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Description: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Frauenschuh Cypripedium calceolus Linnaeus 1753 Der Frauenschuh ist zur Blütezeit eine der prächtigsten einhei- mischen Orchideen. Namensgebend ist die auffallend gelbe, schuhförmige Lippe der Blüte, in die Insekten zur Bestäubung gelockt werden sollen. Mit einer Länge von bis zu 4 cm ist die Blüte des Frauenschuhs die größte aller europäischen Orchi- deen-Arten. Die Triebe tragen in der Regel nur eine Blüte, manchmal aber auch bis zu drei. Ihre Attraktivität wurde der Pflanze oft zum Verhängnis: illegales Ausgraben und - meist erfolgloses - Einpflanzen in Gärten trug mit zum Rückgang der Art bei.mehr als 20 Jahre alt werden können. Die Blüten des Frauen- schuhs dienen als Kesselfalle. Angelockte Insekten, z.B. Sand- bienen der Gattung Andrena, werden durch den speziellen Bau der Blüte dazu gebracht, Narbe und Staubblätter zu berühren und so für die Bestäubung zu sorgen. Erst im Oktober werden die Früchte reif, die Samen werden mit dem Wind verbreitet. Wie andere Orchideen-Arten benötigt auch der Frauenschuh symbiontische Wurzelpilze (Mykorrhiza), um keimen zu kön- nen. Bis zur Entwicklung der ersten Blüte vergehen mindestens vier Jahre. LEBENSRAUMMASSE UND ZAHLEN In Mitteleuropa kommt der Frauenschuh vor allem im Hügel- und Bergland vor. Er bevorzugt den Halbschatten und besiedelt vorwiegend lichte Wälder und Gebüsche trockenwarmer Stand- orte auf kalkhaltigen, basenreichen Lehm- und Tonböden. Als Wuchsstandorte kommen Buchen-, Kiefern- und Fichtenwälder sowie gebüschreiche, verbrachende Kalkmagerrasen in Frage. In Baden-Württemberg befinden sich die größten Vorkommen in 80 bis 150 Jahre alten Fichten- und Kieferbeständen.Wuchshöhe: max. 60 cm Blütezeit: Mai bis Juni Lebensdauer: mehrjährig LEBENSWEISE Der Frauenschuh nutzt als unterirdisches Überdauerungsorgan eine horizontal kriechende Sprossachse (Rhizom). In ihr blei- ben während des Winters die Nährstoffe gespeichert, im Früh- jahr werden dann Blätter und Blütenstängel daraus entwickelt. Oft entstehen durch vegetative Vermehrung größere Horste, die VERBREITUNG Das Verbreitungsgebiet des Frauenschuhs erstreckt sich über weite Teile Europas und Asiens. Die nördlichsten Vorkom- men in Europa befinden sich in Skandinavien, die südlichsten in Nordostspanien, Norditalien und Nordgriechenland. In Großbritannien existiert nur noch ein Vorkommen, in Fran- kreich ist die Art weitgehend auf die Osthälfte des Landes beschränkt. Das geschlossene Verbreitungsgebiet in Deutsch- land umfasst das südliche Weserbergland, fast ganz Thüringen und größere Teile Baden-Württembergs und Bayerns. Dane- ben gibt es nur noch einige wenige, isolierte Vorkommen in West-, Südwest- und Ostdeutschland. VERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Bedeutende individuenreiche Vorkommen in Baden-Württ- emberg existieren auf der Schwäbischen Alb, den Gäuplatten und im Alpenvorland. Vorkommen mit einzelnen oder nur wenigen Pflanzen kommen auch in anderen Naturräumen vor. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-​WÜRTTEMBERG In den letzten Jahren sind einige Vorkommen erloschen, im Hauptverbreitungsgebiet sind jedoch noch größere Populati- onen vorhanden. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE BW SCHUTZSTATUS D BNATSCHG 33BESONDERSSTRENG GEFÄHRDETGEFÄHRDETGESCHÜTZTGESCHÜTZT GEFÄHRDUNGSURSACHEN „„ „„ „„ „„ „„ „„ VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG A II IV - BARTSCHV - - SCHUTZMASSNAHMEN Genehmigungspflichtige Kahlschläge Alle Maßnahmen, die zu einer Beschattung und Aus- dunklung der Bestände führen (z.B. Aufforstungen der Vorkommensflächen) Ablagerung von Holzschnitt im Bereich der Vorkommens- flächen Flächiges Befahren des Frauenschuhbestandes Sturmwurfereignisse, da die Art eine plötzliche Freistel- lung mit ihren Nebenerscheinungen (Räumungsarbeiten, anschließende Verkrautung und Verbuschung) nicht erträgt Nachstellungen durch den Menschen (Ausgraben und Abpflücken) „„ „„ Erhaltung halbsonniger Standortsituationen durch Beseiti- gung zu sehr beschattender Gehölze Besonders schonende Durchforstung, Jungbestands- und Vorratspflege und eine pflegliche Holzernte im Bereich der Frauenschuhvorkommen inklusive Abräumen von Holzschnitt SCHUTZPROJEKTE „„ „„ „„ Umsetzung FFH-Richtline Arten- und Biotopschutzprogramm Baden-Württemberg Art des 111-Arten-Korbs FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Auf der Internernetseite der LUBW steht Ihnen ein Kar- tenservice zur Verfügung, der auch die Darstellung der FFH- Gebiete einzelner Arten ermöglicht (http://www.lubw.baden- wuerttemberg.de). ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG VERBREITUNGSGEBIET EINZELBEWERTUNG GESAMTBEWERTUNG POPULATION HABITAT ZUKUNFTSAUSSICHTEN UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG- UNZUREICHENDUNZUREICHENDUNZUREICHENDUNZUREICHEND UNGÜNSTIG- UNZUREICHEND

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Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW

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Region: Baden-Württemberg

Bounding boxes: 7.511871829775875° .. 10.49574877933999° x 47.53236022056467° .. 49.79147764980276°

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Language: Deutsch

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