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Ergebnisprotokoll 5. Sitzung Fachgremium Bodenbiodiversität

Description: 5. Sitzung des Fachgremium „Monitoring der Bodenbiodiversität und seiner Funktionen“ Hybrid, 05. – 06.10.2022 Ergebnisprotokoll Tagesordnung TOPInhalt TOP 1Begrüßung und Aktuelles aus dem Monitoringzentrum TOP 2Aktuelle Informationen der Gremienmitglieder TOP 3Konzeptionelle Herangehensweise und Diskussion relevanter Kriterien zur Flächen- auswahl für ein bundesweit repräsentatives Bodenbiodiversitätsmonitoring TOP 4Erarbeitung der Synergiepotenziale für ein bundesweites Bodenbiodiversitätsmonito- ring TOP 5Diskussion Arbeit am Basiskonzept TOP 6Zeitplan bis zur Fachtagung Frühjahr/Sommer 2023 TOP 7Arbeitsaufträge TOP 1 Begrüßung und Aktuelles aus dem Monitoringzentrum Frau Weißbecker begrüßt die Teilnehmenden. Anschließend gibt Herr Krüß, Leiter des Auf- baustabes des Monitoringzentrums zur Biodiversität, Auskunft über aktuelle Entwicklungen am Monitoringzentrum. In Bezug auf die bisherigen Arbeiten im Fachgremium zum Bodenbiodiversi- tätsmonitoring richtet er den Dank des Grundsatzfachgremiums an die Fachgremienmitglieder für die konstruktive Arbeitsweise aus und hebt die sehr gute Qualität des Eckpunktepapiers her- vor. Dieses wurde dem Grundsatzfachgremium nach Überarbeitung zum 03.06.2022 im Umlauf- verfahren vorgelegt wurde und während dessen 3. Sitzung am 21.06.2022 diskutiert. Die Anmer- kungen wurden in das Eckpunktepapier eingearbeitet und am 26.09.2022 erfolgte die Wieder- vorlage zur Kenntnisnahme beim Grundsatzfachgremium im Umlaufverfahren. Es wird weiterhin berichtet, dass das Grundsatzfachgremium die Gründung eines weiteren Fachgremiums, das sich dem Thema Datenmanagement von Biodiversitätsdaten widmen soll, beschlossen hat. Eine Ad- Hoc-AG für die Abstimmung prioritärer Zielsetzungen für das Gesamtkonzept zum bundesweiten Biodiversitätsmonitoring wurde eingerichtet, dessen Arbeit als Grundlage für die weitere Ent- wicklung des Konzepts dienen soll. Daran anknüpfend kündigt das Monitoringzentrum eine Fach- tagung zu den Zielen des bundesweiten Biodiversitätsmonitoring an, die vom 28.02. - 01.03.2022 1 stattfinden soll. Darüber hinaus veranstaltet das Monitoringzentrum im Mai 2023 ein Forum mit dem Fokus auf neue Technologien in Methoden und Erfassung von Biodiversität. Frau Weiß berichtet über die Tätigkeiten des Fachgremiums zu Einflussgrößen, dem sie vorsitzt. Eine Priorisierung der wichtigsten Einflussgrößen für Biodiversität wurde erstellt, sowie an einer Systematisierung der Einflussgrößen gearbeitet. Ein kurzfristiges Ziel des Fachgremiums ist die Erarbeitung einer Stellungnahme zu akuten Fehlstellen in der Datenverfügbarkeit und Hand- lungsbedarfen. Zudem werden derzeit Potentiale der Fernerkundung zur Erfassung von Einfluss- größen ausgelotet, sowie die Datenlage zur Erfassung von Pestiziden als eine wichtige Einfluss- größe auf die Biodiversität erörtert. Frau Weiß berichtet von der gerade angelaufenen Ist-Ana- lyse zur Datenlage von Einflussgrößen und deren Qualität und Zugänglichkeit. Die präsentierten Inhalte werden als sehr relevant für das Fachgremium Bodenbiodiversität angesehen und Zent- rale des Monitoringzentrums wird konkrete Vorschläge für eine enge Zusammenarbeit beider Fachgremien in 2023 erarbeiten. Mitglieder des Fachgremiums Bodenbiodiversität verweisen im Kontext der Pestiziderfassung auf Tätigkeiten in Baden-Württemberg (Pestizidbericht für Baden-Württemberg von 2018 [1] und Bericht zur Anwendung und Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmit- tel in Baden-Württemberg). Frau Weiß berichtet, dass derzeit Aktivitäten der Bundesländer be- züglich Pestiziderfassungen seitens des Monitoringzentrums abgefragt werden. Nach bisherigem Kenntnisstand arbeiten Bayern und Baden-Württemberg daran, entsprechende Monitoringpro- gramme aufzusetzen. Christina Weißbecker stellt Frau Ballasus als neue Mitarbeiterin am Monitoringzentrum vor, die fachlich dem Gremium zuarbeitet. Die Tagesordnung wird verlesen und von allen Teilnehmen- den ohne weitere Ergänzungen angenommen. TOP 2 Aktuelle Informationen der Gremienmitglieder Es wird über die Abschlussveranstaltung des MetaSOL-Projekts am 12.10.2022 informiert. Es wird von der geplanten Erfassung von Regenwürmern auf 100 Standorten der Bodenzustandser- hebung Wald im kommenden Jahr 2023 berichtet. Mit dieser Erfassung würde ein Datensatz ge- neriert, der die punktgenaue Verschneidung biotischer und abiotischer Daten zuließe. Artverbreitungsmodellierungen von Regenwürmern anhand von Daten aus Edaphobase Herr Russel berichtet von ersten Ergebnissen des Projekts „Bodenbiologische Kartierung (BoBiKa) [2]“ (Finanzierung durch das