p>Unsere Analyse zeigt: Viele Kommunen haben seit 2011 ihre Bebauungspläne angepasst. Doch Klimaschutz war dabei selten das Ziel. Meist geht es darum, Spielhallen, Bordelle oder neue Discounter aus bestimmten Vierteln auszuschließen. Das war vor allem in Stuttgart der Fall. Das Grün bleibt Nebensache. </p><p>Wir haben die Städte dazu befragt und sie haben ausführlich geantwortet. Zusammenfassend lässt sich sagen: Bebauungspläne seien sehr komplex. Es sei sehr kompliziert, Bäume bei bestehenden Parkflächen vorzuschreiben. Mannheim beispielsweise setzt auf Freiwilligkeit und versucht vor allem auf den eigenen Flächen zu entsiegeln – also Asphalt und Beton gegen Grün zu tauschen. Ob die Vorgaben regelmäßig kontrolliert werden? Dazu antworteten alle sechs Städte: Nein, dafür fehle Personal. Manche prüfen nach Hinweisen aus der Bevölkerung. </p>Zu klein, zu mickrig<p>Für diese Recherche hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erstmals ausgewertet, wo in den sechs Städten Bäume stehen – und wo nicht. Dazu wurde ein Deep-Learning-Modell verwendet, das bestimmen kann, ob sich an einer bestimmten Stelle Asphalt, ein Dach oder ein Baum befindet. Fast die Hälfte der Stadtflächen sind komplett versiegelt. Nicht einmal ein Viertel der Flächen sind Bäume. Dabei könnten mehr Bäume Leben retten: Laut <a href="https://www.eurekalert.org/news-releases/978104">einer Studie</a> mit Daten aus 93 europäischen Städten würde ein Drittel weniger Menschen an Folgen der Hitze sterben, wenn 30 Prozent der Fläche mit Bäumen bepflanzt wäre. Davon sind die untersuchten Städte weit entfernt.<br> </p><p><br> Bäume kühlen auf zwei Arten: Wenn es heiß ist, <a href="https://www.wsl.ch/de/news/stadtbaeume-kuehlen-auch-bei-extremer-hitze/">verdunstet Wasser über die Blätter</a>. Außerdem spenden ihre Kronen Schatten, der die Umgebung um <a href="https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/stadtentwicklung/hitzeschutzstrategie.pdf?__blob=publicationFile&v=3">bis zu 10 Grad abkühlen</a> kann. Ein <a href="https://gruene-stadt-der-zukunft.de/wp-content/uploads/Steckbrief_Baeume-als-Hitzeschutz_Feder_Welling_2023.pdf">80 Jahre alter Baum</a> kühlt das fast zehnmal besser als ein 20 Jahre alter Baum. Um wachsen zu können, muss der Baum allerdings gepflegt werden.</p><p>Wie wichtig das ist, zeigt sich in Hannover. Bei den Vorschriften ist die niedersächsische Stadt ein positives Beispiel. Schon 1995 wurde festgelegt, dass Bäume auf Parkplätzen gepflanzt werden müssen. In fast jedem Bebauungsplan steht, dass je vier Stellplätze ein großkroniger Laubbaum gepflanzt werden soll. Beim Abgleich mit den Satellitenbildern und Luftaufnahmen fällt jedoch auf, dass viele der gepflanzten Bäume alles andere als großkronig sind. Eher zart und mickrig – weshalb sie auch schlechter kühlen. </p><p>„Häufig werden Städtbäume, nachdem sie angepflanzt wurden, sich selbst überlassen und von Billiganbietern gepflegt und kaputt geschnitten“, erklärt Daniela Antoni. Sie ist Baumsachverständige für Stadtbäume und klärt auf ihrem Instagram-Kanal <a href="https://www.instagram.com/baumkontrolle_im_netz/?hl=de"><em>Baumkontrolle im Netz</em></a> darüber auf, was ein Baum wirklich braucht, um gesund zu bleiben. Vor allem Jungbäume müssten regelmäßig und häufig gegossen werden, um wachsen zu können. „Es werden Jungbäume gekauft, aber nicht gepflegt. Wenn sie