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MMB_AsiatischeHornisse_Endfassung_barrierefrei_20250311

Description: Asiatische Hornisse – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 1 Asiatische Hornisse Management- und Maßnahmenblatt 1. Metainformationen 1.1. Dokument Management- und Maßnahmenblatt zur Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 1.2. Rechtlicher Bezug •Verordnung (EU) Nr. 1143/2014, hier „VO“ genannt •Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141, aktualisiert durch die Durchführungsverordnung (EU) 2022/1203, hier „Unionsliste“ genannt 1.3. Version Nach Öffentlichkeitsbeteiligung, Stand: März 2025 1.4. Ziele dieses Dokumentes Das vorliegende Dokument beschreibt die Managementmaßnahmen nach Art. 19 der VO. 2. Artinformationen 2.1. Betroffene Art/Artengruppe Asiatische Hornisse 2.2. Wissenschaftlicher Name Vespa velutina nigrithorax (BUYSSON, 1905) Synonyme: Keine Asiatische Hornisse – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 2 2.3. Status, Verbreitung und Datenlage Status in Deutschland: Die Art ist in mehreren Bundesländern Deutschlands großräumig etabliert und wurde erstmalig 2014 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Seither ist eine starke Ausbreitung zu verzeichnen, die weiterhin anhält. Status und Verbreitung im Bundesland: Siehe länderspezifische Anlage Datenlage: Gesichert 2.4. Wesentliche Einführungs-, Ausbringungs- und Ausbreitungspfade Die Art ist ursprünglich in Süd- und Südostasien beheimatet und wurde 2004 erstmalig in Europa nachgewiesen, wo sie wahrscheinlich mit Importwaren unabsichtlich in Frankreich eingeführt wurde. Gelingt die Reproduktion, breitet sich die hochmobile Art eigenständig oder durch weitere Verschleppung innerhalb Deutschlands rasant aus. 3.Nachteilige Auswirkungen •Es gibt bisher keine ausreichenden Belege für eine Beeinträchtigung der Biodiversität in Europa. Dies wäre aber bei erhöhtem Konkurrenzdruck auf heimische Arten durch sehr hohe Abundanzen denkbar (CARISIO et al. 2022). Eine daraus resultierende Auswirkung auf die Bestäubung (ROJAS-NOSSA 2020, 2023) ist ebenfalls noch nicht eindeutig geklärt. Es besteht weiterer Forschungsbedarf. • Insbesondere bei hohen Abundanzen im Siedlungsbereich und am Nest besteht eine erhöhte Gefahr für Menschen durch Stiche (LIOY et al. 2022) verletzt zu werden, welche in Einzelfällen zu anaphylaktischen Reaktionen, ähnlich wie Stiche von z. B. Honigbienen und heimischen Wespenarten, führen können. In Spanien (VIDAL et al. 2021) und Portugal (CALDEIRA et al. 2023) hat die Anzahl der Fälle mit allergischen Reaktionen nach Stichen der Asiatischen Hornisse stark zugenommen. • Wirtschaftliche Schäden und damit einhergehende Kosten (MONCEAU et al. 2014, LAURINO et al. 2019, LUEJE et al. 2024) sind durch erhöhten Prädationsdruck auf Bienenvölker (Imkerei) (GARCIA-ARIAS et al. 2023, REQUIER et al. 2023) sowie durch Fraß an Früchten im Obst- und Weinbau zu erwarten (NAVE et al. 2024). Asiatische Hornisse – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 4. Seite 3 Maßnahmen 4.1. Ziele des Managements Ziel ist die Minimierung der negativen Auswirkungen auf die Biodiversität, insbesondere im Umfeld von Vorkommen von geschützten, seltenen oder gefährdeten Arten, deren lokale Population durch die Prädation der Asiatischen Hornisse gefährdet sind. Die Beseitigung von Initialvorkommen in Regionen fernab der bisherigen Verbreitungsgebiete sollte angestrebt werden. Vor Beginn von Maßnahmen ist jeweils die damit angestrebte konkrete Naturschutzzielstellung verbindlich festzulegen. Weiterhin sind Festlegungen zum Monitoring und Nachweis des Maßnahmenerfolgs zu treffen und zu dokumentieren. Kriterien zum Abbruch der Managementmaßnahme (z. B. nachgewiesene Erfolglosigkeit innerhalb eines konkret festgesetzten Zeitrahmens oder bei unerwarteten negativen Auswirkungen auf schützenswerte Nichtzielarten) sollten festgeschrieben werden. Dies hat unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit, der Auswirkungen auf die Umwelt und der Kosten zu geschehen. 4.2. Managementmaßnahmen M 1: Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Information der Öffentlichkeit über die Invasivität der Art und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Biodiversität, die Wirtschaft und die Gesundheit sowie der Arterkennung. Spezielle Sensibilisierung und Fortbildung von Interessensgruppen, bei denen ein Kontakt mit der Art wahrscheinlich ist und die bei Maßnahmen mitwirken können (z. B. Vertreterinnen und Vertreter von Imkerei, Obst- und Weinbau, Garten- und Landschaftsbau, Forst, Naturschutz). Eine Kooperation mit diesen Interessensgruppen ist anzustreben. Um Informationen über Vorkommen der Art (Einzelnachweise und Nester) zu erhalten, können z. B. Meldeportale für die Bevölkerung (Citizen Science) eingesetzt werden. Damit Betroffene wie z. B. Imkerinnen und Imker aktiv die Bekämpfung der Art, z. B. Fang von Königinnen oder Entfernung von Nestern, durchführen können, sollen entsprechende Schulungs- und Ausbildungsangebote geschaffen werden, um die entsprechende Sachkunde zu vermitteln. Aufwand und Wirksamkeit: Geringer Aufwand, geringe Kosten für allgemeine Informationsarbeit, höherer Aufwand und Kosten bei Schaffung gezielter, fachlicher Bildungsangebote; die Wirkung wird als gut angesehen (Multiplikatoren-Wirkung).

Types:

Origins: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU

Tags: Honigbiene ? Baden-Württemberg ? Imkerei ? Portugal ? Rheinland-Pfalz ? Spanien ? Asiatische Hornisse ? Umweltauswirkung ? Weinbau ? Frankreich ? EU-Verordnung zu invasiven Arten ? Allergie ? Gefährdete Arten ? Metadaten ? Südostasien ? Einheimische Art ? Durchführungsverordnung ? Forst ? Interessenvertreter ? Garten- und Landschaftsbau ? Frucht ? Öffentlichkeitsarbeit ? Populationsdichte ? Verbreitungsgebiet ? Nichtzielarten ? Öffentlichkeitsinformation ? Europa ? Öffentlichkeitsbeteiligung ? Citizen Science ? Naturschutz ? Biodiversität ?

License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2025-03-11

Modified: 2025-03-11

Time ranges: 2025-03-11 - 2025-03-11

Status

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Accessed 1 times.