Description: Die Bodenvegetation wird meist von Stickstoff liebenden Pflanzen, wie Große Brenn- nessel, Kletten-Labkraut, Kratzbeere, Echte Nelkenwurz, Gundermann oder Knob- lauchs-Rauke bestimmt. Je nach Höhenlage und Überflutungsdauer sind verschiede- ne, deutlich abgrenzbare Ausbildungsformen mit z.B. höheren Anteilen der Baumarten Winterlinde oder Hainbuche, zu finden. Diese höher gelegenen Ausbildungsformen des Hartholzauenwaldes leiten hier, oft am Rand der Aue, bereits zu den grundfeuchten, aber überflutungsfreien Stieleichen-Hainbuchenwäldern (LRT-Code 9160) über. In Sachsen-Anhalt selten und teilweise sehr kleinflächig vorkommende Waldlebens- raumtypen Schlucht- und Hangmischwälder (LRT-Code 9180*) *) prioritär zu schützender Lebensraumtyp Die Edellaub-Mischwälder block- und gesteinsschuttreicher Extremstandorte sind auf Grund enger standörtlicher Gebundenheit von Natur aus selten. Sie nehmen überwie- gend nährstoffreiche, luftfeuchte Steilhänge und Schluchten ein und gehören zu den prioritären Waldlebensräumen. Ihren Verbreitungsschwerpunkt bilden die nordexponierten Durchbruchstäler des Harz- randes. In etwas abgeschwächter Ausprägung treten sie aber auch kleinflächig im Gipskarst und im Saale-Unstrut-Gebiet auf. Kennzeichnend ist eine hohe Arten- und Strukturvielfalt, die sich in Abhängigkeit von Mikroklima und Bodenverhältnissen in unterschiedlichen Ausbildungsformen darstellt. In feucht-kühlen Schluchten dominieren Gemeine Esche und Bergahorn. Die Feldschicht wird hier von Stauden und Farnen beherrscht, charakteristisch ist das Ausdauernde Silberblatt. An wärmegetönten Partien setzen sich winterlindenreiche Wälder unter ty- pischer Beimischung von Spitzahorn durch. Auf lichtoffenen Kalkschutthalden domi- niert hingegen Sommerlinde, die Feldschicht wird von trockenheitsresistenten Arten wie Schwalbenwurz gekennzeichnet. Montane bis alpine, bodensaure Fichtenwälder (LRT Code 9410) Der LRT beschränkt sich auf das natürliche Verbreitungsgebiet der Gemeinen Fichte in den hochmontanen Lagen des Harzes oberhalb 700 m, sowie auf Inselvorkommen rauer Standorte relativer Hochlagen (Kämme, Kuppen, Blockböden und enge Kaltlufttäler). Der Wollreitgras-Fichtenwald besiedelt mineralische Standorte ohne ausgeprägte Block- bildung. Hier entwickelt er bis zur Altersphase homogene Bestandesstrukturen, die erst im Zuge altersbedingter Ausfälle immer stärker auflichten. Totholz und Windwurfteller fördern die Verjüngung auf solchem Substrat und führen zu einem weiträumigen Mosa- ik verschiedener Waldentwicklungsphasen. Der Karpatenbirken-Fichtenwald wird durch Blockmeere und Klippen stark strukturiert. Im lichten Waldgefüge sind witterungsbe- dingte Kronendeformationen häufig. Diese Fichtenwälder bilden unmittelbar unterhalb der Brockenkuppe die natürliche Waldgrenze. Die Artenvielfalt ist bedingt durch die klimatischen Extreme stark einge- schränkt. Neben Gräsern und Zwergsträuchern sind Moose und Flechten charakteris- tisch. NATURA 2000 in Sachsen-Anhalt Beschreibung der in Sachsen-Anhalt vorkommen- den Waldlebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie *) die prioritär zu schützenden Lebensraumtypen unterliegen besonders strengen Schutzvorschriften bei Eingriffen nach Artikel 6 der FFH-RL Eine detaillierte Beschreibung der Waldlebensraumtypen befindet sich im Sonderheft 2002 der Schriftenreihe „Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt“. Flächenanteile der Waldlebensraumtypen 17500 Auf nassen, nährstoffarmen und sauren Torfsubstraten entwickeln sich in Abhängigkeit von den jeweils herrschenden klimatischen Verhältnissen und dem Ursprung der Was- serzufuhr unterschiedlich zusammengesetzte Moorwald-Lebensraumtypen. Die weiteste