Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Poster „Waldvögel in Rheinland-Pfalz“ INFORMATION Als Waldvögel werden die Arten von Vögeln bezeichnet, die ihren Lebensraum in Nadel-, Laub- und Mischwäldern haben. Einige Waldvögel, wie das Rotkehlchen, die Kohlmeise oder die Amsel sind häufig auch in Parks und baumreichen Gärten anzutreffen. Wälder bieten den Vögeln Schutz und zahlreiche Nistmöglichkeiten, sei es in der Baumkrone, im Stamm oder am Boden in Sträuchern und Büschen. Der Wald gewährt zudem ein breites Nahrungsangebot, sowohl für sich vegetarisch ernährende Vögel in Form von diversen Körnern, Samen und Beeren, als auch für Greifvögel und Insektenfresser. Der Kleiber (Sitta europaea) ist gut an seiner orangeroten Unterseite, der graublauen Oberseite und dem schwarzen Augenstreif zu erkennen. Er kommt europaweit in Laub- und Mischwäldern, Gärten und Parks vor. Kleiber brüten in Baumhöhlen, häufig in alten Spechthöhlen. Ist dem Kleiber das Einflugloch zu groß, kleistert er es mit Lehm auf Körperdurchmesser zu, sodass ihm größere Vögel den Nistplatz nicht streitig machen können. Diesem „Zukleben“ verdankt der Vogel seinen Namen. Als Körner- und Insektenfresser sucht er Nahrung in Form von Insekten und Spinnen in Baumrinden; vor allem im Winter legt er Futtervorräte an, indem er Samen und Kerne in Spalten von Baumrinden versteckt. Dabei ist er der einzige heimische Vogel, der die Fähigkeit besitzt, Baumstämme kopfüber herunterzulaufen. Mit seinem auffällig langen, gebogenen Schnabel sucht der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) zwischen der Rinde nach Insekten. Er bevorzugt daher Bäume mit grober Rinde, wie Obstbäume, Eichen und Eschen. Interessanterweise läuft der Gartenbaumläufer nicht geradlinig den Stamm hinauf, sondern bewegt sich ruckartig und spiralförmig um den Stamm herum. Ist er oben angekommen, fliegt er zum Fuß des benachbarten Baumstammes, um diesen wieder spiralförmig nach oben zu klettern. In kalten Nächten schlafen Gartenbaumläufer häufig in Gruppen eng aneinander gekuschelt, um weniger Wärme zu verlieren. Das Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) ist ein wahrer Winzling. Mit 8-9 cm Größe und 5 g Gewicht ist er der kleinste und leichteste Brutvogel in Europa. Er wiegt etwa so viel wie 2 Stücke Würfelzucker. Das Wintergoldhähnchen sucht in Nadelbäumen pausenlos nach Insekten und Spinnen. Um seinen Energiebedarf zu decken, muss der Vogel täglich mindestens so viel Nahrung zu sich nehmen, wie er selbst an Körpergewicht aufbringt. Lange, harte Winter können für den kleinen Vogel daher zum großen Problem werden. Ihre kugelförmigen Hängenester bauen sie zwischen den Zweigen der Nadelbäume und binden diese mit Spinnenweben zusammen. Der unscheinbare Zilpzalp (Phylloscopus collybita) ist mit dem Auge nur schwer zu entdecken. Dank seiner olivbraunen Oberseite und der schmutzig-weißen Unterseite ist er im Blattwerk von Laubbäumen bestens getarnt, wo er nach Insekten sucht. Leichter ist er an seinem unverwechselbaren Gesang, dem „zilp-zalp, zilp-zalp“, zu erkennen, dem er seinen Namen verdankt. Im Volksmund wird der Zilpzalp aufgrund seines monotonen Gesangs auch „Geldzähler“ genannt. Äußerlich ist er leicht mit seiner Zwillingsart, dem Fitis (Phylloscopus trochilus), zu verwechseln, nicht jedoch gesanglich. Der Fitis gibt kurze, von der Tonhöhe abfallende, melodische Töne von sich. Der Kuckuck (Cuculus canorus) ist ein Brutparasit. Das Weibchen klaut ein Ei aus dem Nest eines insektenfressenden Kleinvogels und legt ein eigenes Ei hinein. Der Jungkuckuck schlüpft in der Regel zuerst. Während seiner ersten Lebenstage reagiert der Rücken des Jungkuckucks besonders empfindlich auf Berührungen. Stößt er mit dem Rücken gegen ein Ei, beginnt er automatisch, dieses huckepack aus dem Nest zu werfen. Um Futterkonkurrenz zu verhindern, wiederholt sich dieser Vorgang so lange, bis alle Eier aus dem Nest entfernt wurden. Damit die Adoptiveltern genügend Futter für den deutlich größeren Jungvogel herbeibringen, imitiert er mit seinem hektischen Gezirpe „si, si, si, si“ ein vollbesetztes Nest. Den typischen Kuckuck-Laut geben nur die Männchen von sich, der Ruf des Weibchens ertönt als „kwickwick“. 