Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] WIEDERANSIEDELUNG Überwinterung Das Artenschutzprojekt Schwimmfarn fördert in Kooperation zwischen der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden- Württemberg und dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz diese seltene Wasserpflanze seit einigen Jahren erfolgreich durch gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen. DIE WIEDERANSIEDLUNG DES SCHWIMMFARNS Ein erfolgreiches Artenschutzprojekt Beispiel für ein Wiederansiedlungsgewässer: Altgewässer in der Nähe des Wörther Hafens. So wurden zur weiteren Verbreitung und Stabili- sierung der Bestände erwachsene Pflanzen behut- sam einem großen Bestand entnommen und im Frühherbst in ausgewählte Gewässer der Rheinaue ausgesetzt. Auf diese Weise ist es gelungen, den Schwimmfarn in einigen Altarmen des Rheins und Aueweihern zwischen Wörth und Germersheim dauerhaft wieder anzusiedeln. Lange Zeit wusste man gar nicht, wie und wo der Schwimmfarn überwintert. Noch heute wird dies häufig aus Unkenntnis falsch dargestellt. Tatsächlich ist es so, dass die Sporen in den Wuchsgewässern des Farns praktisch überall vorkommen. Sie überdauern den Winter auf der Wasseroberfläche, eingeschlossen in Eis oder trocken an Baumrinde oder Treibholz. Impressum Herausgeber/Herstellung: Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) Bearbeitung und Fotos: Dipl.-Geogr. Arno Schwarzer Redaktion: Ludwig Simon, Jürgen Köstel (LfU) Stand: 12/2016 Artenschutz in Rheinland-Pfalz Erwachsener Schwimmfarn Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans) ist einer der wenigen Farne, die frei schwimmend auf dem Wasser treiben. Die einjährige Pflanze stirbt im Herbst ab und entwi- ckelt sich erst im späten Frühjahr aus den winzigen Sporen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Dies ist die schwierigste Zeit für den Farn. Dann müssen die männlichen und weiblichen Sporen zu- einander finden. Misslingt es, kann es vorkommen, dass der Bestand stark dezimiert wird. Junger Schwimmfarn Schwimmfarn, wenige Tage nach der Keimung. Das Pflänzchen ist winzig. Als kleine Pflanze kaum sichtbar, wächst sie umso schneller heran, je wärmer und nährstoffreicher die Gewässer sind. Wenn sie ausgewachsen ist, kann sie sich sehr effektiv vermehren, indem die handteller- großen Pflanzen sternförmig auseinanderbrechen und aus den Teilen schnell wieder neue Einzelpflan- zen entstehen. Hier ist gut zu erkennen, wie die vegetative Fortpflanzung und somit das rasante Wachstum des Farns an geeigneten Standorten vor sich geht. Innerhalb von wenigen Wochen wächst eine Einzelpflanze zu einem sternförmigen Gebilde heran (Bild rechts, Bildmitte), welches dann wieder in Tochterpflanzen zerfällt (Bild links). Bei diesen vollzieht sich Wachstum und Vermehrung auf dieselbe Weise. Die weißen Kugeln, die unter der Wasseroberfläche liegen, beherbergen die Sporen, aus denen sich der einjährige Farn im nächsten Jahr wieder entwickelt. Die braunen Fäden sind die Wurzeln, die sich in Anpassung an das Wasserleben nachträglich aus Blättern umgebildet haben. Der Schwimmfarn ist in Rheinland-Pfalz vom Aus- sterben bedroht und bundesweit stark gefährdet. Er zählt zu den besonders geschützten Arten der Bundesartenschutzverordnung. In Rheinland-Pfalz kommt er als typischer Bewohner von Auengewäs- sern nur noch an wenigen Stellen vor. Der Rück- gang der früher verbreiteten Art liegt überwiegend an dem Verlust geeigneter Lebensräume. Als typischer Bewohner der Oberrheinaue ist der Schwimmfarn an die Auendynamik gut angepasst. Er benötigt Hochwasser und Überflutungsflächen, um sich zu verbreiten. Dabei ist eine möglichst na- türliche Auendynamik wichtig. In stark verkleiner- ten Rest-Auen und künstlich eingestauten Flächen wie Poldern kann er sich nicht vermehren. Die Entenlache im NSG Berghäuser Altrhein Seit Jahrzehnten befindet sich hier ein stabiles Vorkommen des Schwimmfarns. Seit Beginn des Artenschutzprojektes Schwimmfarn wurde dieses Gewässer aufgrund des massenhaften Vorkommens der Art regelmäßig als Entnahmegewässer für die Wieder- ansiedlungsstandorte genutzt. Gut zu erkennen: Die gesamte Wasserfläche ist mit Schwimmfarnen bedeckt. In „guten“ Jahren befinden sich in diesem Gewässer rund 5 Millionen erwachsene Pflanzen. Entnahme von erwachsenen Schwimmfarnen. Die Pflanzen werden mit großen Sieben aus dem Wasser geschöpft und dann in verschlossenen Boxen transportiert.
Text { text_type: Publication, }
Origin: /Land/Rheinland-Pfalz/LfU
Tags: Württemberg ? Rheinaue ? Bundesartenschutzverordnung ? Habitatverlust ? Altrhein ? Rheinland-Pfalz ? Farn ? Polder ? Hochwasser ? Rhein ? Baumrinde ? Geschützte Arten ? Pflanzenbestand ? Sporen ? Wasserpflanze ? Wiederansiedlung ? Pflanzenwurzel ? Hafen ? Erwachsener ? Artenschutz ? Überschwemmungsgebiet ? Wasserfläche ? Pflanze ? Keimung ? Überwinterung ? Wasseroberfläche ? Naturschutz ?
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Time ranges: 2016-01-01 - 2016-12-31
Accessed 1 times.