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LKA-Direktor Hüttemann stellt Lagebild zur Entwicklung der Wirtschaftskriminalität für das Jahr 2006 vor

Description: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 008/07 Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 008/07 Magdeburg, den 12. Juli 2007 LKA-Direktor Hüttemann stellt Lagebild zur Entwicklung der Wirtschaftskriminalität für das Jahr 2006 vor - Polizei registriert erheblichen Zuwachs bei den Fallzahlen um 64,13 Prozent - Vermögensschäden von über 63,0 Mio. Euro Der Direktor des Landeskriminalamtes, Frank Hüttemann, hat heute in Magdeburg das aktuelle Lagebild im Bereich der Wirtschaftskriminalität im Land Sachsen-Anhalt für das Jahr 2006 vorgestellt. Hüttemann: ¿Die unverändert ernste Wirtschaftslage in Sachsen-Anhalt wird von den Kriminellen gezielt ausgenutzt. Durch Wirtschaftsstraftaten zu Lasten des Fiskus und der Verbraucher werden nicht nur erhebliche Vermögensschäden bei Privatpersonen und der öffentlichen Hand verursacht. Vielmehr geraten immer wieder gerade redliche Unternehmer und Gewerbetreibende in die Versuchung, selber kriminell zu werden, um dem von strafbar handelnden Konkurrenten ausgehenden Wettbewerbsdruck standhalten zu können.¿ Einer solchen Wirtschaftsstruktur, in der der ¿Ehrliche¿ letztlich zum vielbesagten ¿Dummen¿ werde, sei entschieden entgegen zu treten. Allerdings würden steigende Fallzahlen auch mehr bekanntgewordenen Delikte und damit eine Erhöhung des staatlichen Verfolgungsdruckes bedeuten. So seien im vergangenen Jahr 2.590 Fälle (2005: 1.578 Fälle) der Wirtschaftskriminalität im Landeskriminalamt registriert worden. Das seien 1.012 Fälle mehr als im Vorjahr. Damit seien die Fallzahlen im Phänomenbereich Wirtschaftskriminalität entgegen dem Entwicklungstrend bei der Gesamtkriminalität um besorgniserregende 64,13 Prozent angestiegen. Die Aufklärungsquote liege mit 99,1 Prozent wie schon im Vorjahr (99,0 Prozent) auf konstant hohem Niveau. ¿Allerdings muss¿, so Hüttemann, ¿von einem erheblichen Dunkelfeld ausgegangen werden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die polizeilichen Fallzahlen nicht die Gesamtheit aller erkannten Wirtschaftsstraftaten abbilden. Die von den Schwerpunktstaatsanwaltschaften oder Finanzbehörden unmittelbar, d.h. ohne Beteiligung der Polizei, verfolgten Wirtschaftsdelikte, werden im Landeskriminalamt nicht miterfasst.¿ Damit werde deutlich, dass die Kriminalitätsbelastung durch Wirtschaftskriminalität im Land viel höher sei, als es die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik widerspiegeln. Die gleiche Aussage treffe auch auf Bundesebene zu und werde durch eine Anfang Juli 2006 von der renommierten Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG herausgegebenen Studie bestätigt: Danach werde das Dunkelfeld bundesweit auf über 80 % geschätzt, d.h. auf jeden entdeckten Fall von Wirtschaftskriminalität kommen fünf unentdeckte. Ebenso sei jedes zweite größere Unternehmen in Deutschland von Wirtschaftskriminalität betroffen. ¿Auch wenn der Anteil der Fallzahlen ¿Wirtschaftskriminalität¿ in Sachsen-Anhalt mit nur 1,2 Prozent am Gesamtstraftatenaufkommen sehr niedrig ist, liegt der dadurch angerichtete Vermögensschaden mit 63.225.852 Euro bei 35,75 % am Jahresgesamtschadens­aufkommen von 176.820.639 Euro¿, verdeutlich LKA-Direktor Hüttemann. Erschwerend komme hinzu, dass sich Wirtschaftsstraftaten durch einen hohen Schwierigkeitsgrad in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht auszeichnen. Das bundesdeutsche Wirtschaftsrecht gehöre zu den kompliziertesten und umfangreichsten der Welt. Die Vielfalt der einzelnen Wirtschaftszweige und ¿sparten sowie die Notwendigkeit, dazu in jedem Verfahren umfangreiches fachspezifisches Wissen zu erwerben, führe zwangsläufig dazu, dass die Bearbeitung von Wirtschaftsdelikten sehr zeit- und personalintensiv sei. ¿Vor dem Hintergrund der statistischen Zahlen und des enormen Dunkelfeldes steht jedoch zu befürchten, dass die effektive Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität an deutliche Grenzen in der Ausstattung der Landespolizei mit qualifiziertem Personal stößt, zumal sich die Anforderungen an die Ermittler in den letzten Jahren durch die Komplexität der Verfahren massiv erhöht haben. Im Zuge der neuen Polizeistruktur wird sich zeigen, inwieweit die Landespolizei mit dann auf drei Polizeidirektionen und das LKA verteilten Wirtschaftskriminalisten zukunftsfähig aufgestellt ist, um der wachsenden Wirtschaftskriminalität im Land effizient und erfolgreich entgegenzutreten¿, so Frank Hüttemann abschließend. Impressum: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Pressestelle Postfach 180 165 39028 Magdeburg Tel: (0391) 250-2020 Fax: (0391) 250-19-2020 Mail: pressestelle@lka.pol.sachsen-anhalt.de Impressum:Landeskriminalamt Sachsen-AnhaltPressestelleLübecker Str. 53-63 39124 Magdeburg Tel: (0391) 250-2020 Fax: (0391) 250-111-3276Mail: presse.lka@polizei.sachsen-anhalt.de

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Tags: Magdeburg ? Sachsen-Anhalt ? Landesentwicklung ? Wirtschaftsrecht ? Pressemitteilung ? Studie ? Wirtschaftsstruktur ? Öffentlicher Sektor ?

Region: Magdeburg

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Issued: 2007-07-11

Time ranges: 2007-07-11 - 2007-07-11

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