Description: 4. Sitzung des Fachgremium „Monitoring der Bodenbiodiversität und seiner Funktionen“ Hybrid, 05. – 06.07.2022 Ergebnisprotokoll Tagesordnung TOPInhalt TOP 1Begrüßung und Aktuelles aus dem Monitoringzentrum TOP 2Aktuelle Informationen der Gremienmitglieder TOP 3Grundlagen der Organismenauswahl für ein Monitoring TOP 4Die Flächenkulisse: konzeptionelle Herangehensweise TOP 5Diskussion Arbeit am Basiskonzept TOP 6Zeitplan TOP 1 Begrüßung und Aktuelles aus dem Monitoringzentrum Frau Weiß begrüßt die Teilnehmenden und berichtet. Am 21.06.22 wurde in der 3. Sitzung des Grundsatzfachgremiums durch Frau Weißbecker die bisherige Arbeit des Fachgremiums „Boden- biodiversität“ und Vorschläge für das weitere Vorangehen vorgestellt. Der Bericht wird begrüßt und die Arbeit des Fachgremiums als sehr positiv bewertet. Die Qualität des Eckpunktepapiers wird hervorgehoben und den Mitgliedern des Fachgremiums Dank ausgesprochen. Die Mitglie- der des Grundsatzfachgremiums erhielten im Nachgang an die Sitzung die Möglichkeit, Ände- rungswünsche an das Eckpunktepapier anzugeben. Nach deren Einarbeitung wird es zur finalen Zustimmung im Umlaufverfahren erneut dem GFG vorgelegt. Es wird angemerkt, dass eine um- fassende Konzeptionierung des bundesweiten Bodenbiodiversitätsmonitorings in eine dem Wettbewerb unterliegende öffentliche Ausschreibung kommen und das Fachgremium die fachli- chen Grundlagen hierfür schaffen soll. Dies wird mit der Anfertigung eines Basiskonzepts reali- siert, das diese neben ersten Modulvorschlägen enthält. Das Grundsatzfachgremium stimmt den Vorschlägen zur weiteren Arbeitsweise des Fachgremiums zu. Dies umfasst die priorisierten Ziel- stellungen, die konzeptionelle Herangehensweise zur Erarbeitung einer Organismenauswahl für das Monitoring, sowie den Vorschlag zur Durchführung einer Fachtagung „Synergiepotentiale für ein bundesweites Bodenbiodiversitätsmonitoring“. 1 Das Fachgremium einigt sich auf den folgenden Vorschlag zur Definition von Bodenbiodiversi- tät: „Bodenbiodiversität ist die strukturelle und funktionelle Vielfalt von Organismen, Arten und Po- pulationen, die ihren gesamten oder einen Teil ihres Lebenszyklus im Boden verbringen oder de- ren essentieller Lebensraum die Bodenoberfläche darstellt. Sie umfasst die genetische Variation der Organismen und ihre Lebensgemeinschaften mit ihren ökologischen Zusammenhängen und Prozessen, auf der Ebene von Bodenmikrohabitaten bis hin zu Landschaften.“ Am 2. Sitzungstag ergänzt Frau Weißbecker um folgende Themenpunkte: Frau Weißbecker gibt in einer Präsentation Impulsvorschläge für die weitere Arbeit des Fachgre- miums. Als Nahziel und Produkt der Fachgremienarbeit wird das „Basiskonzept“ verstanden, das erste Module für eine bundesweite Umsetzung vorschlägt und die Grundlagen für die Erarbei- tung eines umfassenden Konzeptes enthält. Dieses wird jedoch nicht durch das Fachgremium, sondern im Rahmen einer sich anschließenden Ausschreibung des Monitoringzentrums erarbei- tet werden. Das Basiskonzept soll Zielstellungen an ein bundesweites Bodenbiodiversitätsmonitoring vor- schlagen und die jeweiligen Anforderungen formulieren. Module, die im Rahmen des Basiskon- zepts formuliert werden, sollen zeitnah (circa < 5 Jahre) potentiell bundesweit oder als Pilotpro- jekte durch einzelne Länder umsetzbar sein. Daher müssen sie von der Erhebung bis zur Auswer- tung praktikabel sein und eine klar dokumentierte Aussagekraft besitzen. Methodenleitfäden für die vorgeschlagenen Module sind anzugeben. Die Kompatibilität zu einem zukünftigen umfas- senden Konzept muss gewährleistet sein. Das Fachgremium hat folgende prioritäre Zielstellungen formuliert: 1. Umfassende Bestandserhebung von Bodenorganismengruppen und Beschreibung von Le- bensgemeinschaften im Rahmen einer Basiserfassung 2. Ermittlung von Bestandsveränderungen von (ausgewählten) Bodenorganismengruppen so- wie Erfassung ausgewählter Bodenfunktionen und 3. Darstellung der Auswirkungen ausgewählter Wirkfaktoren auf Bodenorganismen. Zielstellung 1) gilt als absolut grundlegend zur Weiterentwicklung des Monitorings im Bereich der Bodenbiologie zur Schließung von Kenntnislücken unter anderem zu lebensraumbezogenen Artvorkommen und -verbreitung, der Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften, Ableitung von lebensraumtypischen Referenzwerten sowie räumlichen Anforderungen an ein Monitoring. Dies kann nicht im Rahmen von Basismodulen abgedeckt werden, sondern bedarf einer intensi- ven Studie. Zukünftig könnte diese in größeren Zeitabständen oder auf einer Unterstichprobe im Rahmen eines langfristigen Monitorings wiederholt werden. Die Arbeit zu Zielstellung 2) ist Inhalt der aktuellen Sitzung und