Description: Wangerooge/Norden. Hohe Abbruchkanten und niedrige Strandlagen: Insulaner blicken derzeit mit Sorge auf die Wangerooger Nordostdünen. Eine akute Gefahr für die Insel bestehe aber nicht, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Küstenschutzfunktion der Düne sei angesichts einer Breite von 70 Metern auch bei den erwartbaren weiteren Abbrüchen im Winter noch gegeben. Für 2024 erwarten die Küstenschutzexperten auf der Insel erneuten Handlungsbedarf. Hohe Abbruchkanten und niedrige Strandlagen: Insulaner blicken derzeit mit Sorge auf die Wangerooger Nordostdünen. Eine akute Gefahr für die Insel bestehe aber nicht, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Küstenschutzfunktion der Düne sei angesichts einer Breite von 70 Metern auch bei den erwartbaren weiteren Abbrüchen im Winter noch gegeben. Für 2024 erwarten die Küstenschutzexperten auf der Insel erneuten Handlungsbedarf. „Angesichts der eindrücklichen Bilder gerade bei erhöhten Wasserständen kann ich die Besorgnis und die Frage nach der Sicherheit der Insel gut nachvollziehen“, unterstreicht der Leiter der für den Schutz der Inseln zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden, Prof. Frank Thorenz. Aktuell wird der Strand im Bereich der Strandübergangs Bootsweg durch einen in Richtung Osten wandernden Strandpriel beeinflusst, wodurch hier lokal auf einer Strandlänge von rund 200 Metern sehr niedrige Strandlagen auftreten. Der NLWKN rechnet im Winterhalbjahr vor diesem Hintergrund mit weiteren Dünenabbrüchen bei Sturmfluten, betont aber: „Entscheidend für Sicherheit der Insel ist, dass die Schutzdüne auch im Fall von sehr schweren Sturmfluten trotz Abbrüchen ihre Sturmflutschutzfunktion erfüllen kann. Dies ist auf Grundlage unserer Untersuchungen durch die noch vorhandene große Breite der Düne gewährleistet. Ein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht deshalb derzeit nicht“. Die Schutzdüne im Bereich des Bootsweges weist mit einer Höhe von bis zu 13 Metern über dem Meeresspiegel eine vergleichsweise große Höhe auf. Auf einem Höhenniveau von sieben Metern über dem Meeresspiegel besitzt die Düne aktuell noch eine Breite von etwa 70 Metern. Zusätzlich wird erwartet, dass sich der Strandpriel in Richtung Osten verlagert. Bei Stränden und Dünen handele es sich generell um Elemente eines sehr dynamischen Naturraums, der sich unter Gezeiten-, Strömungs-, Wellen – und Windeinfluss stetig verändere. „Dünenabbrüche und Sandverluste bei schmalen und niedrigen Stränden sind während einer Sturmflut deshalb zunächst einmal ein Stück weit erwartbares, natürliches Geschehen. Die Strand- und Schutzdünensituation wird vor diesem Hintergrund vom NLWKN auf allen sieben Inseln regelmäßig genau erfasst und bewertet, um bei Bedarf dort durch nachhaltige und wenn möglich naturnahe Maßnahmen zu unterstützen, wo es zum Schutz der Insel erforderlich ist“, so Thorenz. Mit Blick auf die Wangerooger Nordostdünen hält der Küstenschutzexperte eine Küstenschutzmaßnahme nach dem Winterhalbjahr 2023/2024 für wahrscheinlich. Der betroffene Dünenzug stellt die Küstenschützer vor besondere Herausforderungen: Eine Verstärkung der Düne auf der Inselseite ist hier aufgrund der räumlichen Gegebenheiten kaum möglich. Eine kurzfristige zusätzliche Sicherung der Abbruchkanten durch geotextile BigBags sei laut Thorenz nicht zielführend: „Diese weisen keine ausreichende Stabilität auf, um in Sturmfluten und der mit ihnen einhergehenden dynamischen Belastung durch brechende Wellen zu bestehen, sodass von ihnen keine zusätzliche Schutzfunktion für die Düne zu erwarten wäre“. Der NLWKN führt – wie in diesem Jahr auf Spiekeroog – regelmäßig Dünenverstärkungen als naturbasierte Maßnahmen des Küstenschutzes auf den Ostfriesischen Inseln durch. Wangerooge rückt dabei wiederholt in den Blickpunkt: Zuletzt wurde 2022 auf der Insel östlich des Bootsweges an den Nordostdünen eine seeseitige Dünenverstärkung umgesetzt. Im Bereich des jetzt betroffenen Abschnitts führte der Landesbetrieb 2020 eine seeseitige Dünenverstärkung durch. Der dabei aufgebaute Verschleißkörper ist mittlerweile überwiegend erodiert und hat damit seine Aufgabe erfüllt. Darüber hinaus wurde zwischen 2014 und 2019 im Rahmen einer Erhöhung und Verstärkung des Dorf- und Ostgrodendeichs umfangreich in den Küstenschutz für Wangerooge investiert. „Küstenschutz hat für das Land Niedersachsen eine hohe Priorität, denn mit jedem hier investierten Euro schützen wir Millionen Menschen, erhebliche Werte und einzigartige Naturräume. Wir werden Wangerooge und die anderen Ostfriesischen Inseln mit Ihrer wichtigen Schutzfunktion auch für die Festlandsküste auch künftig nicht im Stich lassen und mit unseren Küstenschutzexperten zuverlässig Schutzprojekte umsetzen, wo sie erforderlich sind“, kommentiert der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer.
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Origin: /Land/Niedersachsen/NLWKN
Tags: Niedersachsen ? Spiekeroog ? Wangerooge ? Düne ? Küstenschutz ? Insel ? Sturmflut ? Ostfriesische Inseln ? Meeresspiegel ? Strand ? Naturraum ? Dünenschutz ? Geotextilien ? Naturbasierte Lösung ? Wasserstand ? Wasserwirtschaft ? Naturschutz ? Walstrandung ?
Region: Niedersachsen
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License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2023-10-13
Time ranges: 2023-10-13 - 2023-10-13
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