absterben, werden sie durch neue ersetzt“, berichtet Antoni. So sei die gesetzliche Pflicht laut Bebauungsplan erfüllt. Einen tatsächlichen Nutzen, um das Stadtklima zu verbessern, brächten solche Bäume allerdings nicht. <br> </p>Datenauswertung im Detail<p>Wir haben für unsere Analyse sechs Städte ausgewählt, in denen Menschen besonders stark hitzebelastet sind – also besonders betroffen von Hitze, Versiegelung und fehlendem Grün. Als Grundlage haben wir den <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> der Deutschen Umwelthilfe herangezogen, der bewertet, wie gut Städte auf die zunehmenden Hitzewellen vorbereitet sind. Alle Parkplätze, die wir analysiert haben, sind größer als 1.000 m2 und laut dem KI-Modell des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stark versiegelt. Insgesamt haben wir 220 Parkplätze analysiert. <br> </p>Wie wir vorgegangen sind:<ol><li><strong>Parkplätze identifizieren</strong></li></ol><p>Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat gemeinsam mit der ci-tec GmbH für uns alle Parkplätze größer als 1.000 m2 markiert und analysiert, wie stark diese Flächen versiegelt sind. Dafür nutzten die Wissenschaftlerinnen den sogenannten <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Normalized_Difference_Vegetation_Index">NDVI</a> – das steht für Normalized Difference Vegetation Index. Der NDVI wird anhand von Satellitenbildern und Luftaufnahmen berechnet und gibt an, wie viel Vegetation auf einer Fläche vorhanden ist. Ein niedriger Wert zeigt versiegelte oder unbepflanzte Flächen. </p><ol><li><strong>Bebauungspläne recherchieren </strong></li></ol><p>Wir haben städtische Webseiten nach Bebauungsplänen gescrapt und diese den Parkplatzflächen zugeordnet. Dabei haben wir auch das Jahr dokumentiert, wann die Pläne erstellt oder geändert wurden. </p><ol><li><strong>Sortieren und filtern </strong></li></ol><p>Wir haben die Parkplätze nach dem NDVI sortiert, also danach wie wenig grün sie sind. Dann haben wir nach dem Jahr, in dem die Bebauungspläne erstellt oder geändert wurden, gefiltert. Zuerst haben wir uns nur auf Bebauungspläne, die nach der Klimaschutz-Novelle im Baugesetzbuch im Jahr 2011 erstellt wurden, konzentriert.</p><p>Diesen Filter haben wir im Lauf der Recherche für einzelne Städte angepasst:</p><ul><li>In Hannover haben wir Bebauungspläne ab 1995 berücksichtigt – ab dem Jahr der Baumschutzsatzung.</li><li>In Mannheim und Frankfurt am Main haben wir den Stichtag auf das Jahr 2000 gelegt, weil uns aufgefallen ist, dass bereits vor 2011 Vorschriften zur Pflanzung von Bäumen gemacht wurden. </li></ul><ol><li><strong>Vorgaben suchen </strong></li></ol><p>In den Bebauungsplänen haben wir nach sogenannten Grünfestsetzungen für die Parkplätze gesucht – also behördlichen Vorgaben für das Pflanzen von Bäumen. </p><ol><li><strong>Vorgaben überprüfen</strong></li></ol><p>Wenn wir Vorgaben gefunden haben, haben wir sie mit Satellitenbildern und Luftaufnahmen abgeglichen. Wir haben die Bäume gezählt und uns die Größe der Baumkronen angesehen. Dafür haben wir auf die Satellitenbilder und Luftaufnahmen zurückgegriffen, mit denen auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die ci-tec GmbH ihre Analysen aufgebaut haben. Diese basierten nicht nur auf den Bilddaten selbst, sondern vor allem auf den Ergebnissen eines Deep-Learning-Modells, das die Bäume automatisch erkannt und vermessen hat. Die Satellitenbilder stammen von Google Satellite; die Luftaufnahmen aus den Beflugsdaten der Landesämter. Die Aufnahmen wurden 2022, 2023 oder 2024 erstellt. Ergänzend haben wir uns auch Google-Street-View-Bilder angeschaut. Die Größe haben wir anhand der Breite des Parkplatzes geschätzt und mit dem vermuteten Alter verglichen.