die Herangehensweise wird in TOP3 diskutiert. Diskussion nach den beiden Präsentationen Es gibt Rückfragen zu Konzept und Stand der Entwicklung des geplanten Bodenmonitoringzent- rums: Zur Konzeptionierung wird das Umweltbundesamt 2023 im Rahmen des RefoPlans eine Ausschreibung auf Grundlage eines existierenden Grobkonzepts vornehmen: FKZ 3722742010 „Ausbau und Weiterentwicklung bodenbezogener Indikatoren für die nationale und EU-weite 2 Berichterstattung zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz“. Das Zentrum soll die Vernetzung der Bodenmonitoringaktivitäten befördern, ursprünglich mit dem Fokus eines Klimafolgenmoni- torings mit den vier Kernthemen Erosion, Wasserhaushalt, organische Substanz und Bodenbio- diversität. Hierzu waren das Kernelement die Bodendauerbeobachtungsflächen, ergänzt um Standorte weiterer Institute und Forschungsvorhaben [1]. In den aktuellen Weiterentwicklungen ist der Fokus Klima jedoch entfallen. TOP 2 Aktuelle Informationen der Gremienmitglieder Themenbeiträge zu aktuellen Entwicklungen im Bodenbiodiversitätsmonitoring Für den Themenbereich Bodenmonitoring wird eine gute Zusammenarbeit bestehender Instituti- onen angestrebt. Derzeit liegt im Rahmen des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ ein Antrag für eine Basiserfassung der Bodenbiodiversität zur Ermittlung von Referenzdaten für ei- nen guten ökologischen Zustand der Böden vor. Der Antrag stellt die Klimarelevanz der Boden- biodiversität dar und die Notwendigkeit, vorhandene Kenntnislücken zu schließen, um wirksame Maßnahmen beispielsweise im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel [2] entwickeln zu können. Zukünftig wird es hierfür nötig sein, eine messnetzübergreifende Aus- wertung der Daten aufzubauen. Das Aktionsprogramm befindet sich aktuell in der Endabstim- mung. In diesem Haushaltsjahr muss noch der Finanzrahmen beschlossen werden. Es wird diskutiert, dass derzeit bestehende Bodenmonitoringprogramme in der Aufnahme von Begleitdaten limitiert sind und eine starke Nutzungsbezogenheit aufweisen. Dies erschwert eine übergreifende repräsentative Auswertung. Eine mögliche Basiserhebung im Rahmen des Antrags zum Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sollte hier repräsentative Parameter und Maß- stäbe in verschiedenen Nutzungen beachten. Der Ständige Ausschuss „Vorsorgender Bodenschutz“ (BOVA) der Bund/Länder-Arbeitsgemein- schaft Bodenschutz (LABO) hat einen überarbeiteten Methodenleitfaden für die Bodendauerbe- obachtungen erarbeitet und diesen dabei um ein weiteres Kapitel zur Auswertung der Boden- Dauerbeobachtungsflächen ergänzt. Dieser wird zukünftig öffentlich zugänglich auf der Home- page der Bund-/Länder Arbeitsgemeinschaft zugänglich sein, ebenso wie das Handbuch Boden- schutz (www.labo-deutschland.de). Es wird auf die Veranstaltung Abschlussgespräch Projekt MetaSOL („Evaluation of biodiversity via DNA-extraction from soil and organism samples taken at permanent soil monitoring sites“), am 12.10.2022 am UBA in Berlin hingewiesen. Projekt „Biologische Bodenzustandserhebung Deutscher Wälder (BBZE-Wald)“ Herr Jakob und Herr Buscot berichten vom bewilligten Projekt „Biologische Bodenzustandserhe- bung Deutscher Wälder (BBZE-Wald)“, das im Dezember 2022 beginnt und über den Waldklima- fond, verwaltet durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, gefördert wird. Dies um- fasst insgesamt zwei bodenbiologische Erfassungen, die in den Jahren 2023 und 2024 während der Erhebungen für die dritte Bodenzustandserhebung Wald stattfinden sollen. Zu den bodenbi- ologischen Erhebungen wird die molekularbasierte Analyse von Bodenbakterien- und pilzen ge- hören, ebenso werden mikrobielle Biomasse, Bodenatmung, Enzymquotienten sowie Bodenor- ganismen der Meso- und Makrofauna aufgenommen. Für die molekularbiologische Erfassung der Bodenmikroorganismen mittels Metabarcoding wird die publizierte Methodik von Lucas-Soil [3] 3
Text { text_type: Report, }
Origin: /Bund/BfN/NMZB
Tags: Genetische Variation ? Entwicklungszusammenarbeit ? Berlin ? Bodenbiologie ? Erosion ? Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel ? Bodenzustandserhebung ? Bodendauerbeobachtung ? Bodenmikroorganismen ? Dauerbeobachtungsfläche ? Nachwachsender Rohstoff ? Öffentliche Ausschreibung ? Organisches Material ? Vorsorgender Bodenschutz ? Bodenatmung ? Natürlicher Klimaschutz ? Forschungsprojekt ? Bodenzustand ? Bodenmonitoring ? Bodenorganismen ? Studie ? Klimaanpassung ? Bodenfunktion ? Pilz ? Bodenbiodiversität ? Klimaschutzbericht ? Biomasse ? Landschaft ? Klimabeeinflussung ? Biodiversität ? Referenzwert ? Wasserhaushalt ? Wald ? Fauna ?
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