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natura-verbunden_Orchideen_2014.pdf

Description: Orchideen in Sachsen-Anhalt Inhalt Orchideen in Sachsen-Anhalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Wie alles entstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Kulturlandschaft heute – Artenrückgang ungebremst?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Natura 2000 und Orchideenschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Orchideen – nicht nur auf der Fensterbank!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Orchideen nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie stehen unter besonderem Schutz. . . 13 Orchideen – anspruchsvoll und anpassungsfähig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Orchideen in Wäldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Orchideen in Mooren, Feucht- und Frischwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Orchideen in Magerrasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Kulturlandschaft und Artenvielfalt erhalten – aber wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Literatur zum Weiterlesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Orchideen in Sachsen-Anhalt Wie alles entstand Holz wurde von Anfang an als Brenn- und Baumaterial gebraucht. In Auflichtungen um einen Siedlungsort (sogenannte Rodungs- inseln) wurde Ackerbau als Dreifelderwirt- schaft betrieben, alle anderen Flächen, einschließlich der Wald, wurden beweidet. Wärme- und lichtliebende Arten aus südli- cheren Gefilden nutzten diese Rodungsin- seln für Ihre Nordausbreitung. Der perma- nente Entzug von Biomasse (Holz, Viehfut- ter) wiederum ließ die Böden an Nährstoffen verarmen, wodurch für konkurrenzschwache Arten – darunter viele Orchideen – günstige Existenzbedingungen entstanden. Weideflä- chen mit Magerasen und Heiden, Mäh- und Streuwiesen zur Gewinnung von Winterfutter bzw. von Einstreu in Ställen, lichte Hudewäl- der, aber auch ortsferne und damit schwer nutzbare Wälder und Moore bildeten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein kleinflächi- ges Mosaik verschiedener Biotoptypen, die nach heutigem Kenntnisstand die höchste Artenvielfalt beherbergt haben dürften. Die romantische Landschaftsmalerei, beispiels- weise die eines Caspar David Friedrich, ver- mittelt einen Eindruck dieser Landschaften. Wir leben heute in einer Kulturlandschaft, die durch das Jahrtausende währende Wirken des Menschen entstanden ist. Unbeeinflusste Naturlandschaften existieren selbst in den Hochgebirgen und an den Meeresküsten nicht mehr: Der mensch- gemachte Klimawandel beschleunigt das Abtauen der Gletscher, Nährstoffeinträge in die Meere verändern die Zusammensetzung der Artengemeinschaften. Die heutige Kulturlandschaft hat sich in einem langwährenden Prozess herausge- bildet, der vielen, vor allem das Offenland bewohnenden Arten, sehr günstige Bedin- gungen verschafft hat. Ursprünglich hat sich Mitteleuropa nach der letzten Eiszeit zu einem Waldland entwickelt. Erst der Mensch, der vor einigen Tausend Jahren begann, vom jagenden Nomaden zum ortsansässigen Ackerbauern und Vieh- züchter zu werden, hat mit Axt, Feuer und Weidetieren schrittweise die heutige Wald-Offenlandverteilung geschaffen. Mit welchem Anteil die Herden der wildlebenden Großsäuger, wie Auerochse, Wisent und Wildpferd, landschaftsgestaltenden Cha- rakter hatten, wird wohl auch künftig nicht belegbar sein. Steigende Bevölkerungszahlen sowie die Möglichkeiten des technischen Fortschritts erforderten bzw. ermöglichten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Landschaftswandel. Aus Mooren entstan- den durch Entwässerung Feuchtwiesen. Großflächiges Gemeindeland wurde parzelliert, wodurch eine individuelle und intensivierte Bewirtschaftung ermöglicht wurde. „Weiche“, harmonische Übergänge zwischen Wald und Offenland, die wichtige Bedingungen für sogenannte Halbschattar- ten, wie den Frauenschuh, gewährleisteten, wurden durch die scharfe Trennung entlang von Flurstücksgrenzen, wie wir sie heute kennen, abgelöst. „Ödland“-Flächen ver- schwanden fast vollständig. Die schrittweise Mit der Öffnung der Landschaft und wohl auch gefördert durch den aufleben- den Handel, konnten Arten der Offenland- lebensräume einwandern, unter ihnen auch zahlreiche Orchideenarten. Lediglich die Arten der Wälder und waldfreien Moore besiedelten Biotope, die von der gestaltenden Tätigkeit des Menschen unabhängig waren. Will man also ver- stehen, wieso sich gerade bestimmte Orchideenarten in Mitteleuropa ansiedeln konnten, so kommt man nicht umhin, die Entstehung unserer Landschaft näher zu beleuchten. 1

Types:

Origin: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU

Tags: Baustoff ? Sachsen-Anhalt ? Wisent ? Bodennährstoff ? Biotoptyp ? Streuwiese ? Artenverlust ? Magerrasen ? Moor ? Orchidee ? Biotop ? Feuchtwiese ? Gletscher ? Landwirtschaftlicher Betrieb ? Insel ? Landschaftswandel ? Biozönose ? FFH-Richtlinie ? Mitteleuropa ? Natura-2000 ? Waldfläche ? Artenschutz ? Heidelandschaft ? Kulturlandschaft ? Nährstoffeintrag ? Naturlandschaft ? Meeresgewässer ? Artenvielfalt ? Demografie ? Moorentwässerung ? Jagd ? Klimawandel ? Küste ? Nomade ? Technischer Fortschritt ? Wald ? Biomasse ? Landschaft ?

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Language: Deutsch

Issued: 2015-03-11

Modified: 2015-03-11

Time ranges: 2015-03-11 - 2015-03-11

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