</p><ol><li><strong>Konfrontieren</strong></li></ol><p><strong></strong>Wir haben alle Unternehmen, Kaufhäuser, Hochschulen und Händler kontaktiert, die an die untersuchten Parkplätze angrenzen und wo es erscheint, als wären Vorgaben nicht eingehalten worden – und sie um Informationen zum Baujahr und zur Pflanzung der Bäume gebeten. Nicht alle haben geantwortet. Einige verwiesen darauf, dass sie lediglich Mieter*innen seien und keine Verantwortung für die Flächen tragen. Die Eigentümer*innen oder Bauherr*innen konnten wir nicht kontaktieren, da nicht öffentlich einsehbar ist, wem welcher Parkplatz gehört. Letztlich ist es aber nicht möglich, festzustellen, wer die Verantwortung für die Bepflanzung und Pflege der Bäume trägt.</p><p><br> </p><ul><li> Braunschweig </li><li> Frankfurt am Main </li><li> Hannover </li><li> Köln </li><li> Mannheim </li><li> Stuttgart </li></ul>versiegeltDachunversiegeltniedriges Grün (Wiese)mittelhohes Grün (Büsche)hohes Grün (Bäume)GewässerVergleich des Satellitenbildes von Braunschweig mit der Versiegelungsanalyse. Rote Flächen zeigen versiegelte Bereiche, während grüne und blaue Flächen unversiegelte Naturflächen darstellen.<br>Das KIT weist darauf hin, dass Modellunsicherheiten aufgrund der Referenzdatenlage und der Komplexität gegeben sind.Quelle: <a href="https://www.kit.edu">KIT & ci-tec GmbH</a>•Erstellt mit: <a href="https://github.com/NUKnightLab/juxtapose">JuxtaposeJS</a><p>46 Prozent der Menschen in Braunschweig sind laut dem <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> stark hitzebelastet. Die Oberflächentemperatur beträgt im Sommer durchschnittlich 35,08 Grad. </p><p>Wir haben 47 Parkplätze analysiert:</p><ul><li>Bei 19 Parkplätzen stehen in den Bebauungsplänen keine Vorgaben zu Bäumen auf Parkplätzen.</li><li>Bei 28 Parkplätzen gibt es hingegen Vorgaben, dass Bäume auf den Parkplätzen gepflanzt werden müssen. <ul><li>Auf 10 Parkplätzen wurden Bäume entsprechend dieser Vorgaben gepflanzt. </li><li>Auf 14 Parkplätzen sind laut Satellitenbildern weniger Bäume als vorgegeben sichtbar. </li><li>Auf 2 Parkplätzen wurden zwar so viele Bäume gepflanzt, wie im Bebauungsplan vorgesehen, allerdings scheinen die Kronen auf den Satellitenbildern sehr klein. </li><li>Auf 2 Parkplätzen gibt es zwar Vorgaben im Bebauungsplan, diese greifen jedoch nicht. Die Vorgabe gilt nur für Neu- und Zubau; die Parkflächen sind allerdings älter – also Bestand. </li></ul></li></ul><p><strong>Was sagt die Stadt dazu? </strong><br> Die Stadt Braunschweig schreibt, dass Entsiegelung ein wichtiger Bestandteil ihrer Klimaanpassungsstrategie sei. Man prüfe seit Jahren in allen Bebauungsplanverfahren, ob Klimaanpassungsmaßnahmen – etwa die Begrünung von Parkplätzen – umsetzbar seien. Wenn möglich, würden entsprechende Vorgaben gemacht. Ob Vorgaben eingehalten werden, wird nur bei Projekten mit städtebaulichen Verträgen mit Investoren überprüft. <br> </p>versiegeltDachunversiegeltniedriges Grün (Wiese)mittelhohes Grün (Büsche)hohes Grün (Bäume)GewässerVergleich des Satellitenbildes von Frankfurt am Main mit der Versiegelungsanalyse. Rote Flächen zeigen versiegelte Bereiche, während grüne und blaue Flächen unversiegelte Naturflächen darstellen.