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Description: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Hirschkäfer Lucanus cervus (Linnaeus, 1758) Der braunschwarze Hirschkäfer ist mit 8 cm Gesamtlänge die größte und imposanteste heimische Käferart. Die deutlich größeren Männchen haben einen breiten Kopf und kastanien- braune, geweihartige Oberkiefer. Auch Kümmerformen mit kurzen, spießartigen Oberkiefern sind bekannt. Besonders auffällig sind die Männchen, wenn sie abends - fast aufrecht in der Luft stehend - durch lichte Wälder oder entlang von Waldrändern fliegen, um sogenannte Rendezvousplätze anzu- steuern. MASSE UND ZAHLEN Gesamtlänge: max. 8 cm Entwicklungsdauer: etwa 5 - 7 Jahre Flugzeit: Ende April bis Mitte August LEBENSRAUM Der Hirschkäfer ist vor allem in alten Laubwäldern - vorzugs- weise mit Eichen - sowie an Waldrändern, Parks, Obstwiesen und Gärten mit einem möglichst hohen Anteil an alten und absterbenden Bäumen zu finden. Zur Entwicklung benötigen die Larven morsche Wurzelstöcke in mindestens 40 cm Tiefe. LEBENSWEISE Eichen mit Leckstellen stellen die bevorzugten Rendezvous- plätze der Hirschkäfer dar. Dort treffen sich beide Geschlech- ter, um austretende Baumsäfte zu lecken und sich zu paaren. Oft kämpfen mehrere Männchen um ein Weibchen, wobei größere Exemplare mit ihren Zangen kleinere Rivalen leichter aushebeln können und vom Baum werfen. Das siegreiche Männchen bewacht das Weibchen mehrere Tage, bis es zur Fortpflanzung kommt. Das Weibchen sucht z.B. morsche Stümpfe oder Wurzelbereiche noch lebender Eichen auf, die sich für die Entwicklung der Larven eignen, und gräbt sich zur Eiablage bis zu einem Meter tief in die Erde ein. Zwei Wochen später schlüpfen die Larven. Sie ernähren sich von morschem, feuchten, verpilzten Holz, welches sie nach und nach in Humus verwandeln. Nach 5 bis 7 Jahren verlassen sie dann das Brutholz und verpuppen sich in sogenannten Puppenwiegen. Dies sind in der Erde angelegte Höhlungen, in denen die Larve aus Mulm und Erde einen Kokon fertigt. Noch im Herbst erfolgt die Umwandlung zum Käfer, der aber erst im nächsten Frühjahr an der Erdoberfläche erscheint. VERBREITUNG Das Verbreitungsgebiet des Hirschkäfers erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel über fast ganz Europa bis in südöstliche Gebiete Russlands. Im Norden erreicht die Art das mittlere England und Südschweden, im Süden Sizilien und Griechen- land. Die Art kommt auch im Kaukasus und im Nahen Osten vor. In Deutschland liegen die Verbreitungsschwerpunkte im Südwesten, Westen und in der Mitte. Die Art fehlt an den Küsten und in großen Teilen Bayerns. VERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Die Art ist in Baden-Württemberg in den wärmebegünstigten niederen Lagen relativ weit verbreitet. Verbreitungsschwer- punkte sind die Oberrheinebene einschließlich der angren- zenden Vorberge des Schwarzwaldes sowie die Neckar-Tauber- Gäuplatten und das Schwäbische Keuper-Lias-Land. Im Süd- osten des Landes fehlt die Art dagegen fast völlig. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-​WÜRTTEMBERG Die Vorkommen in den Verbreitungsschwerpunkten sind stabil, in klimatisch ungünstigeren Bereichen sind Rückgänge möglich. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE SCHUTZSTATUS BW D BNATSCHG 32BESONDERS GEFÄHRDETSTARK GEFÄHRDETGESCHÜTZT GEFÄHRDUNGSURSACHEN „„ „„ „„ „„ „„ „„ EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG - - II - - BARTSCHV BESONDERS GESCHÜTZT - SCHUTZMASSNAHMEN tiefe Bodenbearbeitung Einbringung nicht lebensraumtypischer Gehölze Beseitigung alter Baumstümpfe Fällen alter, anbrüchiger Eichen „„ „„ „„ SCHUTZPROJEKTE „„ VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN „„ Umsetzung FFH-Richtline Art des 111-Arten-Korbs Arten- und Biotopschutzprogramm Baden-Württemberg „„ Erhaltung von liegendem, starken Totholz Belassen von ausgewählten, alten Eichenbeständen in Parks und im Wald Erhaltung sonstiger, ausgewählter starker Laubbäume und alter Obstbäume Erhöhung des Anteils alter Eichen und Obstbäume; Eichen verstärkt in Alters- und Zerfallsphase überführen Anwendung geeigneter Verjüngungsverfahren zur Siche- rung der Eichenverjüngung FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Auf der Internernetseite der LUBW steht Ihnen ein Kar- tenservice zur Verfügung, der auch die Darstellung der FFH- Gebiete einzelner Arten ermöglicht (http://www.lubw.baden- wuerttemberg.de). ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG EINZELBEWERTUNG GESAMTBEWERTUNG VERBREITUNGSGEBIETPOPULATIONHABITATZUKUNFTSAUSSICHTEN GÜNSTIGUNBEKANNTGÜNSTIGGÜNSTIG GÜNSTIG

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Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW

Tags: Käfer ? Schwarzwald ? Eiche ? Rodung ? Waldrand ? Baden-Württemberg ? Bayern ? England ? Oberrheinebene ? Biotopbaum ? Bundesartenschutzverordnung ? Hirschkäfer ? Larve ? Laubbaum ? Obstbaum ? Obstwiese ? Südwestdeutschland ? Baum ? Humus ? Totholz ? Iberische Halbinsel ? Russland ? Artenschutzprogramm ? Schutzstatus ? FFH-Richtlinie ? Habitat ? Rhizosphäre ? FFH-Gebiet ? Naher Osten ? Kaukasus ? Bodenbewirtschaftung ? Pflanze ? Verbreitungsgebiet ? Biotopschutzprogramm ? Laubwald ? Europa ? Sizilien ? Rote Liste gefährdeter Arten ? Schutz der Biodiversität ? Wald ? Fauna ? Küste ? Flora ? Erdoberfläche ? Schutzgebiet ?

Region: Baden-Württemberg

Bounding boxes: 7.511871829775875° .. 10.49574877933999° x 47.53236022056467° .. 49.79147764980276°

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Language: Deutsch

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