Description: Ausführungsphase Die Elsenbrücke in Berlin wurde im Jahr 1968 als Straßenbrücke eröffnet. Sie verbindet die beiden Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick miteinander. Die Namensgebung erfolgte nach der Elsenstraße, die in der früheren Straßenführung bis an die Brücke heranführte. Auf der Friedrichshainer Seite läuft die Elsenbrücke auf die Kreuzung der Stralauer Allee, dem Markgrafendamm und der Straße Alt-Stralau zu. Die Brücke liegt auf dieser Seite im Bereich des ehemaligen “Osthafