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Reproduktion von Gebirgspflanzen unter Temperaturstress

Description: Das Projekt "Reproduktion von Gebirgspflanzen unter Temperaturstress" wird/wurde gefördert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Innsbruck, Institut für Botanik, Abteilung für Physiologie und Zellphysiologie Alpiner Pflanzen.Gebirgspflanzen sind während der wachstumsaktiven Zeit starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Einerseits werden mit zunehmender Höhe Nachtfröste häufiger, andererseits können sich an klaren, einstrahlungsintensiven Sommertagen bodennahe Pflanzenorgane bis zu 30 K über die Lufttemperatur erwärmen. Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass die Blätter von Gebirgspflanzen bei mäßigem Temperaturstress auch im Sommer über eine ausreichende Kälte- und Hitzeresistenz verfügen. Nach Kälteeinbrüchen und während länger anhaltenden Hitzeperioden können jedoch die Schädigungsgrenzen für Frost und Hitze erreicht und in Einzelfällen auch überschritten werden. In welchem Ausmaß reproduktive Organe (Blütenknospen, Blüten, unreife und reife Früchte mit Samen) durch Extremtemperaturen gefährdet sind, ist weitgehend unbekannt. Da die reproduktive Phase generell eine empfindliche Lebensphase ist, ist davon auszugehen, dass reproduktive Organe durch Hitze- und Frost eher geschädigt werden als vegetative Organe. Werden Blühen und die Bildung reifer Samen häufig verhindert, hat dies weit reichende Auswirkungen auf den Fortbestand und die Verbreitungskapazität einer Pflanzenart. Das vorliegende Projekt untersucht in repräsentativen europäischen Gebirgsarten der alpinen und nivalen Zone die Temperaturresistenz reproduktiver Gewebe in verschiedenen Entwicklungsphasen im Vergleich mit vegetativen Organen. In Freilandexperimenten werden intakte Pflanzen in temperaturgesteuerten Frost- und Hitzekammern unterschiedlich hohem Temperaturstress ausgesetzt und die unmittelbaren Auswirkungen auf reproduktive Funktionen unter Anwendung verschiedener Methoden analysiert. Im Frostbereich werden die Temperaturgrenzen für die schädigende Eisnukleation festgestellt und die Eisausbreitung in den reproduktiven Organen mit Thermovideografie verfolgt. Durch gezielte Temperaturbehandlungen natürlich wachsender Pflanzen werden auf den jeweiligen Standorten neben den Direktschäden auch die Auswirkungen auf die weitere Entwicklung und den reproduktiven Erfolg erfasst. Vergleichende in situ Untersuchungen sind auch an Pflanzenarten im Norden der chilenischen Anden geplant, wo während der Vegetationszeit Temperaturextreme besonders häufig auftreten. Frost- und Hitzeempfindlichkeit reproduktiver Organe werden vor dem Hintergrund möglicher Temperaturextreme am Standort zu verschiedenen Zeiten während der Wachstumsperiode analysiert und damit das artspezifische Risikopotential abgeschätzt, durch Temperaturextreme geschädigt zu werden. Es ist anzunehmen, dass Pflanzenarten mit einer kurzen Entwicklungsdauer ein geringeres Risikopotential aufweisen als solche mit langer Entwicklungszeit. Weiters wird erwartet, dass Nivalpflanzen, im Gegensatz zu Arten der alpinen Stufe, stärker durch Hitze als durch Kälte beeinträchtigt werden. Die Temperaturresistenz ist ein wichtiger Schlüssel für die Verbreitungsamplitude einer Gebirgsart und die Verbleibefähigkeit unter sich ändernden klimatischen Bedingung

Types:
SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Innsbruck ? Hitzeresistenz ? Resistenz ? Pflanzensamen ? Blüte ? Lufttemperatur ? Pflanzenart ? Stress ? Temperatur ? Frost ? Hitzewelle ? Fortpflanzung ? Frucht ? Risikoanalyse ? Vegetationsperiode ? Pflanze ? Pflanzenorgan ? Alpen ? Europa ? Messung ? Extremwetter ? Datenerhebung ? Forschung ? Freilandversuch ? Gewebe ? in situ ? Klimawandel ? Risiko ? Gebirge ? Lebensabschnitt ?

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2007-11-01 - 2011-11-01

Status

Quality score

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