Description: Das Projekt "Fremdstoffe in Muttermilch" wird/wurde gefördert durch: Bundesamt für Gesundheit. Es wird/wurde ausgeführt durch: Bundesamt für Gesundheit, Lebensmittelwissenschaft.Im Rahmen dieser Untersuchung wurden in 12 Frauenmilchproben aus den Jahren 2002 und 2003, welche bereits früher auf persistente Fremdstoffe untersucht worden waren (Empa-Bericht Nr. 202871 vom 3.11.2003), weitere lipophile Stoffe (makrozyklische Moschusverbindungen, UV-Filtersubstanzen, polychlorierte Naphthaline, Chlorparaffine) gemessen. Daneben wurde auch nach weiteren, in Frauenmilch bisher nicht entdeckten Fremdstoffen gesucht. Makrozyklische Moschusverbindungen konnten nicht nachgewiesen werden, hingegen enthielten 2 der 12 untersuchten Proben die beiden UV-Filtersubstanzen Butyl methoxy-dibenzoylmethane und 2-Ethylhexyl methoxycinnamate in Konzentrationen von bis zu 5400 bzw. 2800 ng/g Fett. Dies sind die höchsten Konzentrationen an lipophilen Fremdstoffen, die in beiden Untersuchungen in den 36 Proben gemessen wurden. Falls diese UV-Filtersubstanzen tatsächlich in der Milch enthalten waren und nicht durch Probenkontamination zustande gekommen sind, würde dieser Befund auf ein hohes Bioakkumulationspotential und/oder auf eine hohe Belastung hinweisen. Die wenigen in der Literatur mitgeteilten Konzentrationen liegen um mindestens eine Grössenordnung tiefer. Polychlorierte Naphthaline konnten zwar in allen Proben nachgewiesen werden, doch lagen deren Konzentrationen weit unter denjenigen der polychlorierten Biphenyle. Dies überrascht nicht, da diese Stoffgruppe schon lange nicht mehr angewendet werden darf. Chlorparaffine werden zwar immer noch verwendet, doch liegen auch deren Gehalte in den untersuchten Frauenmilchproben deutlich unter denjenigen der polychlorierten Biphenyle. An bisher in Frauenmilch nicht entdeckten Fremdstoffen konnten der biozide Wirkstoff Triclosan und einige weitere Verbindungen nachgewiesen werden, deren Identität aber nicht mit Sicherheit feststeht. Projektziele: Von den geplanten Untersuchungen werden folgende Ergebnisse erwartet: - Erkenntnisse zur aktuellen Belastung des Konsumenten mit gegenwärtig eingesetzten älteren sowie neu (bis 2002) auf dem Markt eingeführten UV-Filtersubstanzen. - Gewinnung erster Daten zur Beurteilung der menschlichen Exposition durch weitere, bisher kaum untersuchte, potentiell bioakkumulierende bzw. persistente Fremdstoffe wie makrozyklische Moschusverbindungen, Chlorparaffine, chlorierte Benzole, Phenole und Toluole sowie polychlorierte Naphthaline. - Vergleich mit Resultaten aus anderen bzw. früheren Untersuchungen, so vorhanden (Zeittrend, Einfluss von Marktveränderungen). - Vergleich der in Muttermilchproben aus der Schweiz nachweisbaren Rückstände mit Resultaten aus anderen Ländern. - Vergleich der in Muttermilch nachgewiesenen Stoffe und Stoffgruppen mit ihrem Vorkommen in der Umwelt (z.B. in Klärschlamm, Gewässern, Fischen). - Analytische Methoden für den Spurennachweis der genannten Stoffe in Frauenmilch. - Publikation der Ergebnisse in wissenschaftlichen Zeitschriften.
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Biphenyl ? Chlorphenol ? Phenol ? Triclosan ? Fett ? Benzol ? Fisch ? Klärschlamm ? Polychlorierte Biphenyle ? Chlorparaffin ? Schweiz ? Chemische Analyse ? Lipophiler Stoff ? Milch ? Biozidwirkstoff ? Moschusverbindung ? Bioakkumulationspotenzial ? Analyseverfahren ? Exposition ? Mensch ? Muttermilch ? Vergleichsanalyse ? Xenobiotikum ? Datenerhebung ? Fischerei ? Persistenz ? Gewässer ? Konsument ? Zeitschrift ?
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2006-08-15 - 2007-10-05
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