<br>Das KIT weist darauf hin, dass Modellunsicherheiten aufgrund der Referenzdatenlage und der Komplexität gegeben sind.Quelle: <a href="https://www.kit.edu">KIT & ci-tec GmbH</a>•Erstellt mit: <a href="https://github.com/NUKnightLab/juxtapose">JuxtaposeJS</a><p>61 Prozent der Menschen in Frankfurt am Main sind laut dem <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> stark hitzebelastet. Die Oberflächentemperatur beträgt im Sommer durchschnittlich 36,14 Grad. </p><p>Wir haben 31 Parkplätze analysiert: </p><ul><li>Bei 6 Parkplätzen stehen in den Bebauungsplänen keine Vorgaben zu Bäumen auf Parkplätzen.</li><li>Bei 25 Parkplätzen gibt es hingegen Vorgaben, dass Bäume auf den Parkplätzen gepflanzt werden müssen. <ul><li>Auf 6 Parkplätzen wurden Bäume entsprechend dieser Vorgaben gepflanzt. </li><li>Auf 8 Parkplätzen sind laut Satellitenbildern und Luftaufnahmen weniger Bäume als vorgegeben sichtbar. </li><li>Auf 1 Parkplatz wurden zwar so viele Bäume gepflanzt, wie im Bebauungsplan vorgesehen, allerdings scheinen die Kronen auf den Satellitenbildern und Luftaufnahmen sehr klein.</li><li>Auf 10 Parkplätzen gibt es zwar Vorgaben im Bebauungsplan, diese greifen jedoch nicht. Die Vorgabe gilt nur für Neu- und Zubau; die Parkflächen sind allerdings älter – also Bestand. </li></ul></li></ul><p><strong>Was sagt die Stadt dazu? </strong><br> Die Stadt Frankfurt am Main hat die teilweise Daten überprüft und in einem Fall Maßnahmen wegen eines Verstoßes eingeleitet. Kontrolliert werde üblicherweise im Rahmen einer Besichtigung kurz vor der Fertigstellung einer Bebauung. Danach kontrolliere die Stadt nicht regelmäßig. <br> </p>versiegeltDachunversiegeltniedriges Grün (Wiese)mittelhohes Grün (Büsche)hohes Grün (Bäume)GewässerVergleich des Satellitenbildes von Hannover mit der Versiegelungsanalyse. Rote Flächen zeigen versiegelte Bereiche, während grüne und blaue Flächen unversiegelte Naturflächen darstellen.<br>Das KIT weist darauf hin, dass Modellunsicherheiten aufgrund der Referenzdatenlage und der Komplexität gegeben sind.Quelle: <a href="https://www.kit.edu">KIT & ci-tec GmbH</a>•Erstellt mit: <a href="https://github.com/NUKnightLab/juxtapose">JuxtaposeJS</a><p>43 Prozent der Menschen in Hannover gelten laut dem <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> als stark hitzebelastet. Die Oberflächentemperatur erreicht im Sommer durchschnittlich 35,75 Grad. Die Stadt hat bereits 1995 eine Baumschutzsatzung eingeführt, die Bäume auf Parkplätzen vorschreibt. </p><p>Wir haben 37 Parkplätze analysiert:</p><ul><li>Bei 5 Parkplätzen stehen in den Bebauungsplänen keine Vorgaben zu Bäumen auf Parkplätzen.</li><li>Bei 32 Parkplätzen gibt es hingegen Vorgaben, dass Bäume auf den Parkplätzen gepflanzt werden müssen. <ul><li>Auf 7 Parkplätzen wurden Bäume entsprechend dieser Vorgaben gepflanzt. </li><li>Auf 21 Parkplätzen sind laut Satellitenbildern und Luftaufnahmen weniger Bäume als vorgegeben sichtbar. </li><li>Auf 4 Parkplätzen wurden zwar so viele Bäume gepflanzt, wie im Bebauungsplan vorgesehen, allerdings scheinen die Kronen auf den Satellitenbildern und Luftaufnahmen sehr klein. </li></ul></li></ul><p><strong>Was sagt die Stadt dazu? </strong><br> Hannover erklärt, dass mögliche Verstöße nur bei Hinweisen geprüft werden. Für präventive Kontrollen fehle das Personal. Zusätzliche Stellen seien beantragt worden.