Description: Deutschland ist als Vertragspartei des Übereinkommens über die biologische Vielfalt und des Internationalen Vertrages über genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft verpflichtet innerhalb seines Hoheitsgebietes die Bestandteile der biologischen Vielfalt zu erhalten. Die vereinbarten Maßnahmen betreffen die drei Ebenen biologischer Vielfalt: die Vielfalt der Lebensgemeinschaften, die Artenvielfalt und die Formenvielfalt innerhalb der Arten. Von den circa 3500 in Deutschland vorkommenden Pflanzenarten gelten 2800 als Wildarten für Ernährung und Landwirtschaft (WEL). Darunter befinden sich stark gefährdete Arten, wie der Wildsellerie Helosciadium repens. Wildpflanzenarten sind Bausteine unserer Ökosysteme und zugleich natürliche Ressourcen der Pflanzenzüchtung. Maßnahmen zur Verbesserung des Erhaltungszustandes von Wildpflanzenarten in ihren natürlichen Lebensräumen (in situ) sind deshalb für den Naturschutz und die Landwirtschaft gleichermaßen relevant. Aufgrund der großen Artenzahl gibt es zur Strategie der In-situ-Erhaltung insbesondere dann keine Alternative, wenn der Schutz und die Weiterentwicklung der gesamten genetischen Vielfalt aller Wildpflanzenarten das Ziel ist. Zur Umsetzung der In-situ-Erhaltungsstrategie entwickelte eine europäische Forschergruppe ein Verfahren und bezeichnete dieses mit dem Begriff 'genetisches Erhaltungsgebiet'. Ein genetisches Erhaltungsgebiet ist definiert als Fläche, die für das Management und Monitoring der genetischen Variation in natürlichen Vorkommen einer Pflanzenart ausgewiesen wird. Die Auswahl von Vorkommen erfolgt mit Hilfe des individuellen, floristischen oder globalen Lösungsansatzes. Die ausgewählten Vorkommen repräsentieren die innerartliche Vielfalt einer Art. Ziel des Vorhabens ist es, den Schutz von Wildpflanzenarten für Ernährung und Landwirtschaft (WEL) in ihren natürlichen Lebensräumen zu verbessern. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für ihre nachhaltige Nutzung. Anhand von Wildselleriearten als Modellobjekte soll demonstriert werden, wie dieses Ziel durch den Aufbau eines beispielhaften bundesweiten Netzwerkes genetischer Erhaltungsgebiete zu erreichen ist. Dieses Ziel kann nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Institutionen des behördlichen Naturschutzes und der Forschung auf Bundes- und Landesebene erreicht werden. Im Projekt sollen wissenschaftliche, organisatorische, rechtliche und politische Fragestellungen bearbeitet und beantwortet werden. Damit schafft das Projekt wesentliche Grundlagen für einen effektiven und effizienten Schutz bedeutender pflanzengenetischer Ressourcen und schließt eine strategische Lücke im Maßnahmenkatalog des nationalen Fachprogramms zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturpflanzen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
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Origins: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Pflanzengenetische Ressourcen ? Genetische Variation ? Nachhaltige Energieversorgung ? Biomonitoring ? Biotop ? Genetik ? Kulturpflanze ? Genetische Ressourcen ? Bundesrepublik Deutschland ? Gefährdete Arten ? Ökologische Bestandsaufnahme ? Pflanzenart ? Genpool ? Pflanzenzüchtung ? Artenvielfalt ? Management ? Monitoring ? Rechtsgrundlage ? Pflanze ? Natürliche Ressourcen ? Erhaltung der genetischen Vielfalt ? Genetische Vielfalt ? Artenbestand ? Europa ? Übereinkommen über die biologische Vielfalt ? Agrarbiodiversität ? Schutz der Biodiversität ? Hoheitsgebiet ? Internationales Übereinkommen ? Landwirtschaft ? Ökosystem ? Pflanzenschutz ? Population ? Umweltpolitik ? Vertrag ? Zusammenarbeit ? Naturschutz ? Globale Aspekte ? Biozönose ? Ernährung ? Forschungskooperation ? Biodiversität ? Artenschutz ? Sprossgemüse ? Helosciadium ? Apium ? Wildsellerie ? Behörde ?
Region: Saxony-Anhalt
Bounding boxes: 11.7333° .. 11.7333° x 52° .. 52°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2015-03-01 - 2019-02-28
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