Description: Lebensraumtyp 91D0* – Moorwälder In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Veränderung des standorttypischen Wasserhaushalts (auch außerhalb) • Bodenbearbeitung, Rückung mittels unangepasster Technik/Technologie • Nährstoffeinträge • Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Bewirtschaftungsempfehlung für diesen Lebensraum: • Erhaltung bzw. Wiederherstellung des natürlichen Wasserregimes • Förderung lebensraumtypischer Gehölze • Nutzungsverzicht • Befahren nur in Trocken- oder Frostperioden Lebensraumtyp 91E0* – Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior Teil: Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Veränderung der natürliche Hydrodynamik und Quelltätigkeit durch Grundwas- serabsenkung, Gewässerausbau und -unterhaltung (insbesondere Wegebau und Durchschneidungen, Querverbaue, Gewässerbegradigungen und -vertiefungen, Ufersicherungen, Abgrabungen) • Gewässerverunreinigung und Vermüllung • Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft • Intensive Weidenutzung bei ungenügender Auskoppelung der Waldflächen (bes. Bach-Galeriewälder) • Forstliche Nutzung in Quellwäldern • Unangepasste Technologien bei der Holzernte und Rückung Bewirtschaftungsempfehlung für diesen Lebensraum: • Erhaltung und Wiederherstellung hoher Grundwasserstände und ungestörter Über- flutungsdynamik sowie natürlicher Quelltätigkeit, ggf. Rückbau von Dammbauten, Bachbegradigungen etc. • Nutzungsverzicht auf Teilflächen, besonders in Quellwäldern zwingend • Bei Bachwäldern (Galeriewäldern) durch Sicherung einer Mindestbreite Erhaltung des typischen Artgefüges • Kahlschlagverzicht • Möglichst plenterartige, einzelstammweise und schonende Bewirtschaftung mit ho- hen Zieldurchmessern • Waldbewirtschaftung nur unter Anwendung boden- und bestandesschonender Ar- beitsverfahren und Technik • Befahren nur in Trocken- oder Frostperioden • Kein Durchrücken von Bachläufen • Zurückdrängen lebensraumfremder Baumarten wie Eschen-Ahorn, Grau-Erle, Rot- Esche, Kanadische Pappel, Gemeine Fichte außerhalb ihres natürlichen Verbrei- tungsgebietes Lebensraumtyp 91E0* – Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior Teil: Weichholzauenwälder an Fließgewässern In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Alle Maßnahmen, die zur Einschränkung oder Veränderung der natürlichen Überflu- tungs- und Gewässerdynamik, der Erosion, der Subrosion, der Sedimentation und zur Beeinträchtigung der Nährstofffracht führen • Einschränkung der Vernetzung von Gewässer und Aue • landwirtschaftliche Nutzung (Weide) auf ganzer Fläche oder bis zur Gewässerlinie • Gewässerverunreinigung und Vermüllung • Unangepasste forstliche Nutzung Bewirtschaftungsempfehlung für diesen Lebensraum: • Verzicht auf Beweidung • Belassen von Biotop- und Altbäumen bis zum natürlichen Zerfall • Pflegemaßnahmen zur Selektion nicht lebensraumtypischer Gehölze (z.B. Eschen- Ahorn, Rot-Esche, Kanadische Pappel) • Regelmäßiges Beseitigen ökologisch bedenklichen Schwemmgutes Lebensraumtyp 91F0 – Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Alle Maßnahmen, die zur Einschränkung oder Veränderung der natürlichen Überflu- tungs- und Gewässerdynamik, der Erosion, der Subrosion, der Sedimentation und zur Beeinträchtigung der Nährstofffracht führen • Einschränkung der Vernetzung von Gewässer und Aue • Einbringen von nichtlebensraumtypischen Gehölzen Bewirtschaftungsempfehlungen für diesen Lebensraum: • Erhalt und Förderung der lebensraumytpischen Gehölzzusammensetzung • Schaffung und Erhaltung des natürlichen Überflutungsregimes • Zurückdrängen von nichtlebensraumtypischen Gehölzen (z.B. Rot-Esche) NATURA 2000 in Sachsen-Anhalt Bewirtschaftungshinweise für die in Sachsen- Anhalt vorkommenden Waldlebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie Lebensraumtyp 91T0 – Mitteleuropäische Flechten-Kiefernwälder In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Stoffeinträge und Humusakkumulation • Aufgabe historischer Nutzungsformen Handlungsempfehlung für diesen Lebensraum: • Dauerhafte Erhaltung hoher Totholz-, Biotop- und Altbaumanteile • Nachahmung humuszehrender historischer Bewirtschaftungsformen (experimen- telle Streunutzung) Lebensraumtyp 9410 – Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Nutzungen, die über eine gruppenweise Nutzung hinausgehen • Bodenschutzkalkung natürlich saurer Standorte • Unangepasste forstliche Nutzung und Bodenbearbeitung • Einbringen nichtlebensraumtypischer Gehölze Bewirtschaftungsempfehlung für diesen Lebensraum: • Förderung vitaler und autochthoner Bäume, Erhalt des Genpools autochthoner Fichten • Entwicklung eines Dauerwaldes (Waldentwicklung unter weitestgehender Zulas- sung natürlicher walddynamischer Prozesse) • Schonende Holzernte und -bringung (Holzbringung mit besonders bodenschonen- den Verfahren, z.B. seilwindengestützt oder mit Seilkran) • Einzelbaumweise bis kleinflächige Verjüngung • Entwicklung mosaikartiger Strukturen, insbesondere Erhöhung des Anteils an Alt- bäumen, die einem natürlichen Zerfall überlassen werden *) prioritär zu schützender Lebensraum 1 Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (ABl. EG Nr. L 103 S. 1) 2 Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7) 3 Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 23. Juli 2004 (GVBl. LSA 454-475) 4 Waldgesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 13.04.1994 (GVBl. Nr. 17/1994, S. 520) Impressum: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Fachgebiet 45 Wald-FFH, Prüfung auf Verträglichkeit PF 20 08 41, 06009 Halle (Saale) Sitz: Reideburger Straße 47, 06116 Halle (Saale) Tel.: (03 45) 57 04 - 611, Fax: (03 45) 57 04 - 605 E-Mail: poststelle@lau.mlu.sachsen-anhalt.de Internet: www.lau-st.de Europäische Kommission Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes HIER INVESTIERT EUROPA IN DIE LÄNDLICHEN GEBIETE © www.photo-company.com • In Ausnahmefällen behutsame, einzelstammweise Zielstärkennutzung unter Anwen- dung boden- und bestandesschonender Arbeitsverfahren und Technik (Seilwinde/ Seilkran) • Berücksichtigung des Schutzwaldcharakters der Bestände und der Standorte Landesamt für Umweltschutz Durch die Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie1 sowie der Fauna-Flora-Habitat-Richt- linie2 (FFH-RL) werden die Voraussetzungen für den Aufbau eines zusammenhängenden ökologischen Netzes von Schutzgebieten in Europa geschaffen. Das Schutzgebiets- Netzwerk „NATURA 2000“ setzt sich aus den Schutzgebieten der EU-Vogelschutzricht- linie sowie den Schutzgebieten der FFH-Richtlinie zusammen, die sich flächenmäßig teilweise überlappen. Gebietsbezogene Schutzgegenstände: • FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie • die Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie • die Vogelarten nach Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie • regelmäßig auftretende Zugvogelarten gemäß Art. 4 Abs. 2 der EU-Vogelschutz- richtlinie Vorrangiges Ziel der FFH-Richtlinie ist der Erhalt der biologischen Vielfalt, der