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Ergebnisprotokoll 11. Sitzung Fachgremium Bodenbiodiversität

Description: 11. Sitzung des Fachgremium „Monitoring der Bodenbiodiversität und seiner Funktionen“ Hybrid, 15. – 16.04.2024 Ergebnisprotokoll Tagesordnung TOPInhalt TOP 1Begrüßung und Aktuelles aus dem Monitoringzentrum - Entwicklung des Gesamtkonzepts zum bundesweiten Biodiversitätsmonitoring - Neuer Entwurf zum Soil Monitoring Law - Webseite: Themenseite Bodenbiodiversität - Bericht vom Gespräch mit J. Koschorrek von der Umweltprobenbank - Umfrage zu Expert*innen für morphologische Bestimmung von Bodenorganismen TOP 2Aktuelle Informationen der Gremienmitglieder TOP 3Beschluss zu den Zielen des bundesweiten Bodenbiodiversitätsmonitorings (vertagt) TOP 4Methoden zur Erfassung von Bodenorganismen im Modul Basiserfassung TOP 5Erfassung von Bodenbiodiversitätsfunktionen im Modul Basiserfassung (vertagt) TOP 6Bodenbiodiversitätsrelevante Begleitdaten der Bestandsaufnahme TOP 7Planung der Sitzungen und Arbeitsaufgaben 2024/2025 TOP 1 Begrüßung und Aktuelles aus dem Monitoringzentrum Frau Ballasus begrüßt die Teilnehmenden und informiert das Fachgremium, dass Frau Dr. Dieker, Leiterin des Monitoringzentrums, zum 01. April 2024 an das Thünen Institut zurückgekehrt ist. Die Leitungsstelle wird nun neu ausgeschrieben. Herr Pütsch (Monitoringzentrum) übernimmt die Interimsleitung. Frau Eschenbacher-Richter informiert das Gremium zum aktuellen Stand des Gesamtkonzepts für das bundesweite Biodiversitätsmonitoring:  Aus dem Grobkonzept für das Monitoringzentrum ergibt sich der Auftrag, ein Gesamtkon- zept zum bundesweiten Biodiversitätsmonitoring zu erstellen. Frau Dieker entwickelte hierzu eine Gliederung, die in einer außerordentlichen Sitzung des Grundsatzfachgremiums am 22. März vorgestellt wurde. Das Monitoringzentrum wird das Gesamtkonzept in Zusam- menarbeit mit dem Grundsatzfachgremium erstellen, das aktuell den Gliederungsentwurf kommentiert. Im Anschluss werden die einzelnen Kapitel je nach fachlicher Expertise Haupt- verantwortlichen aus dem Monitoringzentrum zugeordnet. Ziel ist es, im Laufe des Sommers gemeinsam mit entsprechend fachlich versierten Ko-AutorInnen die Kapitel zu erstellen. Am 1 Ende des Jahres 2024 soll das Gesamtkonzept veröffentlich werden. Vereinzelt wird das Mo- nitoringzentrum auch ExpertInnen aus diesem Fachgremium nach einer Ko-Autorenschaft an- fragen. Dr. Ludwig (Monitoringzentrum) wird die Koordination des Gesamtkonzeptes über- nehmen (Stellvertreterin Frau Dr. Weiß). Frau Eschenbacher-Richter (Monitoringzentrum) stellt dem Gremium den Gliederungsentwurf vor. Die Rückmeldungen des Bodenfachgremi- ums fließen in der Ausarbeitung des Gesamtkonzepts mit ein. Frau Dr. Pieper (Leiterin des Nationalen Bodenmonitoringzentrums) informiert zum aktuellen Stand des Soil Monitoring Law: Der Vorschlag der EU Kommission „Directive on Soil Monitoring and Resilience“ soll einen Rechtsrahmen bieten, um bis 2050 gesunde Böden zu erhalten. Die Kommission will die Richtlinie in zwei Stufen implementieren. Für den ersten Schritt ist das Monitoring ein zent- rales Ziel, sodass ein ganzes Kapitel zur Überwachung der Bodengesundheit und des Flächen- verbrauchs vorgesehen ist (Durchführung erster Bodenmessungen, Bewertung von Kenngrö- ßen zur Bodengesundheit, freiwillige Zertifizierung von Bodengesundheit). Auf Grundlage der Ergebnisse des