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Erfassung von Bodenbiodiversität auf Länderebene (2024)

Description: Erfassung von Bodenbiodiversität auf Länderebene (Stand Januar 2024) Dieses Dokument stellt ein Arbeitsdokument des Fachgremiums „Monitoring der Bodenbiodiver- sität und ihrer Funktionen“ am Nationalen Monitoringzentrum zur Biodiversität dar und soll ei- nen Überblick der bodenbiologischen Erfassungen auf Länderebene geben. Es bezieht neben lau- fenden Monitoringaktivitäten auch abgeschlossene und in Planung befindliche Programme ein. Ergänzende Informationen können an monitoringzentrum@bfn.de übermittelt werden. Die Bundesländer erfassen Bodenlebewesen und deren Funktionen unterschiedlich intensiv (Tabelle 1 und Tabelle 2). Im Folgenden werden die Länderprogramme kurz vorgestellt. Tabelle 1: Tabellarische Übersicht zu laufenden und eingestellten Programmen der Erfassung von Bodenbiodiversität auf Länderebene ■ laufende Erhebungen, ■ geplante Erhebungen, ■ eingestellte wiederholte Erhebungen, ■ einmalige Erhebung, Mehrfacheintragungen ergeben sich bei unterschiedlichen Erfassungsaktivitäten mehrerer Fachbehörden in einem Bundesland. BW – Baden-Württemberg, BY – Bayern, SH – Schleswig-Holstein, ST – Sachsen-Anhalt, TH – Thüringen, NI – Nieder- sachsen, NW – Nordrhein-Westfalen, BB – Brandenburg, HH – Hamburg, MV – Mecklenburg-Vorpommern, BBZE- Wald – Biologische Bodenzustandserhebung im Wald (bundesweit) 1 Tabelle 2: Tabellarische Übersicht zu laufenden und eingestellten Programmen der Erfassung von Bodenfunk- tionen auf Länderebene ■ laufende Erhebungen, ■ geplante Erhebungen, ■ eingestellte wiederholte Erhebungen, ■ einmalige Erhebung BW – Baden-Württemberg, BY – Bayern, SH – Schleswig-Holstein, ST – Sachsen-Anhalt, TH – Thüringen, NI – Nieder- sachsen, NW – Nordrhein-Westfalen, BB – Brandenburg, HH – Hamburg, MV – Mecklenburg-Vorpommern, NWFVA - Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (BDF Waldstandorte in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein), RP – Rheinland-Pfalz, SN – Sachsen, BBZE-Wald – Biologische Bodenzu- standserhebung im Wald (bundesweit) Einige Bundesländer erheben keine bodenbiologischen Daten (Berlin – Senatsverwaltung für Mo- bilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt schriftlich; Bremen – Senat für Umwelt, Klima und Wis- senschaft; Hessen – Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie; Saarland – Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz und Zentrum für Biodokumentation) oder veröffentli- chen hierzu Berichte. Baden-Württemberg (BW) Im Biomessnetz der Medienübergreifenden Umweltbeobachtung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württembergs (LUBW) wird seit 2011 die Biomasse und Abundanz von Regenwürmern auf Waldmessstandorten erfasst und fließt als Indikator in den jährlichen Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Baden-Württemberg ein [1]. Im Zeitraum von 1986– 2011 wurden an Waldmessstandorten die Diversität und Abundanz von Springschwänzen erfasst und die resultierenden ökologischen Zeigerwerte der Arten für Temperatur, Säure- und Nähr- stoffzustand der Böden ausgewertet. In diesem Zeitraum wurde ebenfalls mit Hilfe der Regen- wurmart Lumbricus rubellus die Toxizität aktueller Schwermetallgehalte im Boden bewertet [2]. 1997–1999 fand beauftragt durch die LUBW eine bodenökologische Inventur der Hornmilben, 2 Raubmilben, Asseln, Laufkäfer, Hundertfüßer, Tausendfüßer, Enchyträen und Regenwürmer an 11 Waldstandorten statt sowie die Ermittlung des Streuabbaus [3]. Bis 1999 wurden auf den Bo- dendauerbeobachtungsflächen (BDF) Erhebungen der Basalatmung und der mikrobiellen Bio- masse durchgeführt. Im BDF-Programm Baden-Württembergs werden seit 2011 an einer einzi- gen Intensiv-Messstelle Basalatmung, Art und Abundanz von Collembolen und Lumbriciden zeit- lich hochaufgelöst, jährlich im Frühjahr und Herbst, bestimmt. Von diesem Standort wurden auch Proben für ein UBA-Projekt zur Entwicklung genetischer Verfahren entnommen (LUBW schriftlich). Es gibt derzeit umfangreiche Konzeptions- und Pilotvorhaben mit dem Ziel, weitere langfristige Monitoringprogramme der Bodenbiodiversität in Baden-Württemberg zu etablieren. Gefördert werden diese mit Mitteln des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt (SPbiolV) in BW, der Waldstrategie BW und dem Waldklimafond. Teilweise konnten diese Programme in- zwischen auch über den regulären Haushalt verstetigt werden: Insektenmonitoring im Offenland der Normallandschaft, Insektenmonitoring im Wald (SPbiolV, Waldstrategie BW) Biodiversität von Waldböden (SPbiolV, Waldstrategie BW) Waldbodenmikrobiom (Waldklimafond). Die LUBW (Referat 25 Artenschutz, Landschaftsplanung) betreibt seit 2018 ein landesweites In- sektenmonitoring im Offenland der Normallandschaft. Als Flächenkulisse dienen die bundesweit repräsentativen Stichprobenflächen (SPF). Diese wurden im Jahr 2004 durch den Dachverband Deutscher Avifaunisten, das Statistische Bundesamt und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ausgewiesen und liegen auch dem bundesweiten Insektenmonitoring zugrunde. Auf Baden- Württemberg entfallen – inklusive des Erweiterungsprogramms auf Landesebene – insgesamt 400 SPF, von denen 80 Ackerland und 81 Grünland repräsentieren. Diese 161 Flächen decken den Großteil des Offenlands der sogenannten „Normallandschaft“ ab und bilden das Stichpro- bensystem für das landesweite Insektenmonitoring. Zusätzlich werden für Vergleichszwecke mit der geschützten Landschaft 40 Naturschutzgebiete untersucht. Das Insektenmonitoring der LUBW umfasst die folgenden sechs Bausteine: Tagfalter & Widderchen, Heuschrecken, Laufkä- fer, Nachtfalter, Biomasse Boden (Biomasse von Boden-Arthropoden) und Biomasse Luft (Bio- masse flugaktiver Insekten), (LUBW schriftlich). Als Indikatoren auf Ebene der Biotope werden auf 80 repräsentativen Acker-SPF Laufkäfer und die Biomasse Boden erfasst, während auf den Grünland-SPF Heuschrecken kartiert werden [4]. Somit decken die beiden erstgenannten Bausteine im Rahmen des Insektenmonitorings die Bo- denbiodiversität von Äckern der wesentlichen Naturräume, Bodenarten und Höhenlagen im Land ab. In jedem Jahr werden 40 SPF beprobt. Da die Erfassungen jährlich auf 20 SPF aus dem Vorjahr wiederholt werden, beträgt die Erfassungsfrequenz vier Jahre. Die Erfassung der Laufak- tivität der epigäischen Arthropoden wird je SPF auf einem ausgewählten Ackerschlag nach den Standards des BfN-Methodenleitfadens durchgeführt [5, 6]. Die Probenauswertung erfolgt für vier Fraktionen: Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae), Kurzflügelkäfer (Coleoptera: Staphylinidae), Webspinnen (Arachnida: Araneae) und restliche Gliederfüßer (Arthropoda). Für die ersten drei Gruppen werden die Individuenzahlen ermittelt, die Biomasse wird für alle Fraktionen gewogen. Anschließend werden die Laufkäfer morphologisch bis auf Artniveau bestimmt. 3

