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Wümme-Südarm: Wehr Zwei zur Sohlgleite umgebaut

Description: Fischerhude/ Verden – Im Auftrag des Wümmewasserverbandes Fischerhude ist in den vergangenen Wochen die Wehranlage Zwei im Wümme-Südarm in eine Sohlgleite umgebaut worden. Planung und Bauleitung der Renaturierungsmaßnahme, die am Mittwoch offiziell abgenommen wurde, lagen in den Händen der Betriebsstelle Verden des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). „Die Arbeiten begannen am 12. Juli mit umfangreichen Materialtransporten und der Einrichtung der Baustelle“, berichtete Helge Stührenberg vom NLWKN Verden. Als erste bauliche Maßnahme wurde zunächst ein 350 Meter langer Umfluter am Nordufer ausgehoben, der das Wasser während der Bauzeit um die Wehranlage herumführte. Anschließend wurde am vorhandenen Bauwerk die Betonschwelle abgestemmt und die bewegliche Wehrklappe entfernt. Die seitlichen Spundwände und Pfeiler, sowie die Brücke blieben erhalten. Die neue Gleite wurde auf 220 Meter Länge in der regional bewährten Bauweise mit Schüttsteinen unterschiedlicher Größe hergestellt. Große Steine sorgen als Längs- und Querriegel für die Stabilität der Gleite. Die Zwischenräume wurden mit kleineren Steinen und Kies aufgefüllt und bilden so ein Lückensystem, in dem sich wirbellose Tierarten fortbewegen können. Eine flache Neigung von 1:80 bewirkt, dass die Fließgeschwindigkeit soweit reduziert wird, dass Fische den 1,40 Meter hohen Sohlsprung auch gegen die Fließrichtung durchschwimmen können. Zudem bietet der steinig–kiesige Untergrund vielen Fischarten ein geeignetes Laichrevier. Für den Unterhaltungsverband Untere Wümme begrüßte Carsten Puvogel den Umbau: „Mit dem Teilabriss der Anlage entfällt zukünftig der Aufwand für Betrieb und Instandhaltung der Wehrklappe, so dass wir hier den ökologischen Nutzen mit den Interessen unserer Verbandsmitglieder hervorragend kombinieren konnten“. Neben dem Flusslauf und seinen Bewohnern profitiert auch das Naturschutzgebiet „Fischerhuder Wümmeniederung“ von der Maßnahme: „Der für die Auffüllung der Wümme im Bauwerksbereich notwendige Boden wurde aus einer Fläche im angrenzenden NSG entnommen, so dass ein bestehendes Stillwasserbiotop um ca. 3.000 Kubikmeter vergrößert werden konnte“, erläuterte Stührenberg. Die Kosten der Maßnahme bezifferte der Verband mit rund 200.000 Euro, zu denen der Verband einen Eigenanteil von zehn Prozent beitrug. Die restlichen Mittel stammen aus dem ELER-Programm der europäischen Union, die vom niedersächsischen Umweltministerium vergeben wurden. In den vergangenen Jahren wurden bereits fast alle Sohlabstürze im Nord- und Mittelarm durch Sohlgleiten ersetzt, um die Passierbarkeit für Fische und die im Sohlsubstrat wandernden Organismen wiederherzustellen. Den Erfolg belegen die Untersuchungen des LAVES aus dem Jahre 2011: Neben zahlreichen Exemplaren der geschützten Arten Fluss- und Meerneunauge, Flunder, Barbe und Koppe wurden auch etwa 30 Junglachse entdeckt.

Types:
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    text_type: PressRelease,
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Origin: /Land/Niedersachsen/NLWKN

Tags: Flunder ? Barbe ? Fischpass ? Fisch ? Wehr ? Fluss ? Neunauge ? Geschützte Arten ? Wirbellose ? Kies ? Renaturierung ? Tierart ? Europäische Union ? Baustelle ? Fließgeschwindigkeit ? Instandhaltung ? Naturschutzgebiet ? Bauliche Anlage ? Untergrund ? Wasserwirtschaftliche Planung ? Naturschutz ? Gestein ? Bodenauftrag ?

Region: Niedersachsen

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License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Persons

Issued: 2012-10-10

Time ranges: 2012-10-10 - 2012-10-10

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