Monitorings sollen Maßnahmen abgeleitet und darauffolgend in einer zwei- ten Richtlinie verabschiedet werden. Im aktuellen Vorschlag der Kommission wird zwischen „soil districts“ als Berichtseinheit (in Deutschland bezogen auf die Bundesländer) und „soil units“ als Monitoringeinheit unterschieden. Die „soil units“ werden in jedem Mitgliedsstaat einheitlich aus den Bodengroßregionen [1], der Landnutzung und weiteren Parametern (bei- spielsweise Klima) abgeleitet. In Deutschland sollen die bestehenden Strukturen der BZE und BDF-Flächenkulisse die Grundlage hierfür bilden. Für Deutschland soll eine Task Force zur Er- mittlung der „soil units“ eingerichtet werden. Verpflichtend für die Bodenbiodiversität soll laut der Kommission nur die Bodenatmung gemessen werden. Das UBA wird eine Gesamtbe- wertung und eine Reihe an Änderungsvorschlägen vorlegen, die Frau Dr. Pieper kurz erläu- terte. Im Folgenden müssen das Europäische Parlament und der Europäische Rat zur Richtli- nie abstimmen. Belgien (aktuelle Ratspräsidentschaft) wird für den Europäischen Rat Anfang Juni einen Entwurf vorlegen, der nicht Bodenatmung sondern die Erfassung von Nematoden, Regenwürmer oder Metabarcoding als verpflichtende Deskriptoren vorsieht. Erst nach den Wahlen werden alle drei Organe über die Zukunft der Richtlinie entscheiden. Frau Ballasus informiert über die aktuellen Arbeiten im Themenbereich „Bodenbiodiversität und seine Funktionen“: Neben der Website zum Fachgremium Bodenbiodiversität [2] stellt das Monitoringzentrum nun eine Website zur Bodenbiodiversität bereit (siehe https://www.monitoringzent- rum.de/bodenbiodiversitaet). Auf der Website werden Informationen zur Bodenbiodiversität und Arbeitsergebnisse des Gremiums sichtbar gemacht. Mitarbeitende des Monitoringzentrum haben sich am 11.04.2024 mit einem Verantwortli- chen von der Umweltprobenbank (Jan Koschorreck, UBA) zum Thema der Probenarchivie- rung ausgetauscht. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie und wo im Rahmen der Basiserfas- sung der Bodenbiodiversität (ANK-Maßnahme 6.4) die Rückstellproben eingelagert werden können. Die Umweltprobenbank erhebt seit den 80er Jahren in 11 Gebieten Proben, die sie unter tiefkalten Temperaturen (Kryotank mit Flüssigstickstoff -150°C) einlagert, um retro- spektive Analysen von (Schad-)stoffen und Biodiversität zu ermöglichen. Dementsprechend ist die UPB nicht für die Lagerung von großflächig angelegten Beprobungen (wie die geplante Basiserfassung) ausgelegt. Da DNA sehr stabil ist, wäre für eine Archivierung der Proben für DNA Metabarcoding oder Metagenomik Untersuchungen eine Lagerungstemperatur von - 20 C ausreichend. Das Monitoringzentrum wird sich zu der Möglichkeit der Archivierung von DNA-Extrakten aus Bodenproben an relevante Projekte/Ansprechpersonen wenden (Trend- DNA Projekt, Dr. Jonas Astrin vom Museum Koenig Bonn, Prof. Dr. Miklós Bálint von der 2 Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Dustin Kulanek vom Naturkundemuseum Karlsruhe). Darüber hinaus lagert die Umweltprobenbank 474 Böden (jeweils Auflage, 0-5 cm, 5-10 cm) aus der BZE Wald II Beprobung (2006-2008) und Böden aus Agrar- und Grün- landflächen (Zeitraum 2006-2008) ein, die zur Ermittlung von Referenzwerten in Betracht ge- zogen werden können. Es ist geplant, dass das Fachgremium das Thema Probenarchivierung zukünftig in einem separaten, etwa zweistündigen online-Treffen erörtert.  