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Störche in Rheinland-Pfalz

Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Störche in Rheinland-Pfalz Ministerium für Umwelt und Forsten 2 3 Vo r w o r t Impressum Naturschutz bei uns 5, S. 1-24: Artenschutzprojekt „Störche in Rheinland-Pfalz“ Herausgeber Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Straße 1 55116 Mainz Inhalt und Konzept Dr. Klaus Richarz und Martin Hormann Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland Steinauer Straße 44 60386 Frankfurt/Main Telefon: 069/420105-0 Fax: 069/420105-29 E-Mail: info@vsw-ffm.hlf-net.de Fotos / Zeichnungen Manfred Delpho, Alfred Limbrunner / Dr. Franz Müller Redaktion Ludwig Simon und Dr. Dieter Rühl Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LfUG) Amtsgerichtsplatz 1 55276 Oppenheim Telefon: 06133-933717 Layout Ökotext, Bonn Druck KraheDruck GmbH, Unkel Wer aufmerksam durch Feld und Wald unseres Landes geht, dem wird nicht entgangen sein, dass nach langjähriger Abwesenheit in einigen Landesteilen wieder Störche zu beobachten sind. Die Störche haben die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten stets als Glücks- und Kinderbringer begleitet. Störche waren über lange Zeit fester Bestand- teil unserer Landschaft und einer naturgeprägten Kultur. Dieses Miteinander von Mensch und Tier endete um 1890 für den Wald- bewohner Schwarzstorch und 1973 für den an feuchtes Grünland gebundenen Weißstorch. Landschaftsverändernde Maßnahmen nah- men den Störchen den Lebensraum. Nachhaltige Nutzung war damals noch ein Fremdwort. Aber nun sind die Störche zurückgekehrt. Ein Erfolg für den Natur- schutz und für die Stabilität der Nachbarschaft von Mensch und Storch. Ein Artenschutzprojekt dokumentiert seine Rückkehr; in Auftrag gege- ben wurde es durch das Umweltministerium. Der Schwarzstorch hat es allein zurückgeschafft, beim Weißstorch wurde durch Stützungs- maßnahmen nachgeholfen. Umfangreiche Begleitmaßnahmen (Horst- schutz, Biotopgestaltung, Verbesserung der Nahrungssituation, Entschärfung von Gefahrenquellen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr) zeigen, dass Erfolge möglich sind. Und wir freuen uns darüber. Die Bestände beider Arten erholen sich – und viele Menschen machen mit: Gemeinden, Förster, Naturschützer und Stromversorger ziehen an einem Strang. Dies ist ein weiteres ermutigendes Beispiel, wie tatkräf- tige Zusammenarbeit Artenschutzmaßnahmen beflügeln kann. 1. Auflage, Mainz 2003 (10. 000 Stück) Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des Nachdrucks und der Übersetzung sind vorbehalten. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Broschüre selbst verantwortlich. Ihr Text wurde auf der Grund- lage des zweiteiligen Schlussberichts über das „Artenschutzprojekt Störche in Rheinland-Pfalz“ verfasst, den Ulrich Diehl (GNOR) 1995 im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (Oppenheim) erstellte. Ich lade Sie ein, mitzuwirken, dass die Störche, welche die menschliche Phantasie immer angeregt haben, wieder heimisch werden bei uns. Informationen und Kontaktadressen finden Sie in dieser Broschüre. Und ich teile Ihre Freude beim Anblick der Störche in unserer Landschaft. Diese Broschüre wurde der Umwelt zuliebe auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Foto Titelseite links: Fliegender Weißstorch, rechts: Nahrungsuchender Schwarzstorch in Flachwasserzone Margit Conrad Ministerin für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz 4 5 Inhalt Einführung Einführung5 Enge Verwandte mit unterschiedlicher Entwicklung6 Gesamtbestände und Verantwortung; Durchführung eines Artenschutzprojektes Störche8 Steckbrief Weißstorch (Ciconia ciconia)10 Steckbrief Schwarzstorch (Ciconia nigra)11 Konkrete Hilfe für den Weißstorch12 Konkrete Hilfe für den Schwarzstorch15 Ansprechpartner für projektbezogene Auskünfte22 Quellenhinweise und weiterführende Literatur23 Weiß- und Schwarzstorch, die beiden einzigen bei uns heimischen Vertreter aus der weltweit 19 Arten umfassenden Familie der Störche, werden zur Ord- nung der Schreitvögel ge- zählt. Enge „verwandt- schaftliche“ Beziehungen bestehen zu den Reihern, Ibissen, Löfflern, dem afri- kanischen Schuhschnabel sowie dem Hammerkopf. Neuere molekularbiologi- sche Untersuchungen ha- ben gezeigt, dass auch die Neuweltgeier zur nächsten Verwandtschaft der Schreit- vögel gehören. 