Schutz der natürlichen und naturnahen Lebensräume sowie der Schutz wildlebender Pflanzen- und Tierarten. Die Erhaltung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der bedroh- ten Arten und Lebensräume sowie die Sicherung einer günstigen Gebietsentwicklung sind dabei von zentraler Bedeutung. In das Schutzgebietssystem „NATURA 2000“ sind neben extrem seltenen und klein- räumig vorkommenden Lebensräumen auch relativ großflächig existierende, jedoch für bestimmte Bereiche Europas charakteristische und artenreiche Lebensräume integriert. So sind auch in Sachsen-Anhalt verschiedene Waldlebensraumtypen noch relativ weit verbreitet. Insbesondere für diese Lebensräume besteht ein großes forstwirtschaftli- ches Nutzungsinteresse. Unter Berücksichtigung des Umweltintegrationsprinzips wird eine Bewirtschaftung der NATURA 2000-Gebiete nicht ausgeschlossen. Wirtschaftliche Entwicklung und naturschutzfachliche Aspekte sollen hier dem Prinzip der Nachhaltig- keit folgen. Der Artikel 6 der FFH-Richtlinie fordert die Erhaltung günstiger ökologischer Zustände für Lebensraumtypen und Arten. Er gibt den Rahmen vor, wie die Nutzung erfolgen soll um alle Schutzaspekte zu berücksichtigen. In Sachsen-Anhalt werden die europäischen Vorschriften insbesondere durch die §§ 44, 45 und 46 des Naturschutzgesetzes LSA3 umgesetzt. Das Waldgesetz4 für das Land Sachsen-Anhalt regelt im § 4 Abs. 2 die Grundsätze für eine naturgemäße Bewirtschaftung des Waldes. Im Folgenden werden Bewirtschaftungshinweise für die in Sachsen-Anhalt vorkommen- den Waldlebensraumtypen in NATURA 2000 Gebieten gegeben. Diese Hinweise sind nicht abschließend, sollen aber bei der forstlichen Bewirtschaftung der NATURA 2000 Gebiete einen naturschutzfachlichen Rahmen darstellen. Ziel ist eine richtlinienkonforme Bewirtschaftung ohne erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen und Habitate der Arten. Folgende Maßnahmen und Tätigkeiten stellen für alle Waldlebensraumtypen im Regel- fall in „Natura 2000 Gebieten“ erhebliche Beeinträchtigungen dar: • Intensivierung der bisherigen forstlichen Nutzung • Kahlschläge, Waldweide und Waldumwandlungen nach Landeswaldgesetz • Entnahme von Horst-, Höhlen- und sonstigen Biotopbäumen • Nichtbeachten von Vorkommen naturschutzfachlich wertvoller Pflanzen- und Tier- arten und deren Ansprüche bei der Durchführung von Arbeiten • Aktive Entmischung des natürlichen Artenspektrums • Anbau, Förderung oder natürliche Verjüngung nicht lebensraumtypischer Gehölze und Pflanzen • Freisetzung von genmanipulierten Gehölzen • Waldbewirtschaftung unter Anwendung von boden-, bestandesschädigenden sowie standortsunangepassten Arbeitsverfahren und Technik • Unsachgemäßer Einsatz von Rücketechnik (insbesondere in Wäldern auf grundwas- sernahen Standorten) • Bodenverdichtung durch flächiges Befahren • Wegeneubau und Wegeausbau bei Flächeninanspruchnahme in einem Lebensraum- typ oder einer Lebensstätte einer Art oder die Verwendung nicht standortgemäßer Materialien • Flächige, in den Mineralboden tiefgründig eingreifende Bodenbearbeitungsverfahren • Veränderung des Bodenreliefs • Ganzflächige Räumung von Schlagabraum • Handlungen welche die Oberflächen- und Grundwasserführung verändern • Meliorationsmaßnahmen wie Vollumbruch zur Kulturbegründung oder die Entwässe- rung in grundwasserbeeinflussten Lebensraumtypen oder Lebensstätten von Arten • Neuanlage von Entwässerungseinrichtungen, Wildäckern und Wildwiesen • Ausbleibende Naturverjüngung und populationsgefährdender