Description: Ziel des Forschungsvorhabens ist es, typische Streubreiten norddeutscher bindiger Bodenarten und die Bedeutung einzelner Unsicherheitsquellen zu ermitteln. Eine detaillierte multivariate Analyse bestehender Daten soll die Grundlagen für eine erweiterte datengestützte Empfehlung von standortspezifischen Kennwerten liefern. Aufgabenstellung und Ziel Das Verformungsverhalten und das Scherfestigkeitsverhalten des Baugrunds werden anhand von Feld- und Laborversuchen beschrieben. Anschließend werden mit diesen Informationen von der Ingenieurin oder dem Ingenieur repräsentative Kennwerte für Standsicherheits- und Gebrauchstauglichkeitsbetrachtungen festgelegt. Allerdings weist Boden als natürliches Baumaterial eine inhärente räumliche Variabilität auf. Baugrundaufschlüsse liefern hingegen Informationen beschränkt auf den jeweiligen Beprobungsort. Zudem genügt die für einzelne Baumaßnahmen verfügbare Anzahl an Versuchen selten für eine detaillierte statistische Datenauswertung. Die übliche Zuordnung von homogenen Bodeneigenschaften in einer horizontalen Bodenschicht ist daher eine Vereinfachung einer oftmals viel komplexeren, räumlich heterogenen Bodenrealität (Phoon et al. 2022). Dementsprechend bestehen Unsicherheiten bei der Herleitung der repräsentativen Kennwerte, denen in der Praxis mit Erfahrungswissen, technischem Urteilsvermögen und lokalen Datenbeständen begegnet wird. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die Variabilität typischer „deutscher“ Böden zu ermitteln. Eine detaillierte multivariate Analyse vorhandener Daten aus Feld- und Laborversuchen soll die Grundlage für eine erweiterte datenbasierte Empfehlung von standortspezifischen Bodeneigenschaften und deren Variabilität liefern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden folgende Forschungsfragen definiert: - Wie groß ist die Variabilität der Kompressibilitäts- und Scherfestigkeitseigenschaften innerhalb einer pseudohomogenen Bodenschicht? - Welche Aussagen hinsichtlich Datenqualität und Datenquantität lassen sich aus den Analysen ableiten? - Wie wirkt sich die Variabilität von Scherfestigkeit und Kompressibilität auf für WSV-Projekte typische Bemessungssituationen aus? Bedeutung für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Im Forschungsvorhaben wird die These verfolgt, dass eine zunehmend datengestützte Festlegung repräsentativer Bodeneigenschaften für die Planung und Instandhaltung geotechnischer Bauwerke zu einer nachhaltigeren Bemessung führen kann. Die im Forschungsvorhaben erzielten Ergebnisse sollen die WSV bei einem optimalen Einsatz ihrer Ressourcen unterstützen. Die Grenzen der Sicherheit oder eine Veränderung der Gefährdungslage stehen dabei nicht zur Disposition. Je besser die Kenntnis des Baugrundes und je größer das Wissen hinsichtlich der prägenden Baugrundeigenschaften, desto zutreffender sind Planung und Bemessung durchführbar. Die Konstruktion kann wirtschaftlich und nachhaltig ausgebildet werden. Durch die transparente Herleitung der Bodenkennwerte können Rechtstreitigkeiten reduziert werden. Wird der Baugrund hingegen unzutreffend beurteilt, steigt das Risiko für Kostensteigerungen und Verzögerungen durch die Wahl unvorteilhafter Bauverfahren oder Bauteile. Die Ergebnisse werden in zukünftige Baugrundgutachten und geotechnische Planungen sowie die Weiterentwicklung bestehender Normen, z. B. EAU oder DIN EN 1997-1, Nationaler Anhang, einfließen. Darüber hinaus können die Erkenntnisse auf weitere Boden- (und Fels-)arten übertragen werden.
SupportProgram
Origins: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Baustoff ? Bautechnik ? Bodenart ? Bodenhorizont ? Kostensteigerung ? Statistische Analyse ? Laborversuch ? Bauliche Anlage ? Forschungsprojekt ? Bauland ? Kennzahl ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding boxes: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2022-01-01 - 2025-12-31
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