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Laienbericht Arnikawiesen und Borstengrasrasen

Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] 1 NATURA 2000 – ein Netz von Schutz- gebieten für die Natur Das Naturerbe von Europa: Reich aber empfindlich Auf einer Fläche von über 3 Mio. qkm gibt es in Europa meh- rere Tausend verschiedene Lebensraumtypen und unter- schiedliche Landschaften, leben mehr als 150 Säugetierarten, 520 Vogelarten, 180 Kriechtier- und Lurcharten, mehr als 10.000 verschiedene Pflanzenarten und mindestens 100.000 Wirbellosenarten. Europa besitzt ein reiches, aber empfindli- ches Naturerbe. Die biologische Vielfalt ist die Grundlage für unseren Wohlstand und unser Wohlergehen, Gesundheit und Ernäh- rung. Sie ist Teil unserer Heimat und bildet die Lebensgrund- lage für zukünftige Generationen. Deshalb hat sich die Euro- päische Union verpflichtet, diese Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen und Tieren in Europa nachhaltig zu sichern, zu pfle- gen und zu entwickeln. Borstgrasrasen und Arnikawiesen in Mitteleuropa vor dem Aussterben? Die Nutzung der Landschaft hat sich in den letzten Jahrzehn- ten durch Umwandlung und Intensivierung der Erzeugung von Nahrungsmitteln und Energiepflanzen sowie die Aufgabe traditioneller Praktiken stark gewandelt. Die veränderte Flä- chennutzung hat viele Lebensräume geschädigt oder zerstört. Besonders gefährdet sind die Borstgrasrasen und Arnikawie- sen in den Mittelgebirgslagen. Sie sind aus einer historischen Landnutzung als Rinderhutungen, Schaftriften oder als Mäh- wiesen mit anschließender Nachbeweidung im sommerküh- len und niederschlagsreichen West- und Mitteleuropa hervor- gegangen. Bis vor wenigen Jahrzehnten prägten sie noch auf den bodensauren Standorten das Landschaftsbild, wie z. B. in den Ardennen, dem Hunsrück, dem Westerwald oder der Eifel. Heutzutage ist eine landwirtschaftliche Nutzung der Borstgrasrasen jedoch nicht mehr rentabel. Die Nutzung wird aufgegeben, die Flächen fallen brach und wachsen mit Ge- büschen zu. Viele Flächen wurden auch mit Fichten aufge- forstet oder wurden intensiv gedüngt. Diese Änderungen der Landnutzung haben dazu geführt, dass die typischen und gefährdeten Pflanzen und Tiere der Borstgrasrasen nach und nach verschwinden. Vielerorts sind die Bestände bereits um mehr 95 % zurückgegangen! Artenreiche Borstgrasrasen ge- hören in Europa deshalb zu den vorrangig zu schützenden Lebensräumen. 2 Die Europäische Union hat das europaweit angelegte Schutzgebietsnetz NATURA 2000 eingerichtet, um den Fortbestand natürlicher Lebensräume sowie gefährdeter Tiere und Pflanzen zu gewährleisten. Grundlage des Schutzgebietssystems NATURA 2000 sind die Europäische Vogelschutzrichtlinie und die Fauna- Flora - Habitat- Richtlinie (FFH-Richtlinie). Während die Vogelschutzrichtlinie den langfristigen Schutz und den Erhalt aller wildlebenden Vögel und deren Lebensräume zum Ziel hat, sichert die FFH-Richtlinie die gesamte europäische Biodiversität. Zur Unterstützung des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 hat die EU das Finanzie- rungsinstrument Life (L’instru-ment financier pour l’environnement) geschaffen. Ge- fördert werden Projekte zur Erhaltung und Wiederherstellung von seltenen und ge- fährdeten Lebensräumen sowie deren Tier- und Pflanzenarten innerhalb der NATURA 2000-Schutzgebiete. Seit 1992 leistet die Europäische Union dazu einen erheblichen finanziellen Beitrag. Wie sind die Borstgrasrasen entstanden? Borstgrasrasen