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Innenstaatssekretär Paul Uwe Söker anlässlich der vierten Verkehrssicherheitskonferenz des Landes Sachsen-Anhalt am 12. November 2003 in Magdeburg

Description: Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 172/03 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 172/03 Magdeburg, den 12. November 2003 Es gilt das gesprochene Wort! Innenstaatssekretär Paul Uwe Söker anlässlich der vierten Verkehrssicherheitskonferenz des Landes Sachsen-Anhalt am 12. November 2003 in Magdeburg Im Namen von Innenminister Klaus Jeziorsky, Schirmherr des Beirates für Verkehrssicherheit des Landes Sachsen-Anhalt, heiße ich Sie in Magdeburg zur 4. Verkehrssicherheitskonferenz herzlich willkommen. Das Kultus- und Innenressort haben sich vorgenommen, die schulische Verkehrs- und Mobilitätserziehung in den Fokus der Betrachtung zu stellen. Erziehen, Aufklären und Anleiten ist immer wichtiger und schonender als Erfahrungen durch schadensträchtige Ereignisse zu machen. Kultus- und Innenressort verstehen sich als Partner in gemeinsamer Verantwortung für Verkehrssicherheit. Das Thema der heutigen Veranstaltung, die "Schulische Verkehrs- und Mobilitätserziehung" ist äußerst aktuell, was schon daran zu sehen ist, dass diese Problematik am heutigen Tag nicht nur uns beschäftigt, sondern auch in Berlin auf einer parallelen Veranstaltung mit anderen Schwerpunkten thematisiert wird. Die Landesregierung weiß um die große Bedeutung der Inneren Sicherheit und sie unternimmt trotz schwieriger Haushaltslage Beträchtliches. Ein wichtiges Teilfeld ist dabei die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Es ist nur zu verständlich, dass bei Bürgerinnen und Bürgern die Angst, Opfer eines Verkehrsunfalles zu werden, zu den bedrückendsten Lebensängsten gehört. Seit der Wiedervereinigung sind allein in unserem Land 6.354 Menschen zu Tode gekommen, davon waren 602 Kinder und Jugendliche. Noch immer passiert auf unseren Straßen zu viel Leid. Dabei ist die Entwicklung der Verkehrsunfälle und der Unfallfolgen insgesamt durchaus erfreulich. Kontinuierlich konnten die Zahlen gesenkt werden. In den letzten 10 Jahren haben sich die Unfälle auf unseren Straßen im Land von 99.023 auf 90.117, also um 8,9 % reduziert. Die Zahl der Getöteten sank von 533 im Jahre 1993 auf 276 (- 48,2 %) im letzten Jahr. Eine ebenso positive Entwicklung hatten wir auch bei den Verletzten zu verzeichnen, deren Anzahl von 17.460 auf 14 .298 also um 18,11 % reduziert werden konnte. Hinweisen will ich auch insbesondere auf die Zahl der getöteten Kinder, die von 54 im Jahr 1993 auf 21 im letzten Jahr gesunken ist, also mehr als halbiert werden konnte Obwohl Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die Unfallbelastung jahrelang zusammen mit Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein fragwürdiger "Spitzenreiter" war, sind wir ¿ und dies ist lobend zu erwähnen ¿ fast im Mittelfeld der Bundesländer angekommen. Aber das alles reicht einfach nicht aus. Bei aller Anerkennung, was die aufgezeigte Entwicklung betrifft, darf man nicht zufrieden sein. Wir alle müssen weiterhin noch mehr und gezieltere Anstrengungen unternehmen. Immer noch steigt die Verkehrsdichte, und wir können nicht feststellen, dass sich das aggressive und rücksichtslose Verkehrsklima nachhaltig verbessert hätte. Der Staat hat deshalb alles zu tun, besonders Kinder und Jugendliche vor Verkehrsgefahren zu schützen. Nach wie vor stellt sich die Frage, wie man Kinder und Jugendliche verkehrssicher und mobilitätskompetent machen kann. Neben den Elternhäusern ist natürlich die Schule gefragt, die alters- und entwicklungsgerecht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen eingeht. Aber alle wissen, dass es damit nicht getan ist. Unzählige Helfer in vielen Organisationen und Einrichtungen wie z.B. die Landesverkehrswacht, die Orts- u. Kreisverkehrswachten, der ADAC und andere Automobilclubs, die Kommunen und nicht zuletzt die Verkehrssicherheitsberater der Polizei leisten gerade auf diesem Feld immense Arbeit, wofür ich allen danken möchte. Verkehrssicherheit- und Mobilitätserziehung sind nicht das Hauptbetätigungsfeld der Polizei oder des Innenministeriums. Gleichwohl gehen auch vom Innenressort vielfältige Aktivitäten aus. So sind es unsere Polizeibeamtinnen und -beamten, die zu den Schulpädagogen engsten Kontakt halten und mit den dortigen Fachberatern für Verkehrserziehung die Probleme erörtern. Häufig treten Polizeibeamte selbst in den Schulklassen auf und stellen sich für Aktivitäten von Schulen und Kindereinrichtungen zur Verfügung. Das alles verlangt unserer Polizei im Rahmen ihrer Präventionsarbeit viel Manpower ab. Schließlich will ich darauf hinweisen, dass die Landesregierung die Landesverkehrswacht nicht unerheblich unterstützt. Das wiederum versetzt die Verkehrswacht und deren viele ehrenamtlichen Helfer in die Lage, die Verkehrserziehung auch im Schulbereich nachhaltig zu fördern. Bereits vor acht Jahren hat das Innenministerium die landesweite Verkehrssicherheitsaktion "Einfach besser fahren" ins Leben gerufen. Die