Description: Das Projekt "Hypoxie als modernes Brandschutzprinzip - arbeitsmedizinische Auswirkungen von Arbeit in sauerstoffreduzierter Atmosphäre" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin durchgeführt. Ziel: Als neue Brandschutztechnologie zur Brandvermeidung werden in zunehmendem Maß Anlagen zum Ersatz von Sauerstoff durch Stickstoff in verschiedenen Branchen eingesetzt wird (Rechenzentren, Hochregallager). Gegenwärtig sind in Deutschland ca. 50 Anlagen zur Brandvermeidung in Betrieb, die brandsensible Güter wie Rechenzentren oder Hochregallager mit brennbaren Stoffen durch eine stickstoffreiche, sauerstoffarme Atmosphäre vor der Entstehung eines Brandes schützen sollen. Die Auswirkung dieser Atmosphäre auf die Gesundheit Beschäftigter, und die physiologischen Auswirkung auf unter anderem Sauerstoffsättigung, Kreislaufregulation, Lungenfunktion, kardiozirkularische Leistungsfähigkeit, geistige und psychomotorische Leistungsfähigkeit sowie Befinden von Personen, die zeitweise in solchen Räumen arbeiten, soll abgeschätzt und untersucht werden. Methodik: 1. Systematischer Review: In einer systematischen Recherche der internationalen Literatur zur Auswirkung von Hypoxie auf den Menschen wurden alle Publikationen, die den Suchkriterien entsprachen, systematisch ausgewertet. 2. In einem randomisierten, doppelblinden Expositionversuch mit 89 freiwilligen Probanden von 18 bis 65 Jahren wurden die Annahmen über die physiologischen und pathophysiologischen Auswirkungen von Hypoxie überprüft. Dabei wurden die Probanden jeweils 2 Stunden lang in einem Raum mit 20,9 mit 15,9 und mit 13,8 Vol. Prozent Sauerstoff getestet. Die Messungen unter den 3 Sauerstoffkonzentrationen werden verglichen. 3. In einer epidemiologischen Querschnitts-Untersuchung werden verschiedene Kenndaten aller in Deutschland installierten Anlagen erfasst (Zahl der exponierten Beschäftigten, Sauerstoffkonzentration, Regelungen von Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin etc). Bei allen kooperierenden Betrieben werden mittels Fragebogen alle Exponierten und entsprechenden Kontrollpersonen nach Beschwerden und Erkrankungen befragt. Beschwerden und Erkrankungen von Exponierten werden mit denen der Kontrollen verglichen. 4. In einer epidemiologischen Kohortenstudie werden alle Exponierten einer Anlage vom ersten Tag der Exposition an ein Jahr lang wöchentlich nach ihrem Befinden, nach Krankheitsereignissen und nach ihrer Exposition befragt. Die zeitliche Beziehung zwischen Exposition und Beschwerden / Erkrankungen wird überprüft. Ergebnisse: 1. Die Literaturauswertung ergab, dass verminderter Sauerstoffpartialdruck bei normalem Luftdruck in Brandvermeidungsanlagen (normobare Hypoxie) im Bereich zwischen 15 und 13 Vol Prozentphysiologisch dem verminderten Sauerstoffpartialdruck bei vermindertem Luftdruck in der Höhe (hypobare Hypoxie) entspricht (normobare Hypoxie auf Meereshöhe 15-13 Vol Prozent Sauerstoff entspricht vom Sauerstoffpartialdruck her 2700 bis 3850 m Höhe) und somit die Erkenntnisse der Höhenmedizin weitgehend auf die Situation am Arbeitsplatz übertragbar sind. Die Auswirkungen auf Sauerstoffpartialdruck im Blut und Befinden sind unter normobarer Hypoxie eher schwächer ausgeprägt
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Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: München ? Luftdruck ? Gesundheitsgefährdung ? Physiologische Wirkung ? Kohortenstudie ? Sauerstoff ? Stickstoff ? Rechenzentrum ? Brennbarer Stoff ? Bundesrepublik Deutschland ? Arbeitsmedizin ? Brand ? Brandschutz ? Brennbarkeit ? Fragebogen ? Umweltmedizin ? Herz-Kreislauf-System ? Exposition ? Arbeitsplatz ? Literaturauswertung ? Arbeitsschutz ? Lunge ? Meeresspiegel ? Atmung ? Sauerstoffgehalt ? Blut ? Epidemiologie ? Menschliche Gesundheit ? Kenngröße ? Kennzahl ? Krankheit ? Atmosphäre ? Gesundheit ? Kopfschmerz ? Sauerstoffsättigung ? Untersuchungsprogramm ? Versuchsperson ? Hämatologie ? Sauerstoffmangel ?
Region: Bayern
Bounding boxes: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2001-01-01 - 2005-12-31
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