geografische Verbreitung hat die Moorbirke. Ihr gesellt sich je nach Säuregrad im konti- nental geprägten Tiefland die Kiefer hinzu, während im Gebirge die Fichte beigemischt ist. In den Hochlagen des Harzes ist die Fichte absolut dominant. Kennzeichnend ist allen Ausbildungsformen ein sehr hoher Wasserüberschuss, der zum kümmernden, lückigen Bestandesaufbau beiträgt. Säureliebende Zwergsträucher und Torfmoose be- stimmen die Feldschicht. Durch Zerstörung (Torfabbau, Beeinträchtigung des Wasserre- gimes) sind die ohnehin seltenen Moorlandschaften gefährdet, so dass die Moorwälder zu den prioritär zu schützenden Lebensräumen gehören. Mitteleuropäische Flechten-Kiefernwälder (LRT-Code 91T0) 8000 7900 Fläche in ha Moorwälder 91D0* *) prioritär zu schützender Lebensraumtyp 7800 4000 2000 1900 1800 600 9130 91F0 9110 9170 91E0* 9410 9160 9190 9180* 30020010 91D0*915091T0 Auf extrem nährstoffarmen, trockenen Sanden des Binnentieflands entwickelt die Ge- meine Kiefer nur noch lichte und schwachwüchsige Bestände. Ganz vereinzelt können Birke und Eiche in Kümmerformen eingestreut sein. Kennzeichnend ist magerer Roh- humus, auf Jungdünen treten auch völlig humusfreie Rohböden auf. In Verbindung mit sehr geringer Luft- und Bodenfeuchte als auch hoher Lichtdurchlässigkeit des Waldes, entwickeln sich in der relativ artenarmen Bodenvegetation vornehmlich Strauchflech- ten (Cetraria- und Cladioniaarten). In geringem Umfang sind auch Moose vorhanden. Höhere Pflanzen wie Drahtschmiele, Schafschwingel oder Silbergras sind nicht oder nur schütter verteilt. Sie weisen bei stärkerem Auftreten bereits auf andere Lebensräume bzw. auf Humusakkumulation und auf einen für den LRT ungünstigen Trend hin. Neben den sehr seltenen, natürlichen Verbreitungsgebieten kann auch Degradation durch Streunutzung, Waldweide oder militärischen Übungsbetrieb zur Etablierung von Flechten-Kiefernwäldern beitragen. Da sich hier jedoch nur die Zustandsform des Ober- bodens verschlechtert, führt ausbleibende Nutzung, forciert durch Nährstoffeintrag aus der Luft oder angrenzenden Flächen, zwangsläufig wieder zu einer Einpegelung des vormaligen Humuszustandes und damit dem Verlust diese Waldlebensraumtyps. Impressum: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Fachgebiet 45 Wald-FFH, Prüfung auf Verträglichkeit PF 20 08 41, 06009 Halle (Saale) Sitz: Reideburger Straße 47, 06116 Halle (Saale) Tel.: (03 45) 57 04 - 611, Fax: (03 45) 57 04 - 605 E-Mail: poststelle@lau.mlu.sachsen-anhalt.de Internet: www.lau-st.de Europäische Kommission Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes HIER INVESTIERT EUROPA IN DIE LÄNDLICHEN GEBIETE © www.photo-company.com LRT-Code Landesamt für Umweltschutz Warum NATURA 2000? Auf dem europäischen Kontinent sind 42 % der Säugetierarten, 38 % der Vogelarten und 52 % der Süßwasserfischarten in ihrer Existenz erheblich bedroht oder stehen be- reits kurz vor ihrem endgültigen Verschwinden. In den letzten Jahren sind 64 in Europa heimische Pflanzenarten in der Natur ausgestorben. Habitate und Ökosysteme geraten durch die zahlreichen Nutzungsansprüche immer mehr unter Druck. Aufgrund weiterer absehbarer Verluste an der biologischen Vielfalt wurde 1992 auf europäischer Ebene die „Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhal- tung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“, kurz FFH-Richtlinie (Fauna Flora Habitat) verabschiedet. Im Sinne dieser Richtlinie wurde ein gemeinschaftsumspannendes Netz von Schutzgebieten – NATURA 2000 – geschaffen, in dem sicher gestellt werden soll, dass die wertvollsten und bedrohtesten Tier- und Pflanzenarten als auch Habitate in Europa langfristig erhalten bleiben. In Sachsen-Anhalt gibt es 265 