1 Der Buntspecht (Dendrocopos major) ist ein anspruchsloser und vielseitiger Vogel. In den Sommermonaten ernährt er sich hauptsächlich von Insekten und Larven, die er mit dem Schnabel aus der Baumrinde pickt oder von Ameisen und Spinnentieren, die er am Boden aufsammelt. Gelegentlich plündert der Buntspecht die Brut anderer Höhlenbrüter und pickt kleine Löcher in Baumstämme, um den austretenden Baumsaft aufzulecken. Im Winter stellen Zapfen und Nüsse die Hauptnahrung dar. Der Schädel des Spechts ist besonders dick und der Schnabel ist federnd mit dem Kopf verbunden, sodass er sich beim „Hämmern“ keine Verletzungen zuzieht. Den markanten roten Fleck am Hinterkopf weisen nur die Männchen auf. Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) kommt in naturnahen, strukturreichen Laubmischwäldern mit Bächen, Tümpeln und nahe gelegenen Feuchtwiesen vor. In seichten Gewässern sucht er nach Fischen, Fröschen, Molchen und Insekten. Im seinem etwa 100 km² großen Nahrungsrevier baut das Storchenpaar den Horst in der Baumkrone großer Eichen und Fichten. Das Gefieder des Storches ist schwarz gefärbt und glänzt in metallisch grünen und purpurnen Tönen. Lediglich die Bauchseite und Unterschwanzdecken sind weiß gefärbt. Die langen Beine, der ca. 20 cm lange Schnabel und die kahlen Stellen rund um die Augen leuchten auffallend rot. Im Gegensatz zum Weißstorch ist beim Schwarzstorch nur selten ein Klappern zu hören. Im Flug ertönt meist ein „fuo“, im Horst ein melodisches „huji-ji“. Mit einer Flügelspannweite von 160-200 cm fliegt der Zugvogel über den Winter nach Afrika. Die Evolution hat dem Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) seinen auffällig geformten Schnabel verliehen. Durch die Überkreuzung von Ober- und Unterschnabel kann der Vogel Zapfenschuppen knacken, um an die darunterliegenden Samen zu gelangen. Ähnlich der Rechts- und Linkshänder beim Menschen, gibt es Rechts- oder Linksschläger beim Fichtenkreuzschnabel. In welche Richtung sich der Schnabel kreuzt, wird bei jedem Nestling individuell festgelegt. Wie sein Name bereits erwähnt, stellen Fichtensamen die Hauptnahrungsquelle dar. Aufgrund der Spezialisierung ist der Vogel stark von dieser Nahrungsquelle abhängig. Je nach Nahrungsangebot brüten sie ganzjährig bis zu zwei Mal. Da Fichtenzapfen im Winter reifen, können auch bei bis zu -30 Grad erfolgreich Jungvögel großgezogen werden. Das Gefieder der Männchen ist rot-orange, das der Weibchen grau-grün gefärbt. Der ursprünglich aus den Tropen stammende Pirol (Oriolus oriolus) sieht aufgrund seines leuchtenden Gefieders in unseren heimischen Gefilden sehr exotisch aus. Das Männchen zeichnet sich durch ein krelles gelb-schwarzes Federkleid aus, weswegen der Vogel auch „Goldamsel“ genannt wird. Die Weibchen sind eher grün-braun gefärbt. Als Nahrung dienen dem Pirol allerlei Insekten und Früchte. Trotz der auffälligen Färbung ist der in den Baumkronen lebende Vogel nur schwer zu Sicht zu bekommen. Meist ist er lediglich durch seinen melodiösen Gesang „dü-delüü- lio“ zu verorten. Quellen - - - - - - - - - 2 Dr. Dierschke, Volker; Gminder, Andreas; u.a. | Der Kosmos Tier- & Pflanzenführer; Kosmos Verlag | 2016 van Saan, Anita; Haag, Holger; Oftring, Bärbel | Tier- und Pflanzenführer; Kosmos Verlag | 2017 Dierschke, Volker | Welcher Vogel ist das?; Kosmos Verlag | 2016 Dr. Bellmann, Heiko; Dr. Dierschke, Volker; u.a. | Der Kosmos Tierführer; Kosmos Verlag | 2014 Stalla, Franz; Stoltz, Michael | Die Vogelwelt des Naturparks Pfälzerwald; POLLICHIA Verlag | 2004 https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/der-kuckuck-legt-gefaerbte-eier-in-fremde-nester-und-verstellt-die- stimme-mit-erfolg/140528.html https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2008-kuckuck/07194.html http://www.das-tierlexikon.de/schwarzstorch-582-pictures.htm http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=a&c=vsg&pk=V026
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Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/Stiftung Natur und Umwelt
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Language: Deutsch
Time ranges: 2018-01-01 - 2018-12-31
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