haben sich meist auf Plätzen entwickelt, die gemeinschaftlich als Rin- derhutungen, Schaftriften oder Mähweiden genutzt wurden. Das Vieh beweidete täglich die gleiche, nicht unterteilte Fläche. Dabei wurden die wohlschmeckenden Pflanzen re- gelmäßig verbissen und in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Andere Pflanzen wurden jedoch gemieden, sei es, weil sie für das Vieh nicht fassbar waren, wie z. B. Rosetten- pflanzen, oder weil sie ungenießbar, mit Stacheln und Dornen bewehrt oder giftig waren. So ist es nach und nach zu einer Verschiebung des Spektrums der Pflanzenarten ge- kommen und es hat sich eine ganz spezifische Pflanzen- und Tierwelt eingestellt. Das Borstgras, ein Süßgras, wurde wegen seiner derben Blätter vom Weidevieh verschmäht, und hat sich stark ausgebreitet und so dem Lebensraumtyp seinen Namen gegeben. 3 Eine grenzüberschreitende Partnerschaft für die Erhaltung der Borstgrasrasen und Arnikawiesen In Belgien, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und dem Saar- land gehören Borstgrasrasen und Arnikawiesen wie in vergleichbaren anderen Mittelgebirgslandschaften in Mitteleuropa zu den am stärksten bedrohten Lebens- raumtypen. Deshalb haben sich fünf Partner aus der Großregion zusammengeschlossen, um eine Life- Projekt zur Erhaltung und Wiederherstellung von Borstgrasrasen und Arnikawiesen in Mitteleuropa um- zusetzen. Es sind dies die Naturlandstiftung Saar (Deutschland), gleichzeitig Träger des Life-Projekts, sowie die vier Partnerorganisationen Delattinia (Deutschland), Stiftung Natur und Umwelt Rheinland- Pfalz (Deutschland), Réserves Naturelles RNOB (Bel- gien) und Fondation Hëllef fir d’Natur (Luxemburg). Das Ziel Wiederherstellung und Pflege artenreicher Borstgrasra- sen der Mittelgebirge als Beitrag zur Erhaltung unseres europäischen Naturerbes Wir wollen einen günstigen Erhaltungszustand für die Borstgrasrasen und Arnikawiesen in Mitteleuropa er- reichen! Wir wollen die charakteristischen Pflanzen- und Tier- arten der Borstgrasrasen und Arnikawiesen fördern! Wir wollen die Borstgrasrasen und Arnikawiesen in Mitteleuropa miteinander vernetzen! Wir wollen, dass sich die Bevölkerung mit den aus ei- ner historischen Nutzung hervorgegangenen Borst- grasrasen und Arnikawiesen identifiziert! Wir wollen nachhaltige Nutzungsformen aufzeigen! Wir wollen die Akzeptanz für das europäische Netz NATURA 2000 fördern. 4 Die Projektgebiete Rheinland-Pfalz Luxemburg Belgien Saarland 5

Types:
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    text_type: Publication,
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Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/Stiftung Natur und Umwelt

Tags: Saar ? Wildverbiss ? Hunsrück ? Fichte ? Pfalz ? Saarland ? Vogel ? Ardennen ? Rheinland-Pfalz ? Strauch ? Wiese ? Vieh ? Belgien ? Luxemburg ? Energiepflanze ? Wildvogel ? Tierart ? Wohlstand ? EU-Vogelschutzrichtlinie ? FFH-Richtlinie ? Eifel ? Landnutzungsänderung ? Mitteleuropa ? Landwirtschaftliche Nutzung ? Nahrungsproduktion ? Pflanzenart ? Natura-2000 ? Flächennutzung ? Pflanze ? Mittelgebirge ? Weideland ? Europäische Union ? Europa ? Nutzungsänderung ? Lebensraumvielfalt ? Schutz der Biodiversität ? Natura-2000-Gebiet ? Biotoptyp ? Biodiversität ? Flora ? Naturerbe ? Fauna ? Schutzgebiet ? Landschaft ? Finanzierung ?

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Language: Deutsch

Time ranges: 2014-01-01 - 2014-12-31

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