Verbiss charakteris- tischer und naturschutzfachlich wertvoller Pflanzenarten infolge einer ökologisch nicht tragbaren Schalenwilddichte • Kalkung natürlich saurer Standorte, Düngung, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln • Intensive, dem Wald unangepasste Freizeitaktivitäten • Beeinträchtigung und Zerstörung der Habitate von geschützten und lebensraumtypi- schen Tierarten Nachfolgende Handlungen haben in der Regel positiven Einfluss auf die Entwicklung der Waldlebensraumtypen: • Schaffung und Erhalt der biotischen und abiotischen Vorraussetzung für eine natür- liche Verjüngung und den Aufwuchs der Hauptbaumarten, der Kennarten und der charakteristischen Begleitvegetation in den jeweiligen Lebensräumen • Zurückdrängen lebensraumtypfremder Gehölze • Mischungsregulierung unter Wahrung eines breiten, dem jeweiligen Lebensraumtyp entsprechenden Baumartenspektrums • Entwicklung zum Dauerwald • Entwicklung mosaikartig verteilter unterschiedlicher Altersstadien innerhalb der Be- stände • Maßnahmen, welche dem Erhalt und der Förderung eines hohen Anteils von Altbäu- men bzw. Altholzinseln dienen und diese bis zum Erreichen der natürlichen Zerfalls- phase schützen • Erhalt und Förderung von liegendem und stehendem Totholz und Biotopbäumen • Gestufte, naturnahe und gut strukturierte Gestaltung von Waldaußen- und Waldin- nenrändern mit den jeweils lebensraumtypischen Gehölzarten • Verlängerung der Umtriebszeiten bzw. Erhöhung von Zieldurchmessern • Ökogerechte Wildbewirtschaftung (angepasste Schalenwildbestände sind eine der Voraussetzungen zur natürlichen Regeneration der Waldgesellschaften) • Bestandes- und baumschonende Saatgutgewinnung • Natürlich dynamische Waldentwicklung mit Nutzungsverzicht auf Teilflächen • Waldbewirtschaftung nur unter Anwendung boden-, bestandesschonender und standortsangepasster Arbeitsverfahren und Technik • Standortsangepasster Bestandesaufschluss entsprechend der Prinzipien einer öko- gerechten Waldwirtschaft, ohne Schematismus und unter Berücksichtigung des Schutzes ökologisch wertvoller Bestandeselemente Spezielle, zusätzliche Hinweise zu den einzelnen Waldlebensraumtypen: Lebensraumtyp 9110 – Hainsimsen-Buchenwald Lebensraumtyp 9130 – Waldmeister-Buchenwald In der Regel Beeinträchtigungen dieser Lebensräume durch: • Bewirtschaftung mit zu geringen Umtriebszeiten bzw. zu geringen Zielstärken • Verschiebung des charakteristischen Baumartenspektrums mit Dominanzverlust der Rotbuche • Veränderung der Bestandesstrukturen durch übermäßige Stark- und Totholznutzung bzw. durch die Bewirtschaftung der Bestände in schematischen Schlagformen (z.B. Schirmschlagbetrieb auf großer Fläche) • Bewirtschaftung mit bestandes- und bodenschädigenden Holzernte- und Verjüngungs- methoden Bewirtschaftungsempfehlungen für diese Lebensräume: • Nutzungsverzicht auf Teilflächen • Femel- oder plenterartige Bewirtschaftung mit hohen Zieldurchmessern • Belassen von Altholzinseln • Dauerhafte Erhaltung hoher Totholz-, Biotop- und Altbaumanteile • Waldbewirtschaftung nur unter Anwendung boden- und bestandesschonender Ar- beitsverfahren und Technik Lebensraumtyp 9150 – Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Veränderungen des Waldinnenklimas und der Lichtverhältnisse durch forstliche Maßnahmen können zu Konkurrenzverschiebungen in der Bodenvegetation und damit zur Beeinträchtigung der Wuchsbedingungen naturschutzfachlich wertvoller Arten führen • Bodenbearbeitungsmaßnahmen (außer motormanuelle bzw. manuelle plätzeweise) in