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Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 2/2007: 20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen

Description: Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 2/2007 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz 20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen Entstehung des Programms • Ergebnisse • Bäuerliche Sicht • Wernershöhe • Biodiversität • Wildäcker • Spannungsfeld • Rebhuhnschutzprojekt Niedersachsen , Beiträge SCHACHERER, A.: 20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen – Entstehung eines Förderprogramms WICKE, G.: Ergebnisse von 20 Jahren Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen und Förderung im Kooperations- programm Naturschutz ab 2007 SEEDORF, G.: Das Kooperationsprogramm Naturschutz aus bäuerlicher Sicht ABOLING, S.: Bedeutung von Wildäckern für den Artenschutz109 WALDHARDT, R.: Segetalvegetation in den Spannungsfeldern von intensiver Produktion und Nutzungsaufgabe, Agrarpolitik und Naturschutz sowie Forschung und Praxis114 79 86 BEEKE, W. & E. GOTTSCHALK: Das Rebhuhnschutzprojekt im Landkreis Göttingen 121 94 HOFMEISTER, H.: 20 Jahre Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe (Lkr. Hildesheim) 96 MEYER, S. & T. v. ELSEN: Biodiversität in der Agrarlandschaft – Aufbau eines Netzes von Schutzäckern für Ackerwildkräuter in Mitteldeutschland 103 Kurzmitteilungen 127 T Neue Naturschutzgebiete ausgewiesen T Preis für das schönste Grünland T Energiepflanzenanbau und Naturschutz T Integrierte Bewirtschaftungspläne Elbe, Weser und Ems T Naturschutzstation Dümmer: Neue Dauerausstellung ist eröffnet T Zusammenarbeit von Naturschutz und Wasserwirtschaft im NLWKN bei der Umsetzung von Natura 2000 und Wasserrahmenrichtlinie Zu diesem Heft Niedersachsen fördert seit 1987 den Erhalt seltener und gefährdeter Ackerwildkrautarten und -gesellschaften auf extensiv bewirtschafteten Äckern bzw. Ackerrän- dern. Beginnend mit dem Pilotprojekt Ackerwildkraut- programm (1987 bis 1992) wurde die Förderung mit dem Ackerrandstreifenprogramm (1992 bis 1997), den Artenschutzmaßnahmen für Ackerwildkräuter (1997 bis 2000) sowie über das PROLAND Kooperationspro- gramm – Erhaltung der biologischen Vielfalt, Teilbereich Ackerwildkrautschutz (2000 bis 2006) fortgesetzt. Von 2007 bis 2013 werden die Ackerwildkrautarten über das PROFIL Kooperationsprogramm Naturschutz gefördert. Im vorliegenden Heft wird über die Entstehung des Pro- gramms, Ergebnisse aus 20 Jahren Förderung und Erfah- rungen beteiligter Landwirte ebenso berichtet wie über die Bedeutung von Wildäckern und Schutzäckern für den Ackerwildkrautschutz. Beiträge über den Schutz gefährdeter Ackerwildkräuter im Spannungsfeld zwi- schen Nutzungsaufgabe und -intensivierung sowie zum Rebhuhnschutzprojekt im Landkreis Göttingen durch Blühstreifen runden das Heft ab. Ein Teil der Beiträge wurde als Vortrag auf dem NNA-Seminar „20 Jahre Ackerwildkrautschutz mit der Landwirtschaft in Nieder- sachsen“ am 26.6.2007 in Schneverdingen vorgestellt. Die Schriftleitung 78 Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 2/2007 Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 27. Jg. Nr. 2 79 – 85 Hannover 2007 20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen – Entstehung eines Förderprogramms von Annemarie Schacherer Inhalt 1 Einleitung 2 Die Vorgeschichte 3 Das Niedersächsische Ackerwildkrautprogramm (Pilotprojekt) 3.1 Programmstart 3.2 Kurzbeschreibung 3.3 Was war wichtig für die erfolgreiche Durchführung des Programms? 4 Fazit/Ausblick 5 Zusammenfassung 6 Summary 7 Literatur niedersächsischen Roten Liste der gefährdeten Pflan- zenarten (GARVE 1987). Grundlage des Programms war das Ackerrandstreifen-Modell von SCHUMACHER (1980). Wie das niedersächsische Programm zustande kam und was für den Erfolg wichtig war, soll im folgenden Rückblick aus der Sicht der Initiatorin des Programms dargestellt werden. 