Description: Aus polizeilicher Sicht ziehen wir ein grundsätzlich positives Fazit zur Kriminalitätsentwicklung im Burgenlandkreis. Die Gesamtfallzahlen sind leicht rückläufig, während die Aufklärungsquote gleichzeitig gestiegen ist. Mit nahezu 70% entfällt weiterhin der Großteil der angezeigten Straftaten auf die drei Mittelstädte des Burgenlandkreises und nur etwas mehr als 30% auf den ländlichen Raum. Die Anzahl der insgesamt ermittelten Tatverdächtigen liegt im Jahr 2024 bei 4675. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag dabei bei 20,9 %, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 1,8 Prozentpunkten entspricht. Von den 978 nichtdeutschen Tatverdächtigen waren 609 Zuwanderer. Den zahlenmäßig weitaus größten Anteil der polizeilichen Ermittlungen nehmen weiterhin die Vermögensdelikte ein. Hierzu zählen u.a. Diebstahls- aber auch Betrugs- und Fälschungsdelikte. Auch hierbei zeichnen die Zahlen eine erfreuliche Entwicklung ab. So ist nicht nur deren statistischer Anteil an der Gesamtkriminalität gesunken, sondern auch ihre Gesamtzahl. Dennoch bewertet das Polizeirevier Burgenlandkreis insbesondere Betrugsdelikte weiterhin als einen ihrer Kriminalitätsschwerpunkte, da die Opfer mitunter um existenzgefährdende Summen im Bereich mehrerer Zehntausend Euro gebracht werden. Bei den Tätern handelt es sich oftmals um bundesweit oder sogar international agierende Gruppen. Obwohl die Geschädigten hier ansässig sind und das hiesige Polizeirevier Burgenlandkreis auch die entsprechenden Ermittlungen führt, werden derartige Taten nicht in der Kriminalstatistik des Burgenlandkreises erfasst, da der Tatort laut Definition jener Ort ist, an welchem sich der Täter zum Tatzeitpunkt aufhält. Wir appellieren daher weiterhin nachdrücklich an unsere Bevölkerung: Seien Sie besonders im Umgang mit Telefon und Internet aufmerksam und vorsichtig! Die Begehungsweisen der Täter werden teilweise immer ausgefeilter und professioneller. Holen Sie sich im Zweifel jederzeit Hilfe und Rat bei der Polizei! Obwohl die Aufklärungsquote im Bereich der Diebstahlsdelikte insgesamt leicht sank, konnte diese im Speziellen bei den Fällen des besonders schweren Diebstahl, worunter auch Einbruchsdelikte erfasst sind, mehr als verdoppelt werden. Der Grund hierfür liegt in sehr aufwändigen Ermittlungen, bei denen u.a. auch banden- und gewerbsmäßig agierende Tätergruppen ermittelt werden konnten. Auch die Zahl an Wohnungseinbrüchen liegt im Jahr 2024 auf dem Tiefststand der vergangenen fünf Jahre. In diesem Kontext bietet die Polizei auch weiterhin umfangreiche Präventionsmaßnahmen, sowohl für Privatpersonen als auch für Gewerbetreibende, in Form von Vor-Ort-Beratungen, Seminaren durch unseren geschulten sicherheitstechnischen Berater oder auch durch unverbindliche Ausgabe von Informationsmaterialien an. Die Zahl der Rohheitsdelikte ist nahezu gleichbleibend. Aufgrund der rückläufigen Gesamtkriminalität ist der Anteil dieses Deliktsbereich jedoch leicht gestiegen. Die Aufklärungsquote ist ebenfalls, mit nahezu 90%, als gleichbleibend hoch zu bezeichnen. Ein durchaus deutlicher Anstieg ist in der Gesamtzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen. Erklärbar ist dies unter anderem durch Ermittlungsverfahren, in deren Verlauf sich mehrere Taten ergeben, welche schließlich von Amts wegen angezeigt werden müssen. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor ist die weiterhin zunehmende (falsche) Nutzung und der Konsum von (sozialen) Medien und der damit auch einhergehenden Häufung sogenannter NCMEC-Fälle, welche im Rahmen umfangreicher Internetrecherchen direkt durch das Bundeskriminalamt angezeigt werden. Auch in diesem Bereich arbeitet die Polizei kontinuierlich im Rahmen von Präventionsprojekten an der Vorbeugung derartiger Taten, welche gleichwohl auch die Sensibilität demgegenüber deutlich steigern. Die Steigerung der Aufmerksamkeit bzw. die Sensibilisierung diesem Deliktfeld gegenüber sind ebenfalls ein Erklärungsansatz für den Anstieg der angezeigten Taten, da weiterhin von einem erheblichen Dunkelfeld ausgegangen werden muss. Sowohl die Anzahl als auch der Anteil der Jungtatverdächtigen im Burgenlandkreis sind geringfügig rückläufig. In Zusammenarbeit mit den lokalen Schulträgern führt das Polizeirevier Burgenlandkreis auch hier Präventionsarbeit durch. Hervorzuheben sei hierbei das Projekt „Nicht mit mir! – Schütz dich vor Gewalt!“, welches durch geschulte Trainer in Grundschulen durchgeführt wird und sowohl Elemente von Verhaltens- und Gewaltprävention sowie auch Aufklärung gegenüber Drogen- und sexuellem Missbrauch beinhaltet. Die deutlich gesunkene Anzahl an erfassten Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz spiegelt nach Einschätzung des Polizeireviers Burgenlandkreis keine tatsächliche Beruhigung im Bereich der Rauschgiftkriminalität wider. Die rückläufigen Fallzahlen sind insbesondere durch Einführung des Gesetzes zum Umgang mit Konsumcannabis und der damit einhergehenden faktischen Teillegalisierung zu begründen. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben sind Ermittlungsverfahren bei bestehendem Verdacht zu Vergehen im Umgang mit Cannabisprodukten jedoch ungleich aufwändiger. Zeitgleich ist die Zahl der Straftaten in Bezug auf andere Betäubungsmittel wie bspw. Methamphetamin annähernd gleichbleibend. Polizeiinspektion Halle (Saale) Polizeirevier Burgenlandkreis Langendorfer Straße 49 06667 Weißenfels Tel: (03443) 282-205 Mail: za.prev-blk@polizei.sachsen-anhalt.de
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Tags: Betäubungsmittel ? Betäubungsmittelgesetz ? Grundschule ? Saale ? Mittelstadt ? Konsum ? Ländlicher Raum ?
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Language: Deutsch
Issued: 2025-03-26
Time ranges: 2025-03-26 - 2025-03-26
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