Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Poster „Tagfalter in Rheinland-Pfalz“ INFORMATION Tagfalter gehören zur Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera), stellen aber nur einen sehr kleinen Teil der 3.700 in Deutschland vorkommenden Schmetterlingsarten dar. Etwa 150 bis 160 Arten lassen sich zu den Tagfaltern zählen und davon kommen die Meisten sogar nur in den Alpenregionen vor. Besonders auffällig für alle Lepidoptera sind die Schuppenflügel (lepis: Schuppe, pteron: Flügel). Diese sind oftmals farbenfroh gestaltet, was auf unterschiedlichem Wege zustande kommen kann. So können eingelagerte Farbpigmente in den Schuppen oder auch farblose, transparente Schuppen durch Lichtbrechung und Reflektion für schillernde Farben sorgen. Die Schuppen der Lepidoptera sind aber keineswegs ausschließlich dekorativ, auch Duftschuppen sind bekannt. Sie kommen z.B. bei den Männchen des Kaisermantels vor und dienen der Partner- suche. Schwalbenschwanz * Dieser, mit einer Flügelspannweite bis zu 8 cm besonders große, warm- gelb gefärbte Falter, wird gerne aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit zum Segelfalter mit diesem verwechselt. Bekannt ist der Schwalbenschwanz auch für seine auffälligen, gras-grünen Raupen mit ihren schwarzen Querstreifen, die durch leuchtend orangene Flecken unterbrochen wer- den. Nicht nur die Optik, auch das Verhalten dieser Raupen zeigt eine Besonderheit – sie zeigen bei Störung eine Nackengabel (sog. Osmateri- um). Segelfalter * Verglichen mit dem Schwalbenschwanz ist der Segelfalter deutlich heller und besitzt an seinen Vorderflügeln zwar unterschiedlich lange, aber nicht unterbrochene dunkle Streifen. Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Flugstil dieser Falter sehr charakte- ristisch und wird als „ruhig“ und „segelnd“ beschrieben. Die meisten Falter besitzen nur eine kurze Lebensdauer von 2 bis 3 Wochen. Eine Ausnahme stellt zum Beispiel der Zitronenfalter dar, der vereinzelt auch mehrere Monate alt werden kann. Weißlinge Weißlinge sind eine Familie der Lepidoptera-Ordnung und keineswegs ausschließlich weiß. Einige sind auch gelblich gefärbt und tragen schwarze oder rote Zeichnungen (Bsp. Aurorafalter, Zitronen- falter). Großer Kohlweißling Sowohl Weibchen als auch Männchen besitzen eine schwarze Spitze an der Vorderflügel-Oberseite. Weibchen haben zusätzliche schwarze Punkte. Von den Raupen werden Kohlsorten als Fraßpflanzen bevorzugt. Deutlich kleiner, aber nach systematischer Erfassung häufigster Falter Deutschlands 2011 ist der Kleine Kohlweißling. Hier tragen sowohl Weibchen als auch Männchen deutliche, schwarze Punkte auf den Flügeln und die schwarze Spitze der Vorderflügel fällt bei beiden deutlich kleiner aus. 1 Die befruchteten Schmetterlings-Eier werden auf Pflanzen abgelegt, die von den jeweiligen Schmetterlingsraupen oftmals artspezifisch bevorzugt gefressen werden. Zum Beispiel fressen die Raupen von Tagpfauenauge und Landkärtchen gerne Brennnesseln. Diese „Raupen- Fraßpflanzen“ sind allerdings meist andere, als die Nektarpflanzen, die später von den adulten (erwachsenen) Schmetterlingen aufgesucht werden. Welche Pflanzen jeweils von Raupe oder Schmetterling bevorzugt werden, ist für jede Art ganz typisch. Aurorafalter Die orange Färbung der Vorderflügel tritt nur bei männlichen Tieren auf. Das Weibchen ist an diesen Stellen weiß und so leicht mit anderen Weißlingen zu verwechseln. Der Aurorafalter ist ein typischer Wald- schmetterling und die Männchen unverwechselbar! Damenbrett Dieser Falter wird auch gerne Schachbrettfalter genannt. Mit seiner schwarz-weiß gefleckten Flügeloberseite erinnert dieser tatsächlich an ein Schachbrett und ist dadurch ganz leicht zu erkennen. Die nach etwa zwei Wochen geschlüpften Raupen fressen, wachsen und häuten sich mehrmals, um unterschiedliche Larvenstadien zu erlangen. Nach einigen Wochen wandelt sich die Raupe zu einer Puppe um, in welcher dann die Metamorphose (Umgestaltung) zum erwachsenen Schmetter- ling stattfindet. Tagpfauenauge Die bekannteste Art der Tagfalter ist durch ihre vier sogenannten Augenflecke unver- wechselbar. Allerdings werden sie nur bei Störung präsentiert, in Ruhe sitzen diese hübschen Exemplare mit zusammengelegten Flügeln. Kleiner Fuchs Der Kleine Fuchs