2 Die Vorgeschichte 1984 kam ich unmittelbar nach Studium und Doktoran- denzeit an die Norddeutsche Naturschutz-Akademie (NNA), um an deren Aufbau mitzuwirken. Dort hatte ich Gelegenheit, in Seminaren, Tagungen und Fachge- sprächen die damalige gesellschaftliche Diskussion zum 1 Einleitung Themenkreis Naturschutz und Landwirtschaft aus erster Hand mitzuerleben. Als Naturschützerin und Agrarbio- Seit dem Jahr 1987 fördert das Land Niedersachsen den login nahm ich mit Erstaunen und Unverständnis die Erhalt seltener und gefährdeter Ackerwildkrautarten starke Konfrontation zwischen Naturschutz und Land- und -gesellschaften auf extensiv bewirtschafteten wirtschaft wahr, die durch polemische Auseinanderset- Ackerrändern (SCHACHERER 1989, 1992, WICKE 2007 in zungen und mangelndes gegenseitiges Verständnis diesem Heft). Am 30.06 1987 wurde das „Pilotprojekt geprägt war. Die eine Extremposition wollte landwirt- Ackerwildkrautprogramm“ mit Runderlass des (damals schaftliche Nutzflächen allein als Produktionsfaktor für den Naturschutz zuständigen) Niedersächsischen sehen, die andere negierte weitgehend die Bedeutung Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Fors- einer landwirtschaftlichen Nutzung für den Arten- und ten aus der Taufe gehoben (ML 1987). Es war als Pilot- Biotopschutz. programm konzipiert, auf fünf Jahre befristet und wur- In der Landwirtschaft wurde Artenschutz auf land- de 1992 durch das „Niedersächsische Ackerrandstreifen- wirtschaftlichen Nutzflächen – insbesondere auf Äckern programm“ abgelöst. – im Jahr 1984 mit Ausnahme jagdlicher Aspekte noch Ziele des Pilotprogramms waren Erhaltung und Förde- kaum thematisiert. Pflanzensoziologen wie TÜXEN rung von gefährdeten Arten und Pflanzengesellschaf- (1962) hatten sich bereits 20 Jahre früher „Gedanken ten der Ackerbegleitflora. Von 262 niedersächsischen zur Zerstörung der mitteleuropäischen Ackerbiozöno- Ackerwildkrautarten standen damals 91 (35 %) auf der sen“ gemacht und Wissenschaft und Naturschutz hatten den Rückgang und die Gefährdung zahlreicher Acker- wildkrautarten in wissenschaftli- chen Fachbeiträgen und in Roten Listen dokumentiert (s. z. B. EGGERS 1979, HOFMEISTER & GARVE 2006). Zum Erhalt der gefährdeten Ackerbegleitflora wurden bereits seit 1970 Feldflora-Reser- vate sowie Erhaltungskulturen in Freilichtmuseen und botanischen Gärten eingerichtet (SCHLENKER & SCHILL 1979, ILLIG & KLÄGE 1985). Aber es gab auch bereits Handlungsansätze, die den Erhalt der gefährdeten Acker- wildkrautarten großräumig und „in situ“, also am natürlichen Wuchsort vorsahen, gemeinsam mit den Pflanzengesellschaften, deren Charakterarten die Abb. 1: Feldrittersporn und Klatsch-Mohn auf einem Ackerrandstreifen im Landkreis Helmstedt seltenen Arten oft sind, und 79 Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 2/2007 ,

Types:
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Origin: /Land/Niedersachsen/NLWKN

Tags: Göttingen ? Hannover ? Helmstedt ? Hildesheim ? Niedersachsen ? Sachsen ? Mitteldeutschland ? Agrarpolitik ? Artenverlust ? Pflanzengesellschaft ? Unkraut ? Elbe ? Ems ? Weser ? Energiepflanzenanbau ? Artenschutzprogramm ? Ackerrandstreifen ? Ackerrandstreifenprogramm ? Wasserrahmenrichtlinie ? Gefährdete Arten ? Grünland ? Landwirtschaftliche Nutzung ? Bewirtschaftungsplan ? Natura-2000 ? Leitart ? Ackerland ? Segetalflora ? Naturschutzstation ? Botanischer Garten ? Naturschutzgebiet ? Naturschutzprogramm ? Rote Liste gefährdeter Arten ? Agrarbiodiversität ? Biotopschutz ? Schutz der Biodiversität ? Wasserwirtschaft ? Naturschutz ? Freilichtmuseum ? Biodiversität ? Landwirtschaft ? Pilotprojekt ?

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