zum Teil aufwendigen Aufklärungs- und Präventionskampagnen verfolgten zum übergroßen Teil das Ziel, die Mobilitätskompetenz junger Menschen zu steigern. Auch dort gab es enge Verknüpfungen zur schulischen Verkehrserziehung. Häufig waren die Schulen zugleich Veranstaltungsorte. Die Mitarbeiter im Innenministerium haben es als eine Ehre, aber besonders als große Herausforderung angesehen, als der Vorsitz im Beirat für Verkehrssicherheit ständig dem Innenministerium übertragen worden ist. Die von Mitgliedern des Beirates durchgeführten Projekte mit immer wieder neuen Beteiligten sind so vielschichtig, dass ich Sie hier nicht abschließend aufzählen kann. Dies alles macht deutlich, dass die Verkehrssicherheitsarbeit auf vielen Schultern ruht, und das ist gut so. Heute steht die Reduzierung der nach wie vor bedrückenden Unfallbelastung von Kindern und jungen Menschen durch die schulische Verkehrserziehung im Vordergrund. Seit der Wiedervereinigung sind allein in unserem Land bis zum heutigen Tag 602 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahren getötet und über 46.860 verletzt worden. Die polizeilichen Unfallanalysen zeigen aber immer wieder deutlich auf, dass gerade junge Menschen, vom Schüler bis zum jungen Erwachsenen im Straßenverkehr sowohl Opfer wie auch Verursacher sind. Daraus ergeben sich für die Zielsetzung der Präventionsarbeit zwei Schwerpunkte: die schulische sowie außerschulische Verkehrserziehung zum Thema "motorisierte Jugend" und die Durchführung von Projekten und Aufklärungskampagnen zu den Themen Alkohol, Drogen und Aggressivität im Straßenverkehr. über die bisherige und weitere inhaltliche Ausgestaltung beider Aufgabenfelder soll in der heutigen Konferenz gesprochen werden. Wir haben bereits vor zwei Jahren hier an gleicher Stelle bei unserer dritten Verkehrssicherheitskonferenz unter dem Themenkomplex "Junge Fahrer" ¿ Lebenswelten und Verkehrskompetenz mit zahlreichen Experten aus Politik, Wirtschaft, Verkehr, Bildung, Verwaltung und Polizei diskutiert. Heute greifen wir bewusst nochmals die nach wie vor aktuellen Themen auf und wollen dabei auch eine Zwischenbilanz über die bisherige Wirksamkeit unserer gemeinsamen Verkehrssicherheitsstrategie ziehen, Schwachstellen benennen, Handlungsbedarf beschreiben, Erkenntnisse gewinnen und allen Verantwortungsträgern Empfehlungen für eine künftige effektive Präventionsarbeit an die Hand geben. In erfreulich großem Umfang sind viele Anregungen der dritten Verkehrssicherheitskonferenz aufgegriffen und umgesetzt worden. Unsere Broschüre "motorisierte Jugend" hat die schulische Verkehrserziehungsarbeit in der Sekundarstufe II sowie den berufsbildenden Schulen bereichert und konkretisiert. Inzwischen ist ein für junge Leute äußerst attraktives und zugleich hochinteressantes Projekt realisiert worden, nämlich das schulische Fahrsicherheitstraining. Weitere Zielgruppenprogramme sind entwickelt worden. wie z.B. das "PEER"-Projekt an Fahrschulen, das sich mit dem Thema "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" auf eine völlig neue und pädagogisch interessante Weise befasst. Bei diesem Projekt des Instituts MISTEL der Fachhochschule Magdeburg/Stendal versuchen Gleichaltrige über diese interessante Problematik mit Fahrschülern ins Gespräch zu kommen. Ein Projekt, das inzwischen auch in anderen Bundesländern durchgeführt wird. Und auf keinen Fall darf ich die Ausstellung "Straßenkreuze" vergessen, deren Sinn gerade darin besteht, junge Menschen auf einer emotionalen und bewusstseinsbildenden Ebene anzusprechen. Mag man auch deren unfallverhütenden Wert im einzelnen nicht in Werten oder Zahlen ausdrücken können. Mag man zuweilen zweifeln an der Wirksamkeit, wenn wieder und wieder Schreckensmeldungen von Unfällen mit schlimmsten Folgen - auch und gerade mit Kindern und Jugendlichen - von den Medien verbreitet werden. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Unfallbekämpfung kann nur lauten: Konsequente Repression auf der einen und beharrliche Präventions- und Aufklärungsarbeit auf der anderen Seite. Das Sicherheitsbewusstsein für die Teilnahme am Straßenverkehr zu schärfen, ist eine große pädagogische Herausforderung. Ich bin sicher, dass hierzu in Sachsen-Anhalt mit den Projekten des Landes, die heute noch vorgestellt werden, ein pragmatischer und wirkungsvoller Weg in die richtige Richtung eingeschlagen wurde. Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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Tags: Magdeburg ? Sachsen-Anhalt ? Mecklenburg-Vorpommern ? Land Brandenburg ? Berlin ? Brandenburg ? Alkohol ? Landesregierung ? Kind ? Mistel ? Straßenverkehr ? Wirtschaftspolitik ? Erwachsener ? Pressemitteilung ? Jugendlicher ? Unfallverhütung ? Verkehrsdichte ? Verkehrserziehung ? Schule ? Verkehrsunfall ? Verkehrssicherheit ? Verkehr ? Mobilitätserziehung ? Ausstellung ?

Region: Magdeburg

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License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2003-11-12

Time ranges: 2003-11-12 - 2003-11-12

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