Umweltbundesamt), das 2022 abgeschlossen wurde und die Ergeb- nisse derzeit in der Berichterstellung aufgearbeitet werden. Ziel des Vorhabens ist, Observations- daten auf Artebene in Kombination mit Begleitdaten/Umweltvariablen zu den Fundorten auszu- werten, um Informationen zur Autökologie zu erhalten und Hochrechnungen über räumliche Verteilungen zu generieren. Hierfür wurden 12 Regenwurmarten aus über 22.000 Datensätzen mit verschiedenen statistischen Modellen (GLM, GAM, Random Forest und so weiter) ausgewer- tet. Die Datengrundlage der Vorhersagevariablen ist eine Verschneidung aus internen Begleitda- ten, die in der Edaphobase-Datenbank vorliegen, sowie externen Daten zum Beispiel zu Klimapa- rametern (DWD) und Bodendaten (BGR). In der sich anschließenden Diskussion werden Limitierungen von Vorhersagemodellen angespro- chen. Modelle können lediglich das potentielle Vorkommen einer Art abbilden und generieren 2 damit Erwartungswerte, die aber nicht gleichzusetzen sind mit dem tatsächlichen Vorkommen. Neben einer statistischen Validierung von Artverteilungsmodellen wäre eine in situ-Validierung wichtig. Die Wichtigkeit der in situ-Erhebung von abiotischen Begleitdaten an genau derselben Stelle der bodenzoologischen Beprobungen wird im Kontext des zu konzipierenden bundeswei- ten Bodenbiodiversitätsmonitorins hervorgehoben. Bundesweite Auswertung von Biodiversitätsdaten aus der Bodendauerbeobachtung im Rah- men des bundesweiten Projekts Faktencheck Artenvielfalt zusammenzufassen: Das BMBF hat das Projekt Faktencheck Artenvielfalt [3] in Auftrag gegeben, das in einem ge- meinsamen Assessment von über 120 Expert*innen die Artenvielfalt in Deutschland umfassend einschätzen und bewerten soll. Herr Eisenhauer berichtet, dass im Rahmen dessen Zeitrei- henanalysen von vorhandenen bodenbiologischen Daten aus der Bodendauerbeobachtung ge- plant sind. 14 Bundesländer haben sich bereit erklärt, dafür Daten beizusteuern, 8 davon haben dies bereits getan. Dies umfasst unter anderem Daten zu Regenwürmern, organischem Kohlen- stoff und mikrobielle Daten in unterschiedlichem Umfang. Eine große Herausforderung sei die Heterogenität der vorliegenden Daten. Vor allem die unterschiedlichen Erhebungszeiträume und die hohe Variabilität der Begleitvariablen erweisen sich als problematisch. Gründe für die Fehl- stellen konnten unter anderem in der Personalstruktur identifiziert werden: ein Mangel an Bear- beitungskapazitäten in den Ländern limitieren die Datenaufbereitung und das Datenmanage- ment. Das Fachgremium diskutiert hieran anknüpfend die Harmonisierung von Bodenbiodiversitätsda- ten. Die Mitglieder sind sich einig, dass sich das Gremium dieser Herausforderung stellen muss. Um zukünftig eine Vergleichbarkeit zwischen Ergebnissen aus unterschiedlichen Programmen gewährleisten zu können, wird die Entwicklung von Transferfunktionen zwischen verschiedenen Methoden als zielführend gesehen (ähnlich der Transfermethoden zur Harmonisierung der bun- desweiten BZE-Daten und für den Vergleich der BZE 1 und BZE 2 [4]). Die Teilnehmenden beto- nen hierbei den hohen Informationswert der bereits erarbeiteten Zeitreihen bestehender Pro- gramme. Prospektiv wird das geplante Bodenmonitoringzentrum gemäß Grobkonzept neue Standards formulieren und die Vergleichbarkeit sicherstellen. Bezugnehmend auf die angespro- chenen eingeschränkten Bearbeitungskapazitäten in den Länderfachbehörden wurde der Wunsch nach einer Aufschlüsselung der Zuständigkeiten und Anzahl der Bearbeitenden je nach Bundesland und Monitoringprogramm geäußert. TOP 3 Diskussion relevanter Kriterien zur Flächenauswahl: konzeptionelle Grund- lagen Frau Weißbecker stellt vom Monitoringzentrum erarbeitete Unterlagen vor, die einen Überblick über die Flächenauswahlkriterien bestehender Monitoringprogramme bieten. Die Vorsitzende schlägt vor, sich dem Thema der Flächenkulissenauswahl für ein bundesweites Bodenbiodiversi- tätsmonitoring über die Zielstellungen zu nähern. Das Fachgremium hat in der vergangenen Sit- zung folgende prioritäre Zielstellungen formuliert: 1. Umfassende Bestandserhebung von Bodenorganismengruppen und Beschreibung von Le- bensgemeinschaften im Rahmen einer Basiserfassung 3

Types:
Text {
    text_type: Report,
}

Origin: /Bund/BfN/NMZB

Tags: Regenwurm ? Baden-Württemberg ? Bayern ? Autökologie ? Pestizid ? Kartierung ? Bodendaten ? Biodiversitätsmonitoring ? Statistisches Modell ? Geodaten ? Bodendauerbeobachtung ? Artenvielfalt ? Hochrechnung ? Prognosemodell ? Zeitreihe ? Datenmanagement ? Monitoringprogramm ? Bodenbiodiversität ? Datenerhebung ? Fernerkundung ? Finanzierung ? Technischer Fortschritt ? Wald ? Probenahme ? Fundort ? Biodiversität ?

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