FFH-Gebiete und 32 Vogelschutzgebiete, die sich in ihrer Fläche teilweise überlagern. In all diesen Gebieten steht der Schutz bestimmter Lebensräume und Arten im Vordergrund, jedoch ist eine naturschutzkonforme Nutzung nicht ausgeschlossen. In Sachsen-Anhalt waren bei der Auswahl der FFH-Gebiete 12 Waldlebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie zu berücksichtigen. Mit über 52.000 ha nehmen sie die flächenmäßig größte Ausdehnung in den FFH-Gebieten des Landes ein. Buchenwäl- der bilden mit Abstand den Hauptanteil der europarechtlich geschützten Waldlebens- raumtypen. In diesem Faltblatt werden die 12 Waldlebensraumtypen vorgestellt, für deren Erhalt Sachsen-Anhalt gegenüber der EU eine besondere Verpflichtung hat. Buchenwälder Innerhalb des natürlichen Buchenareals werden diese Wälder hinsichtlich Nährkraft und Basenversorgung in unterschiedliche Waldlebensraumtypen differenziert, die wiederum gebietsspezifische Ausbildungsformen aufweisen. Hainsimsen-Buchenwälder (LRT-Code 9110) Die charakteristische Hainsimsen-Ausbildungsform ist im kollin-montanen Bereich weit verbreitet, vereinzelt ist Traubeneiche beigemischt. Besonders westexponierte, ausge- hagerte Hanglagen weisen sehr höhlen- und biotopbaumreiche Strukturen auf. Im Woll- reitgras-Buchenwald der höheren Harzlagen tritt die Gemeine Fichte hinzu. Auf ärmeren Sandböden des Pleistozäns und Harzvorlandes kommen Ausbildungsformen mit Draht- schmiele und Heidelbeere vor. Auf etwas besseren Standorten von Altmark, Fläming und Dübener Heide sind Ausbildungsformen mit Schattenblümchen verbreitet. Waldmeister-Buchenwälder (LRT-Code 9130) Diese wüchsigen Buchen- und Buchenmischwälder nehmen Standorte mit guter bis hoher Nährstoffversorgung ein (Humuszustand Mull). Die absolute Dominanz der Rot- buche führt an ihrem Wuchsoptimum zu straucharmen Hallenwäldern. Die artenrei- che Feldschicht zeichnet sich durch einen ausgeprägten Frühjahrsaspekt aus. Über die Perlgras-Ausbildung der planar-kollinen und die Zahnwurz-Ausbildung der submontan- montanen Stufe wird eine höhenzonierte Abfolge zum Ausdruck gebracht. Hohe Basensättigung kennzeichnet den Waldgersten-Buchenwald, der sich durch Edel- laubholz-Beimischungen und eine artenreichere Strauchschicht auszeichnet. Die Kraut- schicht weist hier anspruchsvolle Arten wie die Frühlings-Platterbse, an Schatthängen auch Christophskraut auf. Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwälder (LRT-Code 9150) Rotbuchenwälder geringerer Wuchsleistung auf kalkreichen, trockenen und meist wärmegetönten Hanglagen. Sie beschränken sich auf die Kalkgebiete des mittleren Unterharzplateaus, der Aufrichtungszone der nördlichen Harzvorländer und des Un- strut-Trias-Landes sowie auf das Südharzer Gipskarstgebiet. In der aufgelockerten Be- standesstruktur sind neben Rotbuche andere Baumarten reichlich beigemischt. Die Strauchschicht ist gut entwickelt, die Feldschicht wird von licht- und wärmebedürftigen, trockenheitstoleranten Arten bestimmt. Kennzeichnend ist das Vorkommen von Orchi- deen wie Rotes und Bleiches Waldvögelein. An flachgründigen Hängen und Felssimsen entwickelt sich über lichten Krüppelwuchs der Blaugras-Buchenwald. Hier gerät die Buche an ihre Existenzgrenze. Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-padion, Alnion incanae, Salicion albae) Teil: Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (LRT-Code 91E0*) *) prioritär zu schützender Lebensraum Eichenwälder Natürliches Vorkommen in den für Buche ungeeigneten, niederschlagsärmeren Gebie- ten oder auf durch Grund- und Stauwasser beeinflussten, jedoch von Überflutung freien Standorten. Die Differenzierung der Waldlebensraumtypen richtet sich nach Substrat und Wasser- haushalt der Böden. Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (LRT-Code 9160) Die wüchsigen Stieleichen-Hainbuchen-Mischwälder besiedeln die für Rotbuchen infol- ge Grund- und Stauwassereinfluss ungeeigneten Standorte des Flach- und Hügellandes. Die gute Nährstoffversorgung durch Lehm- und Tonböden sorgt für ein struktur- und mischungsreiches Waldgefüge. Neben der regelmäßig auftretenden Hainbuche können Winterlinde, Ahornarten und Gemeine Esche beigemischt sein. In der Strauchschicht finden sich Hasel, Weißdorn oder auch Pfaffenhütchen. Die Feldschicht wird durch Wechselfeuchte anzeigende Arten und einen blütenreichen Frühjahrsaspekt charakteri- siert. Gelegentlich deuten sich Spuren historischer Wirtschaftsformen an. Auf sandigem Lehm mit geringerer Nährstoff- und Basenversorgung, stellt sich neben einer geminderten Wuchsleistung auch ein anspruchsloseres Artengefüge ein. Hierzu gehören typischerweise Geißblatt, Faulbaum oder auch Seegrassegge. Die Ausbildungs- form mit Kümmelsilge gilt als ausgesprochen selten. Labkraut Eichen-Hainbuchenwald (LRT-Code 9170) Die mesophilen winterlindenreichen Hainbuchen-Traubeneichenwälder sind auf grund- wasserfernen Böden die charakteristische Waldgesellschaft des Mitteldeutschen Tro- ckengebietes. Wegen der hohen Fruchtbarkeit der Böden ist hier der Bewaldungsanteil anthropogen bedingt gering. Der Lebensraumtyp zeichnet sich durch ein aufgelockertes, mischungsreiches Bestandesgefüge und einen ausgeprägten Frühjahrsaspekt aus. Je nach Wärmetönung und Nährkraftversorgung können Hasel, Elsbeere, Gemeine Esche, Ulmen- und Ahornarten beigemischt sein. Auf sandbeeinflussten Böden, die vor allem im östlichen Pleistozängebiet auftreten, stellt sich bei ähnlicher Baumartenzusammen- setzung eine anspruchslosere Bodenvegetation ein. In lokalklimatisch etwas niederschlagsreicheren Lagen, wie dem Harzvorland, der Dü- bener Heide oder dem Fläming nimmt die Konkurrenzkraft der Rotbuche deutlich zu. Dementsprechend sind hier die von Eiche dominierten Wälder meist anthropogenen Ursprungs. Zudem fällt im Harz mit zunehmender Höhenlage die Linde aus. In Altbe- ständen sind Nieder- und Mittelwaldstrukturen häufig noch erkennbar. Als regionale Besonderheit tritt vorzugsweise an Steilufern größerer Flusstäler der Hainbuchen-Feldulmenwald mit Stickstoff liebenden Arten in der Feldschicht auf. Bodensaure Eichenwälder (LRT-Code 9190) Die relativ nährstoffarmen sandigen und anlehmigen Böden des Tief- und Hügellandes gehören zum natürlichen Verbreitungsgebiet schwachwüchsiger, bodensaurer Eichen- wälder. Je nach Wasserangebot wird das Waldbild in grundfeuchten Niederungsgebie- ten von Stieleiche und Pfeifengras, auf grundwasserfernen Standorten von Traubenei- che und Straußgras geprägt. Im lichten Bestandesgefüge sind neben dominanter Eiche auch Birke, Kiefer und Faulbaum eingestreut. Der Lebensraumtyp ist weitestgehend buchenfrei. Die natürlichen Areale beider Ausbildungsformen sind durch Umwandlung in Nadelforste sehr stark dezimiert worden. Auenwälder Waldlebensraumtypen mit enger Bindung an ein Fließgewässer, auf periodisch oder episodisch überfluteten Böden sowie Standorten mit permanenter Grundwasserbewe- gung (z.B. ausstreichende Quellhorizonte). Dieser Waldlebensraumtyp umfasst Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (Bach- auenwald) sowie an wasserzügigen Quellstandorten (Quellwälder). Auch in von Fließge- wässern entfernteren Senken und Mulden mit periodisch hohem aber bewegt zügigem Grundwasser, ist dieser Waldlebensraumtyp zu finden. Er gehört zu den prioritären Lebensraumtypen. Hauptbaumarten sind in Abhängigkeit von Wasserhaushalt und Nährkraft der Böden, Schwarzerle und Gemeine Esche, als Rein- und