Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Ein EU LIFE-Projekt Arnikawiesen Erhaltung und Regeneration von Borstgrasrasen Mitteleuropas Inhaltsverzeichnis Das Naturerbe Europas Natura 2000 / LIFE 2 Arnikawiesen – Borstgrasrasen Ziele und Maßnahmen4 Die Pflanzenwelt der Arnikawiesen6 Die Tierwelt der Arnikawiesen8 Die Pflegemaßnahmen Schutz durch Nutzung 10 Die Projektgebiete 1 Projektgebiete Saarland und Rheinland-Pfalz12 Projektgebiete Luxemburg und Belgien14 Die Öffentlichkeitsarbeit16 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit18 Kurzporträt Naturlandstiftung Saar (D)18 Kurzporträt Stiftung Natur und Umwelt RP (D)19 Kurzporträt Delattinia (D)19 Kurzporträt Fondation Hëllef fir d’Natur (L)20 Kurzporträt Natagora (B)20 Impressum21 Das Naturerbe Europas Europa besitzt ein reiches, aber empfindlichesNATURA 2000 Naturerbe. Auf einer Fläche von mehr als 3 Mio.Wildlebende Tier- und Pflanzenarten sowie natürliche qkm gibt es mehrere Tausend verschiedene Le-Lebensräume benötigen Schutz und Sicherung durch bensraumtypen und unterschiedliche Landschaf-den Menschen. Deshalb hat die Europäische Union ten, leben 150 Säugetierarten, 520 Vogelarten, 180das europaweit angelegte Schutzgebietsnetz NATU- Kriechtier- und Lurcharten, mehr als 10.000 ver-RA 2000 entwickelt, das den Fortbestand natürlicher schiedene Pflanzenarten und mindestens 100.000Lebensräume sowie gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Wirbellosenarten. Die Europäische Union hat sichgewährleisten soll. Grundlage von NATURA 2000 sind deshalb verpflichtet, diese Vielfalt an Lebensräu-die europäische Vogelschutzrichtlinie und die Flora-Fau- men, Pflanzen- und Tierarten in Europa nachhaltigna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie). Die Vogelschutz- zu sichern und zu entwickeln. Die biologische Viel-richtlinie hat den langfristigen Schutz und den Erhalt aller falt ist Teil unserer Heimat. Sie ist Voraussetzungwildlebenden Vögel und deren Lebensräume zum Ziel. für unsere Lebensqualität und bildet die Lebens-Das vorrangige Ziel der FFH-Richtlinie ist die Sicherung grundlage für die zukünftigen Generationen.der in Europa vorkommenden Biodiversität. NATURA 2000 ist kein Reservat, das den Menschen aus- sperrt – im Gegenteil: Die europäischen Kulturlandschaf- ten sind durch menschliche Nutzungsformen entstanden und für ihre Erhaltung ist eine Fortführung der Nutzung wesentlich. oben: Arnikawiese bei Schüller in der Eifel links: Wiesenpieper (Anthus pratensis) rechts: Großer Feuerfal- ter (Lycaena dispar) unten: Borstgrasrasen in Haute Sûre, Belgien LIFE Zur Unterstützung des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 hat die Europäische Union das Finanzierungsinstru- ment LIFE (L’Instrument Financier pour l’Environnement) geschaffen. Gefördert werden Projekte zur Erhaltung und Wiederherstellung von seltenen und gefährdeten Lebens- räumen sowie deren Tier- und Pflanzenarten innerhalb der NATURA 2000 Schutzgebiete. Hierzu hat die Euro- päische Union seit 1992 einen erheblichen finanziellen Beitrag geleistet. links: Blüte vom Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Succisa pratensis), rechts: Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa) 2 3 Arnikawiesen - Borstgrasrasen / Ziele und Maßnahmen Unter Borstgrasrasen versteht man eine rasenartigeHeutzutage ist eine regelmäßige Nutzung dieser GebieteWas sind die Ziele? Vegetation mit bestimmten Gräsern und Kräutern, dieaus grünlandwirtschaftlicher Sicht nicht mehr interessant.• die Förderung charakteristischer Pflanzen- und aus einer historischen Nutzung heraus entstanden ist.Die wenigen noch existierenden Flächen drohen deshalbBis vor wenigen Jahrzehnten prägten sie in Mitteleuroparasch brach zu fallen, wachsen mit Gebüschen zu undauf bodensauren Mittelgebirgsstandorten, zum Beispielwerden aufgeforstet oder aufgedüngt. Diese Maßnahmenin den Ardennen, dem Hunsrück oder der Eifel, alsführen zum Verschwinden der dort typischen und ge-Rinderhutungen, Schaftriften und Mahdwiesen noch dasfährdeten Pflanzenarten wie der Arnika (Arnica montana)Mitteleuropa (Belgien, Luxemburg, Deutschland) Landschaftsbild. Der Name Borstgrasrasen geht auf dasoder der Echten Mondraute (Botrychium lunaria), aber• die Förderung der Identifikation der Bevölkerung mit Borstgras zurück, ein Süßgras, das wegen seiner derbenauch von seltenen Tierarten wie dem Goldenen Sche-dem aus einer historischen Nutzung hervorgegange- Blätter vom Weidevieh verschmäht wird und sich deshalbckenfalter (Euphydryas aurinia) oder dem Warzenbeißernen Borstgrasrasen auf der Fläche ausbreiten kann.