Description: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Grünes Besenmoos Dicranum viride (Sull. & Lesq.) Lindb. Das Grüne Besenmoos gehört zu den Laubmoosen und bil- det (dunkel-) grüne polsterförmige Rasen, die im unteren Teil rostbraun gefärbt sind. Die Blätter stehen steif aufrecht und brechen an den Spitzen leicht ab. Die Art ist nur von Experten von anderen, nahe verwandten Arten zu unterschei- den. Die Vorkommen in Baden-Württemberg zählen zu den Hauptvorkommen der Art in Europa und sind daher für den europäischen Arterhalt von besonderer Bedeutung. Lebensweise Das Grüne Gabelzahnmoos ist ausdauernd und vermehrt sich in Mitteleuropa fast ausschließlich vegetativ über abgebro- chene Blattspitzen. Die Blattfragmente werden wahrscheinlich von Regenwasser, Wind und Tieren über kurze Strecken ver- frachtet und können auf geeigneten Substraten neue Sprosse bilden. MaSSe und Zahlen Lebensraum Das Grüne Besenmoos wächst als Aufsitzerpflanze (epi- phytisch) auf der Borke von Laubbäumen, bevorzugt auf unteren und oft schräggewachsenen Stammabschnitten. Es kommt überwiegend in alten Waldbeständen vor, besonders an Buchen, aber auch an Eichen, Hainbuchen und Erlen. Auffällig ist, dass die Art an Buchenstämmen unter 40 cm Durchmesser äußerst selten vorkommt. Die Wuchsstandorte befinden sich in Wäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit oder Bodenfeuchte, zuweilen werden jedoch auch trockenere Standorte besiedelt, z.B. in Eichen-Hainbuchenwäldern. Das Grüne Besenmoos ist grundsätzlich säureliebend, benötigt jedoch einen gewissen Basengehalt des Substrats. Es ist daher in Baden-Württemberg überwiegend in den Kalkgebieten ver- breitet, kommt jedoch in fast allen Naturräumen vor. In Bunt- sandsteingebieten wächst die Art vereinzelt in luftfeuchten Tälern und Mulden mit basenreicheren Böden. Wuchshöhe: max. 4 cm Sporenreife: in Baden-Württemberg steril Lebensdauer: mehrjährig Verbreitung Das Grüne Gabelzahnmoos kommt in Eurasien und Nor- damerika vor. Schwerpunkt der Verbreitung in Europa ist Mitteleuropa. In Deutschland umfasst das geschlossene Ver- breitungsgebiet Baden-Württemberg, das westliche und süd- westliche Bayern sowie das südliche und südöstliche Hessen. Daneben gibt es isolierte Vorkommen im Saarland, in Rhein- land-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Verbreitung in Baden-Württemberg Die Art ist in Baden-Württemberg weit verbreitet. Verbrei- tungslücken bestehen jedoch im Schwarzwald und im nörd- lichen Teil des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg Aufgrund fehlender detaillierter Untersuchungen sind zuver- lässige Aussagen zur Bestandsentwicklung nur bedingt mög- lich. Unter der Voraussetzung, dass es gelingt, strukturreiche, ältere Waldbestände (>140 jährig) durch längere Umtriebs- zeiten zu erhalten, wird der Fortbestand der Art gewährleistet werden können. Gefährdung und Schutz Rote Liste BW Schutzstatus D V3 vorwarnlistegefährdet BNatSchg - EG-vo 338/97FFH-Richtlinie AnhangAnhang - ii - BArtSchv - - - SchutzmaSSnahmen Gefährdungsursachen - Verordnungen und Richtlinien Umwandlung der Laubwälder in Nadelholzbestände Verkürzung von Umtriebszeiten, Reduzierung des Anteils von Altholzbeständen Genehmigungspflichtiger Kahlschlag und großflächige Schirmschläge Bodenschutzkalkung natürlich saurer Standorte sowie Bodenschutzkalkung durch terrestrische Verblasung Eintrag atmogener Schadstoffe (SO2 -und NOx- Bela- stung) Ausreichender Erhalt von Altholzbeständen Maßnahmen, die ein räumlich und zeitlich differenziertes Mosaik unterschiedlich alter Laubholzbestände mit guten Wuchsbedingungen für das Grüne Besenmoos entstehen lassen Erhalt ausgewählter, ”krummschäftiger” Laubhölzer (“Protzen”) Erhöhung des Anteils alter Laubbäume: Laubbäume im Wald durch langfristige Produktionszeiträume verstärkt in Altersphasen überführen Schutzprojekte Umsetzung FFH-Richtline FFH-Richtlinie Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-Gebiete Auf der Internernetseite der LUBW steht Ihnen ein Kar- tenservice zur Verfügung, der auch die Darstellung der FFH- Gebiete einzelner Arten ermöglicht (http://www.lubw.baden- wuerttemberg.de). Erhaltungszustand in Baden-Württemberg Einzelbewertung Gesamtbewertung VerbreitungsgebietPopulationHabitatZukunftsaussichten günstiggünstiggünstiggünstig günstig
Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW
Tags: Schwarzwald ? Mecklenburg-Vorpommern ? Eiche ? Erlen ? Hainbuche ? Baden-Württemberg ? Bayern ? Niedersachsen ? Nordrhein-Westfalen ? Buche ? Südhessen ? Thüringen ? Saarland ? Bundesartenschutzverordnung ? Laubbaum ? Sachsen ? Wind ? Laubholz ? Moos ? Rasen ? Schutzstatus ? FFH-Richtlinie ? Habitat ? Mitteleuropa ? Kalkung ? Regenwasser ? FFH-Gebiet ? Waldfläche ? Rote Liste gefährdeter Arten ? Pflanze ? Bodenfeuchte ? Luftfeuchtigkeit ? Luftschadstoff ? Naturraum ? Europa ? Kahlschlag ? Laubwald ? Schutz der Biodiversität ? Eurasien ? Schadstoffminderung ? Schutzgebiet ? Wald ? Tal ? Fauna ? Flora ?
Region: Baden-Württemberg
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Language: Deutsch
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