6 7 E n g e Ve r w a n d t e mit unterschiedlicher Entwicklung Vorkommen des Schwarz- storches in Rheinland-Pfalz (DIEHL 1995) Gebiete mit Schwarzstorch- horsten, Nahrungshabitaten und regelmäßigen Sichtbeobachtungen Gebiete mit einzelnen Sichtbeobachtungen des Schwarz- storches Der seltene und scheue Waldbewohner Schwarzstorch, früher als „Fischereischädling“ verfemt und massiv ver- folgt, wurde bei uns bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Brutvogel ausgerottet (etwa 1890 letzter Brut- nachweis). Dagegen hatte der Weißstorch noch einen Bestand von über 100 Brutpaaren mit Schwerpunkt in der Rheinebene zwischen Wörth im Süden und Worms im Norden. Noch in den 50er Jahren bzw. bis Anfang der 60er Jahre des 20. Jh. umfasste der Bestand in den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße und Ludwigshafen jeweils 12 - 16 Paare. Mit den gravierenden Verschlechterungen der Lebens- raumsituation durch Intensivierung und Technisierung der Landwirtschaft, Einsatz von Umweltchemi- kalien, zusammen mit Veränderungen des Wasserhaushalts durch Drainung von Feuchtflächen und Gewässerausbau, wendete sich das Blatt für den Glücks- und Kinderbringer. Der Weißstorch starb 1973 in Rheinland-Pfalz als Brut- vogel aus. Ehemaliges Verbreitungsgebiet des Weißstorches in Rheinland-Pfalz Hauptverbreitungsgebiet und letzte ehemalige Brutvorkommen Weitere Gebiete mit ehemaligen Brutvorkommen sowie im letzten Jahrhundert erloschene Vorkommen Dagegen fasste kurz nach Verschwinden seines weißen Vetters der Schwarzstorch heimlich, still und leise in Rheinland-Pfalz wieder Fuß. Seit den zwei ersten Brutnachweisen 1982 im Regierungsbezirk Trier konn- ten jährlich bis zu 18 Brutpaare vor allem in den nörd- lichen Landesteilen festgestellt werden. Die Eifel inklusive Ahrtal und der Westerwald sind aktuelle Verbreitungszentren dieser schwer zu erfassenden Art, für die ein Gesamtbestand von 25 - 30 Revier- paaren in Rheinland-Pfalz vermutet wird. Der rheinland-pfälzische Anteil am deutschlandweiten Gesamtbestand der Schwarzstörche beträgt ca. 7 %. Ne- ben den Bruten und Horststandorten lie- gen aus vielen Landesteilen von Rheinland- Pfalz Meldungen rastender oder überflie- gender Schwarzstörche vor. 8 9 Gesamtbestände und Ve r a n t w o r t u n g ; D u r c h - führung eines Artenschutz- projektes Störche Der Schwarzstorch hat weltweit ein sehr großes, aber lückiges Ver- breitungsgebiet, das von West- und Südeuropa über Vorderasien bis nach Ussurien reicht; in Südafrika besteht ein isoliertes Vorkommen. Mit mindestens 6.000 Brutpaaren ist mehr als die Hälfte des Welt- bestandes auf Europa konzentriert, ein Drittel davon in Mitteleuropa. In den letzten Jahrzehnten haben die mitteleuropäischen Schwarz- storchbestände – wohl ausgehend von der Kernverbreitung der Art im östlichen Mitteleuropa – deutlich zugenommen. Die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz beherbergen mit ca. 100 Paaren immerhin etwa 25 % des gesamtdeutschen Schwarzstorch-Brutbestandes und tragen so für diese Art eine besondere Verantwortung. Verbreitung des Schwarzstorches 1930 Arealerweiterung bis 1994. Nach MAKATSCH (1974) ergänzt von BRAUNEIS (1996) Weißstorch hoch klappernd Der Weißstorch hat im Gegensatz zum Schwarzstorch ein wesentlich kleineres, auf die Westpaläarktis begrenztes Ver- breitungsgebiet. Die Weißstorch-Welt- population wird allerdings auf immerhin noch 150.000 Brutpaare geschätzt. Gemäß der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten sowie dem Regionalabkommen zur Erhaltung der wandernden afrikanisch-eurasischen Was- servögel verdienen Weiß- und Schwarz- storch einen besonderen Schutz. In An- erkennung dieser internationalen Verant- wortung hat sich das Land Rheinland- Pfalz zum Ziel gesetzt, die Schwarz- storchbestände effizient zu schützen und dem Weißstorch durch Entwicklung geeig- neter Lebensräume eine Wiederansied- lung in Rheinland-Pfalz zu ermöglichen. Das Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz hat die Erarbeitung eines „Artenschutzprojektes Störche“ (für beide Arten) in Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben. Auf der Grundlage von Vor- schlägen der Staatlichen Vogelschutz- warte und eines vom Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht ver- gebenen Werkvertrages zu diesem Arten- schutzprojekt wurden Empfehlungen für ein „storchenfreundliches“ Rheinland- Pfalz erarbeitet. Sie sind zum Teil auch schon durch den Arbeitskreis „Schwarz- storchschutz“ erfolgreich umgesetzt worden.

Types:
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    text_type: Publication,
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Origin: /Land/Rheinland-Pfalz/LfU

Tags: Reiher ? Weißstorch ? Bonn ? Brutvogel ? Storch ? Frankfurt am Main ? Ludwigshafen ? Mainz ? Trier ? Worms ? Pfalz ? Vogel ? Landesentwicklung ? Hessen ? Rheinland-Pfalz ? Saarland ? Flechte ? Würmer ? Naturschutzverordnung ? Wandernde Tierart ? Forstrecht ? Gewässerausbau ? Grünland ? Papier ? Bonner Konvention ? Eifel ? Mitteleuropa ? Südafrika ? Südeuropa ? Vorderasien ? Verbreitungsgebiet ? Artenschutz ? Dränung ? Forst ? Biologische Invasion ? Öffentlichkeitsarbeit ? Flachwasser ? Europa ? Landwirtschaft ? Wasserhaushalt ? Wald ? Landschaft ?

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Language: Deutsch

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Time ranges: 2003-01-01 - 2003-12-31

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