(Decticus verrucivorus). Tierarten der Borstgrasrasen • die Wiederherstellung eines für Borstgrasrasen günstigen Erhaltungszustandes • eine transnationale Vernetzung der Borstgrasrasen in • das Aufzeigen von nachhaltigen Nutzungsformen • die Förderung der Akzeptanz für das europäische Netz Borstgrasrasen gehören in Rheinland-Pfalz, dem Saar- NATURA 2000 land, Luxemburg und Belgien wie in vergleichbaren anderen Mittelgebirgslandschaften zu den am stärkstenWas wird konkret getan? gefährdeten Lebensraumtypen Mitteleuropas. Daher• Erstellung von Managementplänen für die haben sich die fünf Partner Naturlandstiftung Saar (Saar- Projektgebiete land), Delattinia (Saarland), Stiftung Natur und Umwelt• Flächenkauf und Pacht Rheinland-Pfalz, Fondation Hëllef fir d’Natur (Luxemburg)• Erstpflege wie Entbuschungen, Entfichtung, Erstmahd und Natagora (Belgien) zusammengeschlossen, um ein• Etablierung von wiederkehrenden Pflegemaßnahmen in LIFE-Projekt zur Erhaltung und Wiederherstellung von Form von Beweidung oder Mahd Borstgrasrasen und Arnikawiesen umzusetzen. • Erfolgskontrolle durch Monitoring • Öffentlichkeitsarbeit (Internetpräsentation, Exkur- oben: Hunds-Veilchen (Viola canina) unten links: Borstgras (Nardus stricta), rechts: Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina) auf Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) sionen, Informationsschilder, Pocketführer zu den wichtigsten Arten, Tagungen/Workshops etc.) oben: Schäfer auf der Obereher Heide / Gerolsteiner Kalkeifel unten: Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) 4 5 Die Pflanzenwelt der Arnikawiesen Borstgrasrasen beherbergen in ihren artenreichen Ausbildungen eine Vielzahl von spezialisierten und häufig stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Unter den Tierarten sind insbesondere die Tagfalter mit seltenen Vertretern hervorzuheben. Daneben sind seltene Heuschrecken- und Vogelarten hier zu rechts: Wald- Läusekraut (Pedicularis sylvatica), Blühzeitpunkt Mai - Juni, Wuchshöhe 10 - 20 cm Hause. Arnika (Arnica montana) Arnika oder Berg-Wohlverleih ist eine alte Heilpflanze und links: Arnika (Arnica montana), Blühzeitpunkt Mai - Juli, Wuchshöhe 20 - 50 cm unten: Borstgras (Nardus stricta), Blühzeitpunkt Mai - Juni, Wuchshöhe 10 - 30 cm steht unter Naturschutz. Die zu den Korbblütengewäch- sen zählende Pflanze kommt auf mageren Wiesen vor, wo sie von den Tallagen bis auf 2800 m Höhe zu finden ist. In den Mittelgebirgslagen ist die lichtliebende Arnika durch Düngung, Verbuschung und Aufforstung ihrer oben: Gewöhnlicher Teufels- abbiss (Succisa pratensis), Blühzeitpunkt Juli - Septem- ber, Wuchshöhe 15 - 80 cm links: Bleiche Segge (Carex pallescens), Blühzeit- punkt Mai - Juli, Wuchshöhe 15 - 50 cm Lebensräume und damit einhergehender Beschattung sehr selten geworden. Borstgras (Nardus stricta) Das Borstgras ist eine mehrjährige krautige Pflanze, wird etwa 10 bis 30 cm hoch und bildet dichte graugrüne Horste. Es wächst bevorzugt auf bodensauren, stick- stoffarmen Magerrasen. Wegen seiner borstenartigen derben Blätter wird es vom Weidevieh verschmäht. oben: Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria dioica), Blühzeitpunkt Mai - Juli, Wuchshöhe 5 - 25 cm unten: Hunds-Veilchen (Viola canina), Blühzeitpunkt April - Juli, Wuchshöhe 5 - 30 cm links: Sparrige Binse (Juncus squarrosus), Blühzeitpunkt Juni - August, Wuchshöhe 10 - 35 cm rechts: Echte Mondrau- te (Botrychium lunaria), Blühzeitpunkt Mai - Juni, Wuchshöhe 2 - 30 cm 6 7 rechts: Quendel- blättriges Kreuz- blümchen (Poly- gala serpyllifolia), Blühzeitpunkt Mai - September, Wuchshöhe 5 - 20 cm oben: Geflecktes Kna- benkraut (Dactylorhiza maculata), Blühzeitpunkt Juni - August, Wuchshöhe 20 - 60 cm links oben: Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha), Blühzeitpunkt Mai - Juni, Wuchshöhe 20 - 60 cm links: Flügelginster (Chamaespartium sagittale), Blühzeitpunkt Mai - Juni, Wuchshöhe 10 - 30 cm
Text { text_type: Publication, }
Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/Stiftung Natur und Umwelt
Tags: Saar ? Rodung ? Hunsrück ? Quallen ? Süßgräser ? Vegetation ? Vogel ? Ardennen ? Rheinland-Pfalz ? Saarland ? Montana ? Wiese ? Magerrasen ? Mahd ? Gefährdete Tierart ? Belgien ? Luxemburg ? Schattenwurf ? Heilpflanze ? Seltene Tierart ? Blüte ? EU-Vogelschutzrichtlinie ? FFH-Richtlinie ? Pflanzenart ? Eifel ? Binsen ? Mitteleuropa ? Natura-2000 ? Tierart ? Öffentlichkeitsarbeit ? Ausbildung ? Düngung ? Pflanze ? Aufforstung ? Europäische Union ? Europa ? Beweidung ? Heidelandschaft ? Natura-2000-Gebiet ? Anthropogener Einfluss ? Naturschutz ? Biotoptyp ? Umweltschutz ? Biodiversität ? Naturerbe ? Erfolgskontrolle ? Fauna ? Finanzierung ? Flora ? Schutzgebiet ?
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Time ranges: 2014-01-01 - 2014-12-31
Accessed 1 times.