Description: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Dezember 2016 Schwermetalle und organische Schadstoffe in Fischen der Elbe, Weser, Aller, Ems und Vechte - Niedersächsische Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 2014 und 2015 Schwermetalle und organische Schadstoffe in Fischen der Elbe, Weser, Aller, Ems und Vechte Niedersächsische Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 2014 und 2015 1. ta-Untersuchungen durchgeführt, die auf die Vorgaben der Europäischen Wasser- rahmenrichtlinie (WRRL) abgestimmt wa- ren, speziell der Oberflächengewässerver- ordnung 2016 1, und dem LAWA- Arbeitspapier IV.3 2. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden bereits unter dem Titel „Biota Schadstoffuntersuchungen in niedersächsischen Gewässern entspre- chend der Europäischen Wasserrahmen- richtlinie, Ausgabe 1/2016“ veröffentlicht und können im Internet des NLWKN unter dem folgenden Link als PDF-Datei herun- ter geladen werden, so dass an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen wird: http://www.nlwkn.niedersachsen.de/servic e/veroeffentlichungen_webshop/schriften_ zum_downloaden/downloads_gewaesserg uete/veroeffentlichungen-zum-thema- gewaesserguete-107788.html Allgemeines Bei Schadstoffen, die über ein entspre- chendes Potenzial zur Bioakkumulation verfügen, sind Biota-Untersuchungen ne- ben der etablierten Untersuchung von Wasser und Sedimenten bzw. Schweb- stoffen ein zusätzliches Instrument der Gewässerüberwachung. Ein wichtiges Kriterium ist der sogenannte Biokonzentra- tionsfaktor (BCF), der als dimensionsloser Quotient von in Biota gemessenen Schad- stoffgehalten im Vergleich zu denen in der Wasserphase enthaltenen Schadstoffge- halten definiert ist. Für Schadstoffe mit einem Biokonzentrationsfaktor > 500 - die Biotamatrix ist also um mindestens das 500fache gegenüber der Wasserphase angereichert - sind Biota-Untersuchungen besonders gut geeignet. Während bei- spielsweise Hexachlorbenzol (BCF 2.000 - 230.000) für ein Biota-Monitoring beson- ders gut geeignet ist, sind sie dagegen z.B. bei Diuron (BCF 2) nicht zu empfeh- len, da die Biota-Ergebnisse ggf. zu einer Fehlinterpretation (Minderbewertung) der Gewässerbelastung führen könnten. Die beschriebenen Biota-Untersuchungen nach WRRL sind jedoch innerhalb des im Folgenden beschriebenen Projekts noch deutlich erweitert worden. Neben den 11 prioritären Stoffen und Untersuchung der Muskulatur nach den Vorgaben der WRRL wurden etwa 200 weitere Schadstoffe und die zusätzliche Untersuchung von Leber- gewebe in das Projekt einbezogen. Dabei berücksichtigt wurden insbesondere nach- folgende Stoffgruppen: Alkylphenole, Al- kylphenolethoxylate, Bisphenole, bromier- te Flammschutzmittel, Chorbenzole, Chlorparaffine, Dioxine und Furane, dio- xinähnliche polychlorierte Biphenyle (dl- PCB), Indikator-PCB, Schwermetalle (die teilweise auch als Elemente bezeichnet werden), Moschusverbindungen, Orga- nochlorpestizide, perfluorierte Tenside, Phthalate, polycyclische aromatische Koh- lenwasserstoffe (PAK) sowie zinnorgani- sche Verbindungen. In Niedersachsen werden Biota- Untersuchungen seit 1996 praktiziert, an- gefangen mit Betrachtungen von zinnor- ganischen Verbindungen. Zwischenzeitlich wurde der Umfang der untersuchten Schadstoffe bzw. Schadstoffgruppen er- heblich erweitert. Die Untersuchungen erfolgten nach dem Modus des sogenann- ten „passiven Biota-Monitorings“, indem in bestimmten Gewässerabschnitten Fische gefangen und auf Schadstoffe untersucht werden. Ein sogenanntes „aktives Monito- ring“, indem z.B. bestimmte Fische oder Muscheln über einen bestimmten Zeitraum im Gewässer exponiert und die Differenz der Schadstoffgehalte betrachtet werden, wurde dagegen bisher nicht betrieben. Vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Natur- schutz (NLWKN) wurden in enger Zusam- menarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Dezernat Binnenfischerei und Fischereikundlicher Dienst, sowie dem Institut GALAB Labora- tories in den Jahren 2014 und 2015 im Rahmen der Gewässerüberwachung Bio- 1 Verordnung zum Schutz von Oberflächengewäs- sern vom 20. Juni 2016, Bundesgesetzblatt Jahr- gang 2016 Teil I Nr. 28, ausgegeben zu Bonn am 23. Juni 2016, 1373-1443. 2 Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LA- WA), Arbeitspapier IV.3 , Konzeption für Biota- Untersuchungen zur Überwachung von Umweltqua- litätsnormen gemäß RL 2013/39/EU (Stand: Okto- ber 2015). 2 Schwermetalle und organische Schadstoffe in Fischen der Elbe, Weser, Aller, Ems und Vechte Niedersächsische Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 2014 und 2015 2. Im Folgenden werden die Untersuchungs- ergebnisse dargestellt. Dabei wird weniger auf die Eigenschaften, das Vorkommen und die Verwendung der einzelnen Stoffe bzw. Stoffgruppen eingegangen, da dies den Rahmen des vorliegenden Berichts sprengen würde und diese Informationen bei Bedarf im Internet problemlos zu erhal- ten sind. Die im Folgenden präsentierten Ergebnisse sollen vielmehr einen Über blick bezüglich der Relevanz von bestimm- en Schadstoffen in Biota geben: Welche Schadstoffe sind in niedersächsischen Oberflächengewässern auffällig und soll- ten bei künftigen Biota-Untersuchungen bevorzugt berücksichtigt werden? Monitoringkonzept Die vorliegenden Untersuchungen wurden nach dem folgenden Monitoringkonzept durchgeführt. Messstellen und Untersuchungsfrequenz Die untersuchten Überblicksmessstellen mit den dazugehörigen Koordinaten kön- nen sowohl Abbildung 1 als auch Tabelle 1 entnommen werden. Abbildung 1: Lage der Biota-Messstellen. 3
Text { text_type: Publication, }
Origin: /Land/Niedersachsen/NLWKN
Tags: Bisphenole ? Bonn ? Dioxin ? Niedersachsen ? Fisch ? Furan ? Aromatischer Kohlenwasserstoff ? Messstation ? Muschel ? Phthalat ? Schadstoffgehalt ? Alkylphenol ? Weser ? Flammschutzmittel ? Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe ? Gewässerbelastung ? Polychlorierte Biphenyle ? Schwermetall ? Chlorparaffin ? Elbe ? Ems ? Hexachlorbenzol ? DCMU ? Gewässersediment ? Prioritäre Stoffe ? Gewässerüberwachung ? Moschusverbindung ? Binnenfischerei ? Biokonzentrationsfaktor ? Oberflächengewässer ? Organischer Schadstoff ? Schadstoffanalyse ? Bund-Länder-Zusammenarbeit ? Bioakkumulation ? Lebensmittelsicherheit ? Verbraucherschutz ? Wasserwirtschaft ? Naturschutz ? Schadstoff ? Gewässeruntersuchung ?
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Accessed 1 times.