Bereichen mit Arten der Anhänge • Holzernte und Rückung innerhalb der Vegetationsperiode (bezogen auf die Ent- wicklung der Bodenvegetation des jeweiligen Bestandes) • Gesteinsabbau • Touristische Nutzung (Klettersteige, Wanderwege) Bewirtschaftungsempfehlungen für diesen Lebensraum: • Bewirtschaftungsverzicht der wenigen Vorkommen dieses Lebensraumes • Erhalt lichter Bestockung in Bereichen mit gut ausgebildeter charakteristischer Bo- denvegetation • Einzelbaumweise bis kleinflächige Verjüngung • Ergänzungspflanzungen mit lebensraumtypischen Gehölzen Lebensraumtyp 9160 – Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald Lebensraumtyp 9190 – Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen In der Regel Beeinträchtigungen dieser Lebensräume durch: • Veränderung des standorttypischen Wasserhaushalts • Verschiebung des charakteristischen Baumartenspektrums (Entmischung), insbe- sondere bei Verringerung oder Verlust der Eichenanteile • Bewirtschaftung mit zu geringen Umtriebszeiten bzw. zu geringen Zielstärken • Veränderung der Bestandesstrukturen durch übermäßige Stark- und Totholznutzung Bewirtschaftungsempfehlungen für diesen Lebensraum: • Erhalt bzw. Wiederherstellung des natürlichen Wasserregimes • Nutzungsverzicht auf Teilflächen • Entwicklung strukturierter Waldränder • Mischungsregulierung unter Wahrung eines breiten, dem Lebensraumtyp entspre- chenden Baumartenspektrums (Regulierung von Dominanzen, Förderung von Eiche) • Einzelstammweise oder femelartige Bewirtschaftung mit hohen Zieldurchmessern • Belassen von Altholzinseln Lebensraumtyp 9170 – Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Verschiebung des charakteristischen Baumartenspektrums (Entmischung), insbe- sondere bei Verringerung oder Verlust der Eichenanteile • Bewirtschaftung mit zu geringen Umtriebszeiten bzw. zu geringen Zielstärken • Veränderung der Bestandesstrukturen durch übermäßige Stark- und Totholznutzung Bewirtschaftungsempfehlungen für diesen Lebensraum: • Exemplarische Reaktivierung historischer Waldnutzungsformen (Mittelwaldwald- wirtschaft) auf geeigneten Flächen • Bewirtschaftung im Plenter- oder Femelschlagbetrieb mit hohen Umtriebszeiten und Zieldurchmessern (behutsame Einzelstammnutzung und Durchlichtung der Be- stände auf kleiner Fläche und damit Schaffung naturnaher Strukturen) • Bewirtschaftung des Hainbuchen-Ulmen-Hangwaldes entsprechend des Schutz- waldcharakters (dauerhafte Gewährleistung der Bodenschutzfunktion) Lebensraumtyp 9180* – Schlucht- und Hangmischwälder In der Regel Beeinträchtigungen dieses Lebensraumes durch: • Unangepasste Rücketechnik und Nutzungstechnologie • Verschiebung des charakteristischen Baumartenspektrums (Entmischung) • Bewirtschaftung mit zu geringen Umtriebszeiten bzw. zu geringen Zielstärken • Veränderung der Bestandesstrukturen durch übermäßige Stark- und Totholznutzung bzw. durch die Bewirtschaftung der Bestände in schematischen Schlagformen • Nutzungen, die über eine einzelstamm- oder gruppenweise Nutzung hinaus gehen Bewirtschaftungsempfehlung für diesen Lebensraum: • Aussetzen der Bewirtschaftung, insbesondere in gut ausgebildeten, kleinflächigen Schlucht- und Hangmischwäldern • Dauerhafte Erhaltung hoher Totholz-, Biotop- und Altbaumanteile
Origin: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU
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Language: Deutsch
Issued: 2009-09-08
Modified: 2009-09-08
Time ranges: 2009-09-08 - 2009-09-08
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