API src

Management- und Maßnahmenblatt

Description: Schwarzer Zwergwels – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 1 Schwarzer Zwergwels Management- und Maßnahmenblatt 1. Metainformationen 1.1. Dokument Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 1.2. Rechtlicher Bezug •Verordnung (EU) Nr. 1143/2014, hier „VO“ genannt •Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141, aktualisiert durch die Durchführungsverordnung (EU) 2022/1203, hier „Unionsliste“ genannt 1.3. Version Nach Öffentlichkeitsbeteiligung 2023, Stand: Januar 2024 1.4. Ziele dieses Dokumentes Das vorliegende Dokument beschreibt die Managementmaßnahmen nach Art. 19 der VO. 2. Artinformationen 2.1. Betroffene Art/Artengruppe Schwarzer Zwergwels/Schwarzer Katzenwels 2.2. Wissenschaftlicher Name Ameiurus melas (Rafinesque, 1820) Synonyme: Ictalurus melas 2.3. Status, Verbreitung und Datenlage Status in Deutschland: Die Art ist großräumig etabliert, die häufigsten Vorkommen erstrecken sich auf dem Gebiet der Elbe und Oder (Gaumert 1995, Gaumert & Hale 2008, Schwarzer Zwergwels – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 2 Wolter & Freyhof 2005, Freyhof et al. 2023); zwischen Schwarzem und Braunem Zwergwels wird hierbei nicht unterschieden (Wolter & Röhr 2010). Ursprünglich beheimatet sind Zwergwelse in den Flussläufen des Mississippi in Nordamerika, wobei sich die Populationen vom südlichen Saskatchewan (Kanada) bis zum Golf von Mexiko im Norden Mexikos erstrecken. Die Art ist tolerant gegenüber hohem CO2-Gehalt und niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen. Zwergwelse tolerieren zudem Temperaturen zwischen 0 und 35 °C. Durch die relativ schnelle Wachstumsrate, ein frühes Alter bei der Geschlechtsreife, moderate bis hohe Reproduktionsrate und eine omnivore Ernährung kann ihre Population sich in kurzer Zeit schnell vermehren (Wiesner et al. 2010). Status und Verbreitung im Bundesland: siehe länderspezifische Anlage Datenlage: gesichert (z. B. Wolter & Röhr 2010; Umweltatlas Berlin Fischfauna 2013) 2.4. Wesentliche Einführungs-, Ausbringungs- und Ausbreitungspfade Bis heute ist die genaue Einführungs- und Ausbreitungsgeschichte des Schwarzen Zwergwelses in Europa und speziell in Deutschland nicht bekannt (Pedicillo et al. 2008). Die Ausbreitung kann durch beabsichtigtes oder unbeabsichtigtes Ausbringen von Tieren aus Teichen oder Aquarienhaltung, aber auch durch Überflutungsereignisse zustande kommen (Wiesner et al. 2010). 3.Nachteilige Auswirkungen •Kombination aus hoher Toleranz gegenüber abiotischen Faktoren, Omnivorie, Brutpflege und hohem reproduktiven Output bei gleichzeitig niedrigem Prädationsdruck führen zu schnellem Populationswachstum (Wiesner et al. 2010; Sikora et al. 2022) • Nahrungskonkurrenz zu einheimischen Fischarten bei hohen Dominanzverhältnissen; Prädationsdruck auf Laich und Jungfische sowie andere gewässerbewohnende Arten (z. B.: Insektenlarven) (Wiesner et al. 2010; Sikora et al. 2022) • Zwergwelse können (ähnlich wie andere benthivore Fische) Veränderungen des Habitats hervorrufen (Trübung des Gewässers durch Bodenaktivität/Destabilisierung von Substrat (Braig & Johnson 2003) Schwarzer Zwergwels – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 4. Seite 3 Maßnahmen 4.1. Ziele des Managements •Primäres Ziel ist die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung (Eindämmung) •Ziel bei flächenhafter Verbreitung ist die Populationskontrolle nach Art. 19 der VO sowie die Beseitigung lokaler Populationen in kleineren Gewässern und in sehr frühen Invasionsstadien unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit, der Auswirkungen auf die Umwelt und der Kosten • Vor Beginn von Maßnahmen ist jeweils die damit angestrebte konkrete Naturschutzzielstellung verbindlich festzulegen. Weiterhin sind Festlegungen zum Monitoring und Nachweis des Maßnahmenerfolgs zu treffen und zu dokumentieren. Kriterien zum Abbruch der Managementmaßnahme (z. B. nachgewiesene Erfolglosigkeit innerhalb eines konkret festgesetzten Zeitrahmens) sollten festgeschrieben werden. 4.2. Managementmaßnahmen M 1: Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Information der Öffentlichkeit über die Invasivität der Art und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Biodiversität in von Zwergwelsen besiedelten Gewässern. Aufklärung über geltende rechtliche Restriktionen, wie Besitz-, Handels- und Transportverbote. Aufklärung insbesondere der Fischzüchter, Händler, Angler und Halter zur Verhinderung der unerwünschten Ausbringung durch illegales Freilassen. Entwicklung von Kooperationen mit den Fischereirechtsinhabern bzw. Fischereiausübungsberechtigten zur aktiven Mitarbeit an den Maßnahmen. Aufwand und Wirksamkeit: Geringer Aufwand, geringe Kosten; die Wirkung wird als gut angesehen (Multiplikatoren-Wirkung). Wirkung auf Nichtzielarten: Keine Erfolgskontrolle: Indirekt möglich M 2: Schulung Beschreibung: Unterstützung von Schulungen der Fischwirte und Angelsportvereine sowie von Verkaufspersonal in Tier- und Zoohandlungen zum Thema invasive Fisch- und

Types:

Origins: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU

Tags: Populationsdynamik ? Land Berlin ? CO2-Konzentration ? Fluss ? Brutbiologie ? Mississippi ? Fisch ? Umweltauswirkung ? Überschwemmung ? Elbe ? Kanada ? Mexiko ? EU-Verordnung zu invasiven Arten ? Fischfauna ? Habitat ? Laich ? Metadaten ? Nordamerika ? Durchführungsverordnung ? Öffentlichkeitsarbeit ? Nichtzielarten ? Öffentlichkeitsinformation ? Europa ? Öffentlichkeitsbeteiligung ? Erfolgskontrolle ? Biodiversität ?

License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2024-03-19

Modified: 2024-03-19

Time ranges: 2024-03-19 - 2024-03-19

Status

Quality score

Accessed 1 times.