Description: Tierhalter/Name: ______________________________ Bauliche Einheit/Aufstallungssystem: _____________________________ Checkliste zur Vermeidung von Verhaltensstörungen (Schwanzbeißen) Grundsatz: Das routinemäßige Kupieren der Schwänze von Ferkeln ist verboten. Bevor ein solcher Eingriff vorgenommen wird, sind andere Maßnah- men zu treffen. Der Tierhalter weist mit dieser Liste nach, dass er auf der Suche nach Maßnahmen ist, um auf das Kupieren zu verzichten! Risikobereich (entsprechend der EU Empfeh- lung 2016/336-) 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 Standard Verbesserter Standard Betrieblicher Wert, Verfahren (Datum der Erfassung, Wert bzw. Verfahren vor* bzw. nach** Einleitung der Maßnahme) Haltung Prinzip: Haltungsbedingungen, die geringe Anpassungsleistungen verlangen oder eine Wahl bzw. Reaktion ermöglichen, wirken positiv! Umgang mit Problemtieren Besatzdichte Sortierung Licht Buchtenstruktur (- Nr. 3d) (- Nr. 3e) (- Nr. 3e + 3d) (- Nr. 3c) (- Nr. 3b) 1.5 LfULG, E. Meyer, Stand: Februar 2023 Tierbetreuung durch ausgebilde- tes Personal gesichert, Kranken- bucht (Liegebereich: Einstreu/ Unterlage) vorhanden, Opfer- tiere werden separiert. 10 kg - 20 kg - 30 kg - 50 kg - 20 kg = 0,20 m² 30 kg = 0,35 m² 50 kg = 0,50 m² 110 kg = 0,75 m² > 110 kg = 1,00 m² Gewichts- oder Geschlechtssortierung natürliches Licht (3 % bzw. 1,5 % Fensterfläche) vorhanden und künstliches Licht (80 Lux im Aktivitäts-, 40 Lux Ruhebereich), mind. 8 Stunden Bucht unstrukturiert, Vollspaltenboden In Früherkennung von Verhaltensstörungen und nekrotische Veränderungen geschultes, qualifiziertes Personal kontrolliert mehrmals täglich. Betreuung fokussiert auf Risikogruppen und kritische Zeitfenster: Mitte Ferkelaufzucht bis Mitte Schweinemast bzw. Jungsauen Aufzucht, Tätertiere (hyper- aktiv) werden sofort separiert, Verletzungen der Opfertiere werden sofort und angemessen behandelt. Platzangebot ermöglicht zeitgleiches Liegen aller Schweine einer Gruppe in entspannter Seitenlage: m²/Schwein = 0,047 * (kg Körpergewicht 0,67) Mast < 110 kg , Ferkelaufzucht < 70 kg KM/m² Stallfläche Wurfgeschwister bleiben zusammen, keine Neugruppierun- gen, Aufzucht- oder Mastgruppen aus ein bis max. zwei Wür- fen, keine Großgruppen > 40 Tiere, gemischt geschl. Haltung Tiergerechte Lichtintensität und -verteilung: Funktionsberei- che mit unterschiedlich hellen Bereichen, aber keine Schlag- schatten! Lichtquellen gleichmäßig verteilt, künstliches Licht nicht > 80 Lux, Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, nachts Notlicht < 10 Lux, Achtung: kein Dauerlicht! „Tier offensichtliche“ Funktionsbereiche, Strukturelemente: (Liegekojen, mittig eingebaute Futterautomaten, Sensortröge + 1 bis 2 m Trennwand, höher bzw. tiefer gelegte Fußboden- bereiche) erschließen getrennte Verkehrswege Achtung: Liegeflächen nicht obligatorisch in Fensternähe * ** * ** * ** * ** * ** Risikobereich (entsprechend der EU Empfeh- lung 2016/336-) Standard Verbesserter Standard Betrieblicher Wert, Verfahren (Datum der Erfassung, Wert bzw. Verfahren vor* bzw. nach** Einleitung der Maßnahme) 2.Stallklima Prinzip: wie Haltung - unangepasste Strömungsgeschwindigkeit und Temperaturschwankungen ohne Ausweichmöglichkeiten belasten! 