Description: Das Projekt "Wissenschaftliche Begleitung des Projektes 'Laicherbestandserhöhung beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe' im Land Berlin 2015" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung von Besatzmaßnahmen waren Stichproben des Besatzmaterials zu untersuchen und auf dieser Basis eine Einschätzung ihrer Qualität vorzunehmen. Darüber hinaus sollten die 2013 begonnenen telemetrischen Untersuchungen zu den bevorzugten Wanderwegen und -zeiten sowie den Abwanderungsgeschwindigkeiten von Blankaalen aus Berliner Gewässern fortgesetzt werden. Material und Methoden: Von insgesamt 203 Aalen aus zwei Besatzlieferungen wurden allgemeine morphometrische Daten erhoben, eine makroskopische Untersuchung der Körperoberfläche und der inneren Organe auf pathologische Veränderungen und Parasitierung vorgenommen und die Kondition der Fische durch Bestimmung der Bruttoenergie beurteilt. Im Zeitraum Oktober 2013 - Oktober 2014 wurden insgesamt 65 Blankaale mit zwei verschiedenen Typen von akustischen Sendern der Firma VEMCO ausgestattet und wieder ausgesetzt. Zur Lokalisation der Aale wurden neun Empfangsstationen mit insgesamt 21 automatischen Empfängern betrieben und in regelmäßigen Abständen ausgelesen. Ergebnisse: Die durchgeführten Laboruntersuchungen bestätigten den bereits visuell gewonnenen Eindruck einer insgesamt sehr guten Qualität des Aalbesatzmaterials. Molekulargenetische Untersuchungen an 20 Tieren belegten, dass es sich bei den besetzten Fischen um den Europäischen Aal (A. anguilla) handelte. Eine makroskopisch erkennbare Differenzierung der Gonaden hatte bei den durchschnittlich 9,0 cm langen und 1,1 g schweren Besatzaalen noch nicht eingesetzt. Die Kondition der besetzten Aale war anhand des Bruttoenergiegehaltes (Mittel 7,2 MJ/kg) und des eingelagerten Eingeweidefettes als durchschnittlich einzuschätzen. Erstmals seit Jahren konnte bei den untersuchten Besatzaalen weder ein Befall mit dem Nematoden A. crassus noch eine diesbezügliche Schädigung der Schwimmblasen festgestellt werden. 40 % der mit Sendern ausgestatteten Blankaale wurde nach dem Aussetzen an mindestens einer Telemetriestation registriert. Allerdings zeigten nur etwa 17 % dieser Aale eine kontinuierlich stromab gerichtete Wanderung ('Migranten'). Einer dieser Aale wanderte aus dem Dahme/Spree-Gebiet über den Teltowkanal in die Unterhavel, alle anderen folgten dem natürlichen Lauf von Spree bzw. Havel. Jeweils etwa 25 % der Migranten nahmen ihre Wanderungsaktivität sofort nach der Ausstattung mit dem Sender (Typ 1), nach 6 Monaten (Typ 2) oder sogar erst nach 12 - 18 Monaten (Typ 3) wieder auf. Dies deckt sich mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen im Elbe/Havel-Gebiet, nach denen in der Ober- und Unterhavel Blankaale aller drei Migrationstypen vertreten sind.
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Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Aal ? Europäischer Flussaal ? Schwimmblasenwurm ? Wanderfisch ? Land Berlin ? Fisch ? Morphometrie ? Nematoden ? Tierverhalten ? Wanderweg ? Berlin ? Telemetrie ? Wiederansiedlung von Tierarten ? Elbe ? Teltowkanal ? Spree ? Fischkrankheit ? Laichplatz ? Pathologie ? Havel ? Parasit ? Einzugsgebiet ? Monitoring ? Bestimmungsmethode ? Binnenfischerei ? Elbegebiet ? Stichprobe ? Tierwanderung ? Menschen mit Migrationshintergrund ? Gesundheit ? Laboruntersuchung ? Gewässeruntersuchung ? Blankaal ? Dahme/Spree-Gebiet ? Berlin [Land] ? Kontinuierliches Verfahren ? Zeitverlauf ?
Region: Brandenburg
Bounding boxes: 6.14466° .. 6.14466° x 50.69716° .. 50.69716°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2015-01-01 - 2015-12-31
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