Description: Das Projekt "Untersuchungen zur Biologie und Entwicklung praxisrelevanter Nachweismethoden für bakterielle Erkrankungen am Feldsalat (Valerianella locusta (L.) Laterr.) als Grundlage für die Selektion von Resistenzquellen gegen den Erreger von Blattflecken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. durchgeführt. Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung. Anlass für den Forschungsantrag und Ausgangssituation. Der Feldsalatanbau in Deutschland ist seit Ende der 90er Jahre sehr stark gewachsen. Neben Frankreich ist Deutschland mittlerweile das wichtigste Erzeugerland für Feldsalat, wobei der Anbau und der Absatz dieser Kultur stetige Zuwächse aufweisen. Als wichtigstes und bisher ungelöstes Pflanzenschutzproblem bei Feldsalat werden bakterielle schwarze Blattflecken eingestuft, welche insbesondere bei feuchter Witterung an den Kotyledonen und unteren Laubblättern auftreten. Die Bakteriose wurde an Feldsalat 1991 erstmalig in Westfrankreich beobachtet und tritt inzwischen auch in süddeutschen Anbaugebieten auf (Peron und Rees, 1998; Moltmann et a/., 2000) Der Erreger wurde zunächst als nicht fluoreszierende Pseudomonas-M. beschrieben (Rat und Gardan, 1993). Im Jahre 2003 erfolgte die taxonomische Zuordnung des Blattflecken-Erregers zur Gattung Acidovorax mit der neuen Artbezeichnung Acidovorax valerianellae sp. nov. durch Gardan und Mitarbeiter (2003). Schäden durch Acidovorax valerianellae (weiterhin als Av abgekürzt) stellen die wichtigste Ausfallursache im Feldsalatanbau dar. Im Jahre 2005 wurden etwa 5-15 Prozent der Anbauflächen wegen Befall umgebrochen, was mit Umsatzausfällen der Einzelbetriebe von 40.000 € bis knapp 100.000 € einhergeht. Als zusätzliches Risiko wird der Aufwand für Reklamationen genannt, wenn ein schwacher Befall sich in den Verpackungsschalen bei der dort herrschenden hohen Luftfeuchte weiterentwickelt und die Ware dann reklamiert wird. Die Gesamtschäden im deutschen Feldsalatanbau wurden von Weinheimer (pers. Mitt., 2006) allein für das Jahr 2005 auf 3 Millionen € geschätzt. In der französischen Anbauregion um Nantes wurde die Av-befallene Fläche auf etwa 10-20 Prozent geschätzt, was Umsatzausfälle in Höhe von 8-17 Millionen € nach sich zieht. Da die meisten Anbauer durch Anbauverträge gebunden sind, kommen zusätzliche Probleme durch Lieferausfälle und Vertragsbruch auf sie zu. Für die Saatgutlieferanten besteht eine große Unsicherheit in der Bewertung Saatgutqualität, da die Möglichkeit einer Übertragung der Bakteriose durch den Samen besteht. Für die Vermeidung von Schäden durch Av fehlen bisher geeignete Methoden, die einen Befall sicher und zuverlässig nachweisen können. Darüber hinaus bestehen erhebliche Wissenslücken zur Erregerbiologie, deren Kenntnis eine Voraussetzung für eine effektive Resistenzzüchtung sowie die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien ist.
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Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Populationsdynamik ? Vegetationsschaden ? Frankreich ? Pflanzensamen ? Pseudomonas ? Bundesrepublik Deutschland ? Blattfleckenkrankheit ? Laubblatt ? Ratte ? Schadensvermeidung ? Bakterienbefall ? Qualitätsmanagement ? Pflanzenzüchtung ? Agrarprodukt ? Prüfverfahren ? Bewertungsverfahren ? Resistenzzüchtung ? Witterung ? Mikroorganismen ? Schädlingsbefall ? Luftfeuchtigkeit ? Pflanzenkrankheit ? Pflanzenschutz ? Infektion ? Schädlingsbekämpfung ? Krankheit ? Krankheitserreger ? Krankheitsüberträger ? Landwirtschaftliche Fläche ? Anbaubedingung ? Krankheitsbild ? Acidovorax valerianellae sp. nov. ? Auslese ? Feldsalat ?
Region: Nordrhein-Westfalen
Bounding boxes: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2007-07-01 - 2011-05-31
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