<br> </p>versiegeltDachunversiegeltniedriges Grün (Wiese)mittelhohes Grün (Büsche)hohes Grün (Bäume)GewässerVergleich des Satellitenbildes von Köln mit der Versiegelungsanalyse. Rote Flächen zeigen versiegelte Bereiche, während grüne und blaue Flächen unversiegelte Naturflächen darstellen.<br>Das KIT weist darauf hin, dass Modellunsicherheiten aufgrund der Referenzdatenlage und der Komplexität gegeben sind.Quelle: <a href="https://www.kit.edu">KIT & ci-tec GmbH</a>•Erstellt mit: <a href="https://github.com/NUKnightLab/juxtapose">JuxtaposeJS</a><p>43 Prozent der Menschen in Köln gelten laut dem <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> als stark hitzebelastet. Die Oberflächentemperatur erreicht im Sommer durchschnittlich 33,93 Grad. </p><p>Wir haben 41 Parkplätze analysiert:</p><ul><li>Bei 32 Parkplätzen stehen in den Bebauungsplänen keine Vorgaben zu Bäumen auf Parkplätzen.</li><li>Bei 9 Parkplätzen gibt es hingegen Vorgaben, dass Bäume auf den Parkplätzen gepflanzt werden müssen. <ul><li>Auf 4 Parkplätzen wurden Bäume entsprechend dieser Vorgaben gepflanzt. </li><li>Auf 2 Parkplätzen sind laut Satellitenbildern weniger Bäume als vorgegeben sichtbar. </li><li>Auf 3 Parkplätzen wurden zwar so viele Bäume gepflanzt, wie im Bebauungsplan vorgesehen, allerdings scheinen die Kronen auf den Satellitenbildern sehr klein. </li></ul></li></ul><p><strong>Was sagt die Stadt dazu? </strong><br> Die Stadt Köln sagt, dass die Begrünung von Parkplätzen im Einzelfall verhandelt werde. Bei privaten Parkplätzen – etwa im Einzelhandel – sei oft zu wenig Platz, um Bäume zu pflanzen. Bei manchen Bebauungsplänen ohne Vorgaben habe es lediglich Nutzungsänderungen gegeben, etwa zum Ausschluss bestimmter Händler. Aktuell arbeite die Stadt an einem Entsiegelungskataster. Die Einhaltung von Begrünungsvorgaben werde stichprobenartig geprüft.<br> </p>versiegeltDachunversiegeltniedriges Grün (Wiese)mittelhohes Grün (Büsche)hohes Grün (Bäume)GewässerVergleich des Satellitenbildes von Mannheim mit der Versiegelungsanalyse. Rote Flächen zeigen versiegelte Bereiche, während grüne und blaue Flächen unversiegelte Naturflächen darstellen.<br>Das KIT weist darauf hin, dass Modellunsicherheiten aufgrund der Referenzdatenlage und der Komplexität gegeben sind.Quelle: <a href="https://www.kit.edu">KIT & ci-tec GmbH</a>•Erstellt mit: <a href="https://github.com/NUKnightLab/juxtapose">JuxtaposeJS</a><p>88 Prozent der Menschen in Mannheim sind laut dem <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> stark hitzebelastet. Die Oberflächentemperatur beträgt im Sommer durchschnittlich 38,38 Grad. </p><p>Wir haben 36 Parkplätze analysiert:</p><ul><li>Bei 15 Parkplätzen stehen in den Bebauungsplänen keine Vorgaben zu Bäumen auf Parkplätzen.</li><li>Bei 21 Parkplätzen gibt es hingegen Vorgaben, dass Bäume auf den Parkplätzen gepflanzt werden müssen. <ul><li>Auf 3 Parkplätzen wurden Bäume entsprechend dieser Vorgaben gepflanzt. </li><li>Auf 7 Parkplätzen sind laut Satellitenbildern und Luftaufnahmen weniger Bäume als vorgegeben sichtbar. </li><li>Auf 4 Parkplätzen wurden zwar so viele Bäume gepflanzt, wie im Bebauungsplan vorgesehen, allerdings scheinen die Kronen auf den Satellitenbildern und Luftaufnahmen sehr klein. </li><li>Auf 7 Parkplätzen gibt es zwar Vorgaben im Bebauungsplan, diese greifen jedoch nicht. Die Vorgabe gilt nur für Neu- und Zubau; die Parkflächen sind allerdings älter – also Bestand.</li></ul></li></ul><p><br><strong>Was sagt die Stadt dazu?</strong><br> Die Stadt Mannheim erklärt, dass neue Bebauungspläne in der Regel Begrünungsvorgaben enthalten. In Wohngebieten würden zudem gezielt Pläne zum Schutz und zur Weiterentwicklung von Grünflächen aufgestellt. Wenn Vorgaben fehlen, liege das meist daran, dass die betroffenen Parkplätze bereits vor Erlass des Bebauungsplans bestanden und neue Regelungen daher “keine unmittelbare Wirkung” gehabt hätten. Ob Vorgaben eingehalten werden, prüfe die Stadt bei allgemeinen Kontrollfahrten und bei Hinweisen aus der Bevölkerung. <br> </p>versiegeltDachunversiegeltniedriges Grün (Wiese)mittelhohes Grün (Büsche)hohes Grün (Bäume)GewässerVergleich des Satellitenbildes von Stuttgart mit der Versiegelungsanalyse. Rote Flächen zeigen versiegelte Bereiche, während grüne und blaue Flächen unversiegelte Naturflächen darstellen.<br>Das KIT weist darauf hin, dass Modellunsicherheiten aufgrund der Referenzdatenlage und der Komplexität gegeben sind.Quelle: <a href="https://www.kit.edu">KIT & ci-tec GmbH</a>•Erstellt mit: <a href="https://github.com/NUKnightLab/juxtapose">JuxtaposeJS</a><p>50 Prozent der Menschen in Stuttgart gelten laut <a href="https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Kommunal/Hitze-Check_2025/Hitze-Check_Staedte-Deutschland_Uebersicht_2025.pdf">Hitze-Check</a> als stark hitzebelastet. Die Oberflächentemperatur beträgt im Sommer durchschnittlich 35,02 Grad. </p><p>Wir haben 29 Parkplätze analysiert: </p><ul><li>Bei 25 Parkplätzen stehen in den Bebauungsplänen keine Vorgaben zu Bäumen auf Parkplätzen.</li><li>Bei 4 Parkplätzen gibt es hingegen Vorgaben, dass Bäume auf den Parkplätzen gepflanzt werden müssen. <ul><li>Auf 2 Parkplätzen wurden Bäume entsprechend dieser Vorgaben gepflanzt. </li><li>Bei 2 gibt es zwar eine Vorgabe, Bäume zu pflanzen. Allerdings nennt der Bebauungsplan keine Zahl. </li></ul></li></ul><p><strong>Was sagt die Stadt dazu?</strong><br> Die Stadt Stuttgart erklärt, dass aktuelle Bebauungspläne grundsätzlich Begrünung und wasserdurchlässige Beläge vorschreiben, um das Stadtklima zu verbessern. Viele der untersuchten Pläne seien jedoch keine klassischen Bebauungspläne, sondern Pläne zur Nutzungssteuerung. Damit könne man etwa festlegen, ob dort eine Spielhalle sein darf oder nicht. Diese enthalten keine Regeln zur Begrünung oder Flächengestaltung<br> </p></p>
Text(
Editorial,
)
Origins: /Zivilgesellschaft/FragDenStaat
Tags: Asphalt ? Braunschweig ? Hannover ? Köln ? Mannheim ? Stuttgart ? Baumschaden ? Klimaanlage ? Frankfurt am Main ? Grundstück ? Laubbaum ? Stadtbaum ? Bauleitplanung ? Baum ? Baugesetzbuch ? Satellitenbild ? Entsiegelung ? Parkplatz ? Bebauungsplan ? Stadtklima ? Stadtplanung ? Schwimmbad ? Gebäude ? Großstadt ? Hitzewelle ? Hitzetage ? Pflanze ? Stadt ? Klimaschutz ? Bodenpreis ? Luftbild ? Mikroklima ? Klimaanpassung ? Hitzebedingte Todesfälle ? Richtwert ? Heizung ? Urbaner Raum ? Städtebau ? Klima ? Klimawandel ?
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2025-08-13
Modified: 2025-08-12
Time ranges: 2025-08-12 - 2025-08-13
Accessed 1 times.