Types:
Text {
    text_type: Report,
}

Origin: /Bund/BfN/NMZB

Tags: Württemberg ? Heuschrecken ? Käfer ? Spinne ? Asseln ? Arachniden ? Hamburg ? Regenwurm ? Schwermetallgehalt ? Insekt ? Tausendfüßer ? Baden-Württemberg ? Bayern ? Niedersachsen ? Nordrhein-Westfalen ? Sachsen-Anhalt ? Schleswig-Holstein ? Thüringen ? Mecklenburg-Vorpommern ? Land Berlin ? Hamburg ? Arthropoden ? Hessen ? Rheinland-Pfalz ? Saarland ? Sachsen ? Berlin ? Brandenburg ? Bremen ? Landschaftsplanung ? Biotop ? Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel ? Bodenzustandserhebung ? Insektenmonitoring ? Waldboden ? Springschwänze ? Grünland ? Umweltmonitoring ? Bodentemperatur ? Waldbiodiversität ? Geologie ? Toxizität ? Artenschutz ? Naturraum ? Bodenart ? Klimaschutz ? Bodenorganismen ? Landschaftsschutzgebiet ? Naturschutzgebiet ? Naturschutzprogramm ? Monitoringprogramm ? Ökologischer Zeigerwert ? Monitoringbericht ? Populationsdichte ? Arbeitsschutz ? Ackerland ? Bodenbiodiversität ? Klimaschutzbericht ? Umweltprogramm ? Biomasse ? Wald ? Biodiversität ? Verkehrserhebung ? Datenerhebung ?

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