Description: Managementplan für das Besondere Schutzgebiet nach FFH-Richtlinie „Himmelreich bei Bad Kösen“ Teil II Lebensräume und Arten – Bestand und Bewertung LPBR Landschaftsplanung Dr. Böhnert und Dr. Reichhoff GmbH Freital 28 Managementplan für das Besondere Schutzgebiet nach FFH-Richtlinie „Himmelreich bei Bad Kösen“ 6.Grundlagen zur Erfassung von Lebensraumtypen und Arten 6.1Biotope und Vegetation 6.1.1Biotop- und Nutzungstypen (Karte 4a) 29 Durch das Landesamt für Umweltschutz wurde die flächendeckende BTNT-Kartierung auf der Grundlage der Auswertung der CIR-Luftbilder zur Verfügung gestellt. Diese Daten wurden digi- tal übernommen. Auch für die BTNT-Typen ergab sich zunächst die Aufgabe, diese an die To- pographie und die Flurstücke anzupassen. Eine methodische Erläuterung dieser Arbeitsschritte befindet sich in der Anlage. Im Rahmen der Vegetationserfassung wurden die ausgewiesenen BTNT überprüft und gegebe- nenfalls korrigiert. Im Ergebnis liegt eine aktualisierte Karte der Biotop- und Nutzungstypen des Gebietes vor, in der auch die angrenzenden und umliegenden Einheiten dargestellt sind. Erläuterung der Biotop- und Nutzungstypen (BTNT) des Besonderen Schutzgebietes Der überwiegende Flächenanteil der BTNT-Typen im Gebiet wird von Laubmischwald (WU) eingenommen. Dabei treten von Buche (u), Eiche (i), Hainbuche (h), Edellaubholz (z), Esche (s) und Linde (n) beherrschte Bestände auf. Reinbestände sind selten. Überwiegend haben die Be- stände ein mittleres bis höheres Alter. Laub-Nadel-Mischwald ist untergeordnet und nur sehr kleinflächig vorhanden. Insbesondere auf Flächen ehemaliger Steinbrüche treten als Sukzessionsstadien hin zum Wald Gebüsche (HU) auf. Gebüsche sind auch als Waldmäntel vorhanden. Sie sind mit und ohne Bäume ausgebildet. Überwiegend bestehen sie aus einheimischen Arten. Mesophiles Grünland (KGm) tritt sehr kleinflächig auf. Dabei überwiegen ungenutzte und stark verstaudete (Brennnessel, Ampfer) Flächen. Zu den wertbestimmenden BTNT-Typen gehören die kleinflächigen Kalkmagerrasen (KMk) die mehr oder weniger stark verbuscht sind. Großflächig und den besonderen Wert des Gebietes hervorhebend sind die naturnahen vegetati- onsfreien Flächen (FN). Diese werden von steilen Felsbänken und zwischenliegenden Schutthal- den aufgebaut. Die Vegetationsfreiheit bezieht sich auf die nicht bodendeckendenden Trockenra- sen und Felsfluren, die hier siedeln. Sie weisen aber auch abschnittsweise einen hohen Grad an Verbuschung auf. Unter diesen Aspekten täuscht der ausgewiesene BTNT-Typ eine Großflä- chigkeit dieser Bestände vor. LPBR Landschaftsplanung Dr. Böhnert und Dr. Reichhoff GmbH Freital Managementplan für das Besondere Schutzgebiet nach FFH-Richtlinie „Himmelreich bei Bad Kösen“ 6.1.2 30 Potenziell Natürliche Vegetation (Karte 4b) Die Potenziell Natürliche Vegetation des Gebietes ergibt nach der Übersichtskartierung Sachsen- Anhalts (vgl. LAU 2000) folgendes Bild. Auf dem schmalen Auenband am Fuße des Prallhanges siedeln Weichholz- und Hartholzaue sowie schmale Flussuferstaudenfluren und –uferröhrichten. An steilen Unterhängen und schluchtartigen Einschnitten stocken Eschen-Ahorn-Hang- und – Schluchtwälder die in flach auslaufenden Mulden in Gründchenwälder übergehen. Flachgründi- ge, südexponierte Hänge tragen Orchideen-Buchenwald, der auf steileren, trockenen und stark wärmebegünstigten Hängen in Elsbeeren-Eichen-Trockenwald übergeht. Werden diese Standorte von extremen orographischen Faktoren bestimmt, bilden sich an Felspodesten natürliche Wald- grenzen aus. Hier entwickelt sich ein xerothermer Vegetationskomplex aus Gebüschen, Stauden- säumen, Trockenrasen und Felsfluren. Die Oberhänge und die Plateaus werden auf mittelfrischen und verhagerten Standorten mit kräftiger Nährstoffversorgung von Labkraut-Eichen- Hainbuchenwald eingenommen, der auf stark carbonatbeeinflussten und frischeren Standorten vom Platterbsen-Buchenwald abgelöst wird. Um eine möglichst konkrete standörtliche Charakteristik und vegetationskundliche Prognose der Potenziell natürlichen Vegetation als Grundlage für die flächenkonkrete Maßnahmenplanung bereitzustellen, wurde mit Hilfe der forstlichen Standortskarte (Quelle: Forstamt Burgenland), der Geologischen Spezialkarte der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt (Hrsg.) von 1903 und der Ergebnisse der Kartierung der aktuellen Vegetation für das Untersuchungsge- biet eine sehr differenzierte Karte der Potenziellen natürlichen Vegetation im Maßstab 1 : 5.000 erarbeitet. In den schmalen Auen am Fuße des Prallhanges wächst danach Hartholzaue, die flussnah in schmale Bänder der Weichholzaue übergeht. Der Weichholzaue flusswärts vorgelagert sind schmale Bänder aus Staudenfluren und Uferröhrichten. Durch kolluvialen Hangschutt aufgehöh- te Bereiche in der Aue tragen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald. In schluchtartigen Ein- schnitten stocken Eschen-Ahorn-Hang- und –Schluchtwälder die in flachen Mulden in Gründ- chenwälder auslaufen. Die Schluchtwälder gehen an steilen Schatthängen in Eschen-Ahorn- Hangwälder und auf Muschelkalkschutthalden der Unterhänge in Kalkeschen-Hangwälder über. Flachgründige, südexponierte Hänge tragen Orchideen-Buchenwald. Werden diese Standorte von extremen orographischen Faktoren bestimmt, bilden sich an Felspodesten natürliche Wald- grenzen aus. Hier entwickelt sich ein xerothermer Vegetationskomplex aus Gebüschen, Stauden- säumen, Trockenrasen und Felsfluren. Voraussetzung dafür ist es aber, dass die Felsbänke Hö- hen erreichen, die nicht von den Kalkeschen der unterhalb stockenden Hangwälder verschattet werden. Solche Verhältnisse treten i.d.R. nur an steilen Prallhängen des Flusses auf. Die Ober- hänge und die Plateaus werden auf mittelfrischen und verhagerten Standorten mit kräftiger Nähr- stoffversorgung von Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald eingenommen. Diese Wälder würden sich auch auf den ebenen Sohlen ehemaliger Steinbrüche ausbilden. Bei auftretender Staunässe und oberflächiger Versauerung geht der vorgenannte Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald in bu- chenreichen Hainsimsen-Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwald über. Auf nährstoffreicheren LPBR Landschaftsplanung Dr. Böhnert und Dr. Reichhoff GmbH Freital
Origin: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU
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Language: Deutsch
Issued: 2008-04-25
Modified: 2008-04-25
Time ranges: 2008-04-25 - 2008-04-25
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