Description: Universität Stuttgart Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert Rohstoffe aus der Abfalldeponie – Verbesserung der Verwertbarkeit durch vorherige Deponiebelüftung Beprobung und Untersuchung einer belüfteten Abfalldeponie Bericht (Endversion) für das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Projekt durchgeführt durch Dipl.-Ing. Matthias Rapf CTA Brigitte Bergfort CTA Giuseppina Müller Dipl.-Ing. Dominik Leverenz M. Sc. Leonie Bruggmoser Dipl. Met., M. Sc. Angela Groth Dipl.-Ing. Martin Kieninger CTA Axel Goschnick M. Sc. Britta Oettl Bericht erstellt von Dipl.-Ing. Matthias Rapf Dr.-Ing. Martin Reiser Stuttgart, im Juli 2014 2 Beprobung und Untersuchung einer belüfteten Abfalldeponie 0 Einleitung Über drei Jahre, von Anfang 2010 bis Ende 2012 wurde der Abschnitt BA IV der Deponie Konstanz-Dorfweiher mittels extensiver Intervallbelüftung aerobisiert. Aufgaben dieser Groß-Probenahme und Untersuchung der Proben waren zum einen, die Veränderung des Abfalls mit dessen Zustand vor der Belüftungsmaßnahme zu vergleichen, und zum ande- ren, den Abfall hinsichtlich der Verwertbarkeit und Deponierbarkeit verschiedener Abfallfrak- tionen im Falle eines eventuellen Rückbaus zu untersuchen. Hierfür wurden an drei sich in unterschiedlichen Zuständen befindenden Stellen des Depo- niekörpers Bohrungen von bis zu 7 Metern Tiefe angefertigt. Von jedem der insgesamt 17 Bohrmeter wurden Proben entnommen, gesiebt, sortiert und zum Teil auf entscheidende physikalische, biologische und chemische Parameter untersucht. 1 Probenahme Am 22. und 23.10. 2013 wurden an drei Stellen des BA IV mittels Greiferbohrungen aus bis zu 7 Meter Tiefe größere Mengen Deponiematerial für weitere Untersuchungen entnom- men. 1.1 Planungsgrundlagen Die Lage der drei Bohrstellen (Abk. BS) wurde nach dem Fortschritt der Temperaturentwick- lung und dem Vorhandensein von Stauwasser an der jeweiligen Stelle ausgewählt, um den möglicherweise vorhandenen Zusammenhang des Aerobisierungsfortschritts zu den herr- schenden Bedingungen festzustellen, wie sie nachfolgend dargestellt sind: ! BS1 repräsentiert trockene, der Belüftung gut zugängliche Bereiche. In der Umgebung um BS1 war seit Projektbeginn zu keiner Zeit Stauwasser festzu- stellen; die Temperatur war bereits bald nach Belüftungsbeginn stark angestiegen und hat schon im ersten Jahr trotz Belüftung wieder abgenommen. Die Analysen sol- len zeigen, wie weit der biologische Abbau hier fortgeschritten ist. ! BS2 repräsentiert Bereiche, die wegen des dauerhaften Wassereinstaus der Belüf- tung möglicherweise schwer zugänglich sind. In der Umgebung von BS2 hat der Temperaturanstieg sehr zögerlich begonnen, zeigte auch bei Belüftungsende an den meisten Meßpunkten noch einen linear an- steigenden Verlauf auf wesentlich niedrigerem Niveau als im vorderen Deponiebe- reich – die höchste zum Belüftungsende gemessene Temperatur lag unter 60°C im Gegensatz von über 70°C im Bereich von BS1. Es sollen Informationen darüber ge- Universität Stuttgart · Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft · Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft Schlußbericht: Beprobung und Untersuchung einer belüfteten Abfalldeponie 3 wonnen werden, ob die Erwärmung überwiegend auf biologischen Abbauprozessen beruht und z. B. das große Wärmespeichervermögen des Wassers für den charakte- ristischen Temperaturverlauf verantwortlich ist, oder ob eher physikalische Prozesse (z. B. Erwärmung des Wassers durch Strahlung oder Wassereintrag aus aufgeheiz- ten Bereichen) zu Grunde liegen. ! BS3 läßt sich im Verhalten zwischen BS1 und BS2 einordnen. Die Temperaturen sind in der Umgebung von BS3 wesentlich später angestiegen als bei BS1, dann allerdings ähnlich stark. Hier begann die Abkühlung im zweiten Jahr der Belüftung und war bei deren Abschaltung noch nicht so weit fortgeschritten wie bei BS1. Die Lage der Bohrstellen ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Abbildung 1 Lage der Bohrstellen auf dem Projektabschnitt BA IV Die maximalen Bohrtiefen orientieren sich an den Längen der jeweils umliegenden Belüf- tungslanzen, so daß eine Beschädigung der Dränageschicht an der Basis vermieden wird. Für BS1 wurde somit eine Bohrtiefe von 4 Metern festgelegt, an BS2 konnten 7 Meter und an BS3 5 Meter tief gebohrt werden. Universität Stuttgart · Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft · Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft
Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW
Tags: Stuttgart ? Baden-Württemberg ? Stauwasser ? Temperaturentwicklung ? Abluft ? Chemische Analyse ? Deponie ? Siedlungswasserbau ? Biologischer Abbau ? Abfallanalyse ? Abfallwirtschaft ? Energiewirtschaft ? Rohstoff ? Vergleichsanalyse ? Rückbau ? Probenahme ? Physikalischer Vorgang ? Strahlung ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding boxes: 7.511871829775875° .. 10.49574877933999° x 47.53236022056467° .. 49.79147764980276°
License: other-closed
Language: Deutsch
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