Description: Im ersten Schritt sollte geklärt werden, ob das vorgesehene Gebiet sich grundsätzlich dafür eignet, über ein Nahwärmenetz versorgt zu werden. Anhaltspunkte dafür liefern die Ergebnisse der verkürzten Wärmeplanung und ab Mitte 2026 die Gebietseinteilung im Wärmeplan der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Gesamtstädtische Wärmeplanung für das Land Berlin Im Detail sollten insbesondere folgende Voraussetzungen geprüft werden: Bereits vorhandene Wärmenetze im Planungsgebiet oder angrenzenden Gebieten: Ist bereits ein Wärmenetz im Gebiet vorhanden, wird in der Regel ein Anschluss an dieses Netz ressourceneffizienter und kostengünstiger sein als die Errichtung eines neuen Netzes. Vorhandene Wärmenetze in benachbarten Gebieten sollten daraufhin überprüft werden, ob es ein Potenzial zur Erweiterung gibt und ob ggf. sogar bereits entsprechende Pläne des Betreibers existieren. Ausreichender spezifischer Wärmebedarf: Wenn ein Gebiet nur wenig bebaut ist und die vorhandenen Gebäude insgesamt nur eine geringe Wärmeabnahmemenge benötigen, wird der Betrieb eines warmen Nahwärmenetzes in der Regel nicht wirtschaftlich sein. Als Orientierungswert für die Abschätzung, ob ein Gebiet grundsätzlich für eine netzgebundene Wärmeversorgung infrage kommt, empfiehlt der Handlungsleitfaden Kommunale Wärmeplanung (PDF, 8.9 MB) der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA-BW), die Wärmebedarfsdichte heranzuziehen. Der Handlungsleitfaden enthält folgende Richtwerte auf Basis von Erfahrungswerten aus der Praxis: Die Eignung eines Gebietes sollte jedoch stets im Einzelfall und vor dem Hintergrund aktueller technischer Möglichkeiten und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen geprüft werden. Insbesondere kalte Nahwärmenetze können auch in Gebieten mit geringer Wärmedichte ein geeigneter Ansatz sein. Einen ersten visuellen Anhaltspunkt dafür, ob ein Gebiet innerhalb Berlins einen ausreichend hohen Wärmebedarf hat, um den wirtschaftlichen Betrieb eines Wärmenetzes zu ermöglichen, bietet der Berliner Energieatlas mit der Karte “Gebäudeeignung für ein zentrales oder dezentrales Wärmeversorgungssystem” . Beachten Sie aber bitte: Die Karte soll nur der Orientierung dienen, sie stellt keinen Wärmeplan dar und ist auch nicht als gesamtstädtische Strategie zu verstehen. Grobcheck vorhandener Potenziale: Wichtig für die Konzeptionierung eines emissionsarmen Nahwärmenetzes ist die Frage, welche Abwärme- oder erneuerbaren Energiequellen im Gebiet zur Verfügung stehen. Energieatlas Berlin Potenzialanalysen Darüber hinaus ist es empfehlenswert, bereits in dieser ersten Phase zu prüfen, wie viele Gebäudeeigentümer und -eigentümerinnen im Gebiet ein grundsätzliches Interesse an einem Nahwärmeanschluss haben. Dies kann beispielsweise mit einer Informationsveranstaltung oder einer Reihe von Veranstaltungen verknüpft werden, zu denen die Eigentümerinnen und Eigentümer eingeladen und über die Idee zu einem Nahwärmenetz im Gebiet informiert werden. Von besonderer Bedeutung ist das Vorhandensein von Großverbrauchern, beispielsweise öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Schwimmbädern, Seniorenheimen, großen Mehrfamilienhäusern o.ä. Sie können als sogenannte Ankerkunden die Keimzelle des neuen Nahwärmenetzes bilden und dafür sorgen, dass das Wärmenetz auch dann schon wirtschaftlich betrieben werden kann, wenn weitere Gebäude im Gebiet erst nach und nach angeschlossen werden. Es ist empfehlenswert, im Vorfeld abzuschätzen, ob und wie ein Nahwärmenetz im einschlägigen Fall wirtschaftlich betrieben werden kann, und welcher Anzahl von Gebäuden (Anschlussrate) dies in etwa entspricht. Dann können (beispielsweise im Rahmen der Informationsveranstaltungen) zunächst unverbindliche Interessensbekundungen eingesammelt werden. Wird die Mindestanzahl von interessierten Eigentümerinnen und Eigentümern und letztlich Gebäuden erreicht, ist dies eine gute Voraussetzung, um das Projekt weiter voranzutreiben. Ist dies nicht der Fall, muss gegebenenfalls noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Weiter zur Konzeptphase
Text { text_type: Editorial, }
Origin: /Land/Berlin/UVK
Tags: Baden-Württemberg ? Land Berlin ? Mehrfamilienhaus ? Öffentliches Gebäude ? Berlin ? Erneuerbarer Energieträger ? Wärmeversorgung ? Gebäude ? Keimzelle ? Karte ? Wärmebedarf ? Planungsgebiet ? Schule ? Badeanstalt ? Klimaschutz ? Kommunale Wärmeplanung ? Richtwert ? Verkehr ?
Region: Berlin, Stadt
Bounding boxes: 13.088333218019013° .. 13.76046928413404° x 52.33824183585961° .. 52.675378816534945°
License: other-closed
Language: Deutsch
Issued: 2024-10-07
Time ranges: 2024-10-07 - 2024-10-07
Energieatlas Berlin
https://energieatlas.berlin.de/ (Webseite)Karte “Gebäudeeignung für ein zentrales oder dezentrales Wärmeversorgungssystem”
https://energieatlas.berlin.de/?permalink=oTPqO79 (Webseite)Weiter zur Konzeptphase
https://www.berlin.de/sen/uvk/klimaschutz/waermewende/arbeitshilfe-waermenetze/organisatorische-aspekte/ablauf-von-nahwaermeprojekten/2-konzeptphase/ (Webseite)Gesamtstädtische Wärmeplanung für das Land Berlin
https://www.berlin.de/sen/uvk/klimaschutz/waermewende/gesamtstaedtische-waermeplanung/ (Webseite)Potenzialanalysen
https://www.berlin.de/sen/uvk/klimaschutz/waermewende/gesamtstaedtische-waermeplanung/potenzialanalysen/ (Webseite)Handlungsleitfaden Kommunale Wärmeplanung (PDF, 8.9 MB)
https://www.kea-bw.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/094_Leitfaden-Kommunale-Waermeplanung-022021.pdf (PDF)Accessed 1 times.