Helen Ballasus bedankt sich bei dem Fachgremium für die rege Beteiligung an der Umfrage zu Expert*innen für morphologische Bestimmung von Bodenorganismen. Das Fachgremium einigt sich darauf, die Umfrage um die Verfügbarkeit von Metabarcoding für Mikroorganis- men und um die Verfügbarkeit/Anzahl von Stellplätzen von vorhandenen Berlese-Apparatu- ren zu erweitern. TOP 2 Aktuelle Informationen der Gremienmitglieder Das Monitoringzentrum und das Fachgremium bedanken sich bei Herrn Dr. Hommel (JKI) und Herrn Prof. Dr. Russel (Senckenberg Museum für Naturkunde) für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit im Fachgremium. Sie werden in den Ruhestand gehen. Als neues Mitglied heißt das Fachgremium Herrn Dr. Lukas Beule (JKI) Willkommen. Herr Dr. Grüneberg (Thünen-Institut für Waldökosysteme, Eberswalde) berichtet über die Schwierigkeiten bei der Biologischen Bodenzustandserhebung (BBZE) deutscher Wälder [3]. Lei- der wurde der Waldklimafond und damit ein Teil der Finanzierung gestrichen, sodass die ge- plante Erhebung der Collembolen und Oribatiden vorerst nicht stattfinden kann. Im letzten Jahr fand die Erhebung der Regenwürmer auf Level II und einigen Level I Flächen statt. Die Auswer- tung der Ergebnisse steht noch an. Für die Beprobung der Mikroflora und Mesofauna (Enchy- träen) konnten erst im zweiten Anlauf (nach Anpassung der Ausschreibung auf vier statt zwei Probenahmegebiete) für nur zwei der vier Probenahmegebiete in Deutschland Bieter gefunden werden. Die Analyse der Proben der Mikroflora durch das UFZ Halle findet aktuell statt. Herr Prof. Dr. Russel berichtet, dass das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz zwei Stel- len ausschreibt (unter anderem die wissenschaftliche Leitung von Edaphobase, https://www.senckenberg.de/de/karriere/wissenschaftlerinnen/#content-0004_2). Außerdem möchte das Naturkundemuseum gern zukünftig bundesweit Taxonomiekurse anbieten. Die Fi- nanzierung ist noch ungeklärt, aber für die Konzeptentwicklung wird von 1-2 Jahren Vorberei- tungszeit ausgegangen. Frau Dr. Beylich (IFAB Institut für Angewandte Bodenbiologie GmbH) ist Mitorganisatorin des Dialogs „Zukunft des Boden-Biodiversitätsmonitorings“ (voraussichtlich am 25. und 26. November 2024 in Göttingen; siehe Flyer). Sie betont noch einmal den Stellen- wert des Workshops, da das Monitoring der Bodenbiodiversität, dessen Entwicklungen, Stand und Bedeutung vielen in der Boden-Community unbekannt ist. Herr Dr. Hommel (JKI) berichtet zur Diskussionsgrundlage für die Erarbeitung eines „Zukunfts- programms Pflanzenschutz“ des BMEL [siehe Präsentation]. „Ziel ist es, – in Anlehnung an die Farm-to-Fork Strategie der EU- Kommission – bis 2030 die Verwendung und das Risiko von chemischen Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent zu verringern. […] Kern des Stakeholderpro- zesses sollen insbesondere die Länder, das Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft, die am NAP beteiligten Verbände und Umwelt/Naturschutzorganisationen sowie die Jugendorgani- sationen bilden“ [3]. Herr Dr. Hommel betont, dass für das Gelingen einer nachhaltigen Pflanzen- schutzmittelreduktion, die lokale Beratung der Landwirte von entscheidender Bedeutung ist. In 3

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    text_type: Report,
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Origin: /Bund/BfN/NMZB

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