Mischbestände. Hinzu gesellen sich im Harz Bergahorn, ab der oberen montanen Stufe die Gemeine Fichte und im Flach-/Hü- gelland auch die Gemeine Traubenkirsche. Die Strukturen reichen vom naturnahen, einreihigen Schwarzerlensaum entlang eines Bachlaufes, über den einschichtigen Schwarzerlen-Quellwald bis zum vielschichtig un- durchdringlichen Traubenkirschen-Eschenwald. Dementsprechend differenziert ist auch die Artzusammensetzung der Feldschicht. Im Bergland gehören auf Schotterböden breiterer Talauen Hain-Sternmiere und Pestwurz, in schmaleren Talmulden und Hangrinnen neben Winkelsegge auch Sumpf-Pippau so- wie Hexen- und Milzkraut zum charakteristischen Artinventar. In der gering grundwas- serbewegten Tieflandsaue sind nitrophile Arten, wie Brennessel und Kletten-Labkraut heimisch. Das Bittere Schaumkraut ist eine der kennzeichnenden Arten der Schwarzer- len-Quellwälder. Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-padion, Alnion incanae, Salicion albae) Teil: Weichholzauenwälder an Fließgewässern (LRT-Code 91E0*) *) prioritär zu schützender Lebensraum Die Weichholzauenwälder sind heute aufgrund ihres stark eingeschränkten Lebensrau- mes in Sachsen-Anhalt nur noch saum- oder inselartig an den flachen Ufern naturnaher Flüsse mit regelmäßiger Überflutungsdynamik wie Elbe, Mulde und Saale, in stark durchströmten Flutrinnen, im Mündungsbereich von Nebenflüssen und an verlandeten Flussarmen und Senken mit hohem Grundwasserstand zu finden. Sie gehören zu den prioritären Lebensraumtypen und besiedeln frisch angeschwemmte, feinkörnige Aue- böden und sind vorwiegend der Hartholzaue flussseitig vorgelagert. Der Silberweiden-Auenwald besiedelt mit Silber- und Fahlweiden sowie der Schwarz- pappel vorwiegend Flächen entlang der großen Flüsse im Flachland. Der Bruchweiden- Auenwald hat hingegen seinen Verbreitungsschwerpunkt im Hügelland. Der Lebens- raum ist reich an Totholz sowie umgebrochenen Bäumen und zeigt deshalb nur eine lockere Baumschicht. Die Krautschicht ist wegen ständiger Sedimentumlagerungen meist artenarm. Sie wird besonders durch Arten der Ufersäume und Röhrichte wie Rohrglanzgras, Schwarzfrüch- tigem Zweizahn, Wasserkresse und Schlank-Segge gebildet. Nur wenige echte Wald- arten wie Kratzbeere, Gundermann und Sumpf-Ziest kommen hier vor. Weidengebü- sche lösen unterhalb der Mittelwasserlinie am unmittelbaren Flussufer die eigentlichen Weichholzauenwälder ab oder sind mit ihnen oft mosaikartig verzahnt. Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior o. Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris) (LRT-Code 91F0) Der Hartholzauenwald ist eine charakteristische Waldgesellschaft innerhalb der großen Fluss- und Stromtalauen wie Elbe, Saale und Mulde. Er besiedelt die etwas höher gelegenen, periodisch bis episodisch überfluteten Bereiche der Aue. Unter den stand- örtlichen Bedingungen einer natürlichen Auendynamik bilden die Hartholzauenwälder einen urwaldähnlichen Vegetationskomplex. Somit gehört dieser Waldtyp zu den arten- reichsten Waldgesellschaften Mitteleuropas mit einer hohen ökologischen Bedeutung. Die typische Waldgesellschaft der Stromtalaue ist der Eschen-Ulmen-Stieleichen- Auenwald. Die dichte, oft undurchdringliche Strauchschicht wird von Arten wie z.B. Blutroter Hartriegel, Gemeine Traubenkirsche, Schlehe, Pfaffenhütchen und Weißdorn gebildet. Bei lichterem Bestandesgefüge finden sich in der 2. Baumschicht und an Waldrändern oft Wildobstarten ein.
Origin: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU
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Language: Deutsch
Issued: 2009-09-08
Modified: 2009-09-08
Time ranges: 2009-09-08 - 2009-09-08
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