Description: Rückverankerung mit Stahlrammpfählen Einflussfaktoren für geringe Tragfähigkeiten Es sollen Einflussfaktoren für die Tragfähigkeit von Stahlrammpfähle herausgefunden und ggf. in den einschlägigen und in der Fachwelt anerkannten Empfehlungen (EAP) neu formuliert werden. Aufgabenstellung und Ziel Im Zuge der Errichtung des neuen Schiffshebewerks Niederfinow sollten die Uferwände des Unteren Vorhafens mit Stahlrammpfählen rückverankert werden. Im Baugrundgutachten (aus dem Jahr 2001) wurde der Baugrund bewertet und es wurden für die verschiedenen Bodenarten u. a. Bruchwerte der Mantelreibung für Stahlrammpfähle empfohlen. Diese Werte befinden sich im Bereich der üblichen Erfahrungswerte und entsprechen auch jenen nach der aktuellen EA-Pfähle (2012). Zur Verifikation der empfohlenen Bruchwerte wurden statische Probebelastungen an insgesamt 6 lotrechten Stahlrammpfählen durchgeführt. Hierbei konnten keine ausreichenden Tragfähigkeiten nachgewiesen werden. Die nachgewiesenen Tragfähigkeiten liegen lediglich zwischen 17 % und 49 % der geplanten Prüflast. Zur Ursachenanalyse wurden zusätzliche Baugrundaufschlüsse ausgeführt. Diese bestätigten den Schichtenaufbau gemäß Baugrundgutachten, d. h., Torf unterlagert von gleichförmigen Feinsanden und zur Tiefe hin gröberen Sanden. Ferner wurden die Rammprotokolle gesichtet, die Stahlrammpfähle ausgebaut und visuell begutachtet. Es konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden, die die geringe Lastaufnahme unmittelbar erklären könnten. Die Ursachen bzw. die Einflussfaktoren für die geringe Tragfähigkeit der Stahlrammpfähle sollen herausgefunden werden. Je nach Ergebnis sind die bisherigen Erfahrungswerte in den einschlägigen und in der Fachwelt anerkannten Empfehlungen (EAP) neu zu formulieren. Bedeutung für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Stahlrammpfähle sind ein übliches und bewährtes Verankerungselement bei Bauprojekten der WSV sowie generell im Hafenbau. Beim Torinstandsetzungsdock in Brunsbüttel sind Stahlrammpfähle für die Sohlverankerung geplant. (Wegen des Betonangriffs gibt es dort keine anderen Rückverankerungsarten nach DIBt-Zulassung.) Zwischenzeitlich bereits hergestellte Verankerungen der Uferwände der Verladekaje mit Stahlprofilen zeigten im Gegensatz zum Untersuchungsbereich in Niederfinow die in Brunsbüttel zu erwartenden guten Tragfähigkeiten. Die Untersuchungsergebnisse sollen eine sichere und fundierte Bemessungsgrundlage für die Anwendung von Verankerungen mittels Stahlrammpfählen ermöglichen. Untersuchungsmethoden An drei identischen Stahlrammträgern sind dynamische Messungen während der Einbringung sowie statische Probebelastungen im Bereich des Baufeldes erfolgt. Sowohl der Einbringvorgang sowie die Durchführung der Probebelastung wurden eng begleitet, die erzielten geringen Tragfähigkeiten bestätigen die Phänomene der vorhergegangenen Probebelastungen. Zusätzliche Baugrundaufschlüsse im Nahbereich der Probebelastungsstandorte dienen der Bewertungsmöglichkeit der unmittelbaren Baugrundverhältnisse sowie der Herleitung spezifischer numerischer Stoffparameter. Eine messtechnische Instrumentation mittels Faseroptik wurde durchgeführt und hat weitere Daten zur Bewertung der Probebelastungsergebnisse geliefert. Mit numerischen Methoden soll der Einbringvorgang simuliert werden, um die maßgeblichen Einflussfaktoren herauszuarbeiten sowie das Prozessverständnis zu verbessern.
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Origins: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Sand ? Torf ? Bodenart ? Kausalanalyse ? Bauland ? Bauvorhaben ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding boxes: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2018-01-01 - 2025-12-31
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