Description: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Kleefarn Marsilea quadrifolia Linnaeus 1753 Der Kleefarn gehört zu den Wasserfarnen, bildet lockere Rasen und weist vierteilige, kleeblattartige Blätter auf. Wächst die Art untergetaucht im Wasser, so entwickelt sie bis zu 50 cm lange Stiele, so dass die Blätter an der Wasseroberfläche schwimmen. Auch ein Wachstum an Land ist möglich: dann bringen die Pflanzen allerdings deutlich kürzere Stiele und kleinere Blätter hervor. Gegenwärtig ist in Deutschland nur ein natürliches Vorkommen in Baden-Württemberg bekannt.bei Trockenheit und unter Sauerstoffabschluss erhalten blei- ben kann. Verbreitet wird die Art über Wasservögel oder bei Überschwemmungen mit dem Wasser. Überwiegend vermehrt sich die Art jedoch über bewurzelte Triebe, die sich von der Mutterpflanze lösen und dann selbständig werden. Die Art reagiert im Übrigen empfindlich auf Schwankungen des Was- serstands: nach Anstieg des Wasserspiegels sterben die alten Landblätter ab und es müssen Wasserblätter gebildet werden. LebensraumMaSSe und Zahlen Der als konkurrenzschwach geltende Kleefarn besiedelt bis 40 cm tiefe Flachwasserbereiche sowie trockengefallene, schlam- mige Ufer von Weihern und Tümpeln, seltener von Fließge- wässern. An Land kann er an nassen, vegetationsfreien Stellen in Lehmgruben und Schweineweiden auftreten.Wuchshöhe: an Land max. 10 cm; im Wasser max. 50 cm Lebensdauer: mehrjährig Lebensweise Der Kleefarn entwickelt weit kriechende, verzweigte Rhi- zome. Es existiert eine Wasserform und eine wesentlich gedrungenere Landform. Nur an Blättern der Landform werden auf trockengefallenen Böden Sporokarpe gebildet. Diese enthalten die Sporangien (Sporenbehälter) und sind austrocknungsresistent. Nach einer Ruhephase erreichen die Sporokarpe ihre Keimfähigkeit, die mehrere Jahrzehnte lang Verbreitung Das Verbreitungsgebiet des Kleefarns umfasst die submedi- terranen Bereiche Europas und Asiens. Die Art wurde nach Nordamerika eingeschleppt. In Europa gibt es Vorkommen in Portugal, in Teilen des südwestlichen und mittleren Frank- reichs, in Norditalien, im Donaugebiet, an der unteren Wolga und vereinzelt im Mittelmeerraum. In Deutschland galt die Art seit den 1960er Jahren als ausgestorben oder verschollen. Zwischenzeitlich sind Vorkommen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bekannt. Verbreitung in Baden-Württemberg Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Art entlang des nörd- lichen und mittleren Oberrheins weit verbreitet. Aktuell sind nur noch Restvorkommen am Oberrhein bekannt. Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg Die Bestandssituation in Baden-Württemberg ist negativ ein- zuschätzen. Eventuell sind noch aktivierbare Sporokarpien im Bereich erloschener Vorkommen vorhanden, aus denen unter geeigneten Bedingungen wieder Bestände entstehen könnten. Gefährdung und Schutz Rote Liste BW Schutzstatus D Verordnungen und Richtlinien BNatSchg 10besondersstreng vom aussterben bedrohtausgestorben od. verschollengesütztgeschützt FFH-Richtlinie AnhangAnhang - ii iv BArtSchv - - - SchutzmaSSnahmen Gefährdungsursachen EG-vo 338/97 Kanalisierung des Rheins in den vergangenen Jahrhun- derten Veränderung des Grundwasserhaushaltes Nährstoff-, Pflanzenschutzmittel- und Schadstoffeintrag Meliorationsmaßnahmen (Düngung) Auffüllungen Gelegentliche Mahd der Hochstauden und des Röhrichts Entfernen von Gehölzen Schaffung offener Bodenstellen Bei geeigneten Habitatbedingungen Wiederansiedlung im Umfeld ehemaliger Wuchsorte Schutzprojekte Umsetzung FFH-Richtline Arten- und Biotopschutzprogramm Baden-Württemberg FFH-Richtlinie Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-Gebiete Auf der Internernetseite der LUBW steht Ihnen ein Kar- tenservice zur Verfügung, der auch die Darstellung der FFH- Gebiete einzelner Arten ermöglicht (http://www.lubw.baden- wuerttemberg.de). Erhaltungszustand in Baden-Württemberg Einzelbewertung Gesamtbewertung VerbreitungsgebietPopulationHabitatZukunftsaussichten ungünstig-ungünstig-ungünstig-ungünstig- schlechtschlechtschlechtschlecht ungünstig-schlecht
Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW
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Region: Baden-Württemberg
Bounding boxes: 7.511871829775875° .. 10.49574877933999° x 47.53236022056467° .. 49.79147764980276°
License: other-closed
Language: Deutsch
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