zeigt sich als einer der ersten Schmetterlinge im Jahr. Anders als beim Großen Fuchs ist ein dunkler Bereich an der Basis seiner Hinterflügel erkennbar. Die Ränder aller 4 Flügel sind mit schwarz umrandeten blauen Flecken umsäumt und ein heller, weißer Fleck schmückt die Spitze der Vorderflügel. Großer Fuchs * Der Große Fuchs hat Ähnlichkeit mit dem Kleinen Fuchs, kommt aber viel seltener vor. Die nicht verdunkelten Hinterflügel sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal. In einem wechselwarmen Land wie Deutschland, mit teilweise recht kalten Wintern, haben Falter im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Über- winterung für sich entdeckt. So überwintert z.B. der Schwalbenschwanz im Puppenstadium, das Tag-pfauenauge als ausgewachsener Falter, andere Arten überwintern als Ei oder Raupe und sogar Wanderungen in den Süden kommen vor. Trauermantel * Mit einer Flügelspannweite von bis zu 75 mm ist der Trauermantel einer der größten Falter in Deutschland. Seinen Namen verdankt er seiner dunklen Farbe mit den hell- gelben Flügelrändern. 2 C-Falter Dieser Falter sticht nicht nur wegen seiner unregelmäßigen Flügel- ränder ins Auge. Auch der für seinen Namen verantwortliche, c-förmige weiße Fleck auf der Flügelunterseite lässt ihn deutlich von anderen Arten unterscheiden. Goldener Scheckenfalter * Diese, auch unter dem Namen Skabiosen-Scheckenfalter bekannte Art, kann sowohl auf trockenen als auch auf Feuchtwiesen vorkommen. Wichtig ist das Vorhandensein der Raupenfraßpflanzen Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) oder auch Gewöhn- licher Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Wiesen mit diesen Arten werden jedoch immer seltener, und damit ist auch der Goldene Scheckenfalter zunehmend bedroht – siehe auch www.life-arnika.eu Landkärtchen Ein wichtiges Merkmal, welches für diesen Falter auch namensge- bend ist, ist das „Landkartenmuster“ auf der Flügelunterseite. Be- trachtet man dahingegen die Flügeloberseite, so gibt es bei dieser Art eine wichtige Besonderheit. Das Landkärtchen zeigt einen sog. Saisondimorphismus: Die Flügeloberseite der Frühjahrsgeneration ist hell gelb-braun mit weißen Flecken, die der Sommergeneration dunkel braunschwarz mit weißlicher und rötlicher Zeichnung. Die Frühlings- Landkärtchen ähneln dabei den Perlmutterfalter-Arten, Sommer-Individuen dem Kleinen Eisvogel. Bläulinge Wie es der Name vermuten lässt, fallen Falter dieser Familie häufig durch eine Blaufärbung ins Auge – allerdings ist diese nur für die Männchen charakteristisch. Die jeweils dazugehörigen Weibchen sind durch ihre bräunliche Färbung eher un- auffällig gestaltet. Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Bläulingsarten ist oft sehr schwierig und anhand der Muster / Färbung der Flügelunterseiten vorzunehmen. Für manche Falter endet der Winter sehr früh. Bereits im Februar kann man an warmen Tagen gelegentlich einen Zitronenfalter entdecken, er ist damit der erste im Jahr. Im September endet allmählich die Schmetterlingssaison. Ist der Oktober allerdings sonnig, kann man unter Um- ständen noch einen letzte Admiral oder Postillion zu Gesicht bekommen. * Besonders geschützte Art! Quellen Schulte, Eller, Niehuis und Rennwald (2007): Die Tagfalter der Pfalz. Band 1 und 2 Stichmann, Wilfried (2011): Der große Kosmos-Naturführer. Tiere und Pflanzen Ulmer Naturführer (2005): Schmetterlinge. Die Tagfalter Deutschlands Zahradnik (2009): Der Kosmos Insektenführer www.schmetterling-raupe.de www.schmetterlinge-in-deutschland.de www.schmetterlinge.bund-rlp.de/wissenswertes/schmetterlingskalender www.ufz.de Jahresbericht 2011, Tagfaltermonitoring Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von Dr. Oliver Röller / POLLICHIA bzw. Rainer Roth zur Verfügung gestellt. 3
Text { text_type: Publication, }
Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/Stiftung Natur und Umwelt
Tags: Schwalbenschwanz ? Zitronenfalter ? Eisvogel ? Schmetterling ? Fuchs ? Pfalz ? Larve ? Rheinland-Pfalz ? Wiese ? Optik ? Feuchtwiese ? Geschützte Arten ? Naturführer ? Metamorphose ? Ei ? Haut ? Pflanze ? Alpen ? Brennnessel ?
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Language: Deutsch
Time ranges: 2014-01-01 - 2014-12-31
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