2.1Strömungsgeschwindigkeit a 2.2 (- Nr. 3c) Temperaturkomfort (- Nr. 3c) Abteil: 0,2 bis 0,3 m/s b, Buchten unterschiedlich durch- strömt, keine ZugluftBucht: 0,15 - 0,2 m/s in allen Buchten gleich (keine ungere- gelten Wandklappen, keine starke Strömung im Liegebe- reich) Regelbereich: 6 K im Sommer bzw. 3 K im Winter, Achtung: Buchten am Anfang oder Ende des Zuluft Kanals Raumheizung, Raumtemperatur nach Wachstumskurve, Tempe- raturgefälle von der Mitte zum Rand der Abteile - max. 5 °CRaumtemp.: Umstallung + 2 °C, Übergangszeiten + 1 °C, gleichmäßige Temperaturverteilung, technische Maßnahmen zur Verminderung der Wärmebelastung (z. B. aktive Kühlung oder passive Konditionierung der Zuluft, Fußbodenaufbau mit Elementen unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit, Hochdruck- verneblung, Zonenheizung mit der Lüftung korrespondierend) Achtung zum Ende der Aufzucht: Kühle ersetzt Wärme! * ** * ** 2.3Temperaturschwankung Tag/Nacht (- Nr. 3c) max. 20 % < 15 % (Datenlogger stellen Verläufe dar) 2.4Schadgase a (- Nr. 3c) werden nicht überschritten: NH3 - 20 ppm CO2 - 3.000 ppm H2S - 5 ppm NH3 deutlich ≤ 15 ppm CO2 deutlich ≤ 2.000 ppm H2S ≤ 3 ppm Gülle max. 10 cm unter Spaltenboden, Staub < 10 mg/m³ 2.5Luftfeuchtigkeit (- Nr. 3c) 60 bis 80 % 65 bis 75 % 3.Futter/Wasser Prinzip: Bedarfsgerechte Versorgung fördert Darm- und Tiergesundheit! Unterversorgung führt zu starkem Erkundungsverhalten, Futter beschäftigt nachhaltig, d.h.: ad libitum ist besser als restriktive Fütterung, Trocken- und Flüssigfütterung sind besser als Rohrbrei- automatenfütterung, enges Tier-Fressplatz-Verhältnis 1:1 ist besser als weites! Gerste ist das Rückgrat der Rationen! (Gerste > 50 % des Getreideanteils, Weizenanteil deutlich < 40 %) 3.1 Fressplätze (- Nr. 3e) Tier-Fressplatz-Verhältnis: rationierte Fütterung = 1:1 ad-libitum-Fütterung: Trocken- und Sensorfütterung ≤ 4:1 Breiautomaten ≤ 8:1 Tier-Fressplatz-Verhältnis (TFPV) bevorzugt 1:1, Trocken/Sensor- bzw. Breiautomaten TFPV = 3,5 bzw. 7:1 Mindestfressplatzbreite: < 20 kg KM = 18 cm > 20 – 30 kg KM = 21 cm > 30 –50 kg KM = 24 cm > 50-110 kg KM = 34 cm > 110 kg KM = 37 cm Sauen = 47 cm Fressplatzbreite in cm dynamisch angepasst : 0,164 + Körpermasse in kg / 538 2 * ** * ** * * ** ** Risikobereich (entsprechend der EU Empfeh- lung 2016/336-) 3.2 3.3 3.4 4. Standard Verbesserter Standard Betrieblicher Wert, Verfahren (Datum der Erfassung, Wert bzw. Verfahren vor* bzw. nach** Einleitung der Maßnahme) Ferkelaufzucht: Trocken- oder Flüssigfütterung und TFPV = 3,5 bzw. 2,5:1; Moderne Rohrbreiautomaten nur in * ** Kombination mit Beschäftigungsfutter oder Wühlerde Futterphasen verschnitten; Vermahlung: < 0,5 mm < 35 %;> 1 mm > 50%; > 2 mm > 20 %, hohe Proteinqualität (FA: 0,9; Mast: 0,7 g Lysin/MJ ME), NSP, eher geringe Proteinmenge * alle: (FA < 17 % RP), N-/P- Reduktion begrenzt, Mast > 13 % RP, DON < 0,9 mg/kg Futter P > 0,4 %, geringes Säurebindungsvermögen/Pufferkapazität Sauen und Mastschweine: Futtermenge und Futterzu- (< 700 mmol/kg), Minimierung der Belastung durch Myko- ZEN < 0,25 mg/kg Futter und Endotoxine (Futter, Einstreu, Luft), in kritischen Zeitfens- sammensetzung a (- Nr. 3f) Ferkel, Zuchtläufer und Jungsauen: ZEN < 0,1 mg/kg Futter tern: Einsatz speziell aufbereiteter und separierter Tonmine- Natrium = 0,2 % rale (Toxinbinder), Natrium: bis + 0,18 %, Tryptophan: + 0,15 ** Ergothalkaloide, MK < 0,1% %, Futterkurve angepasst (bis ±15 % Futtermenge), Energie- Futterangebot: ad libitum oder begrenzung über Trockensubstanz (- 2 %) und/oder Faser: restriktiv Ferkel = 4,5 % Rfa., Mast = 5,2 % Rfa., z.g.T. fermentierbar Tränken im Durchfluss an Trinkvermögen angepasst: Aufzuchtferkel ca. 0,5 l/min für alle Schweine jederzeit Mastschweine ca. 1,0 l/min max. 10 Tiere/Tränke Zugang zu Wasser in ausrei- Sauen ca. 1,5 l/min chender Qualität, von der Fütte- Wasser (- Nr. 3f) Tränken aus offener Fläche: Aqua Level oder „wangenfreie“ rung getrennt, für je 12 Beckentränke regelmäßig reinigen und/oder etwas höherer Schweine eine Tränke, Wasserdruck, Wasserqualität (geringe Keim- bzw. Fe- < 3 ** unregulierte Zapfentränken mg/l, Mn- < 4 mg/l Gehalte) prüfen, Ziel: Trinkwasserqualität und optimale Aufnahmemenge! Beschäftigung Prinzip: muss den Wühltrieb befriedigen (am Boden, gemeinsam) oder in anderer Weise mit der Futteraufnahme oder dem Futteraufnahme- verhalten in Verbindung stehen! Fütterungstechnik(- Nr. 3e) Material(- Nr. 3a) 4.1 LfULG, E. Meyer, Stand: Februar 2023 Rohrbreiautomaten mit konstruktiv getrennter Futter-/Wasserschale bedarfsgerecht, hygienisch unbedenklich Einsatz von gesundheitlich un- bedenklichem organischen und faserreichen Beschäftigungsma- terial: jedes Schwein zu jeder Zeit („untersuch-, beweg- und veränderbar“): 12 Tiere/Beschäf- tigungsmöglichkeit Prinzip 2. Futterstrecke: fressbares, faserreiches, pelletier- tes Beschäftigungsmaterial mit Futterwert, Reihenfolge der Vorzüglichkeit: Luzerne-/Gras-/Stroh-Pellets mit „Kaukompo- nenten“ > unbedenkliche Silage > hygienisierte Wühlerde > hygienisch definiertes Heu- oder Stroh, Angebot von Be- schäftigungsfutter in optimalen Mengen mehrmals täglich bzw. täglicher Wechsel des Beschäftigungsmaterials * **
Origin: /Land/Sachsen-Anhalt/MWL
Tags: Schwein ? Gülle ? Seeschwalbe ? Gerste ? Ammoniak ? Schwefelwasserstoff ? Lampe ? Artgerechte Tierhaltung ? Beleuchtung ? Endotoxin ? Hausschwein ? Silage ? Solarstrahlung ? Temperaturverteilung ? Tiermast ? Verkehrsweg ? Wärmebelastung ? Staub ? Trockensubstanz ? Bucht ? Niedermoor ? Stroh ? Wärmeleitfähigkeit ? Futtermittel ? Lüftung ? Fließgeschwindigkeit ? Trinkwasserqualität ? Wassergehalt ? Wasserqualität ? Tiergesundheit ? Heizung ? Kühlung ? Beschäftigung ?
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2023-02-17
Modified: 2023-02-17
Time ranges: 2023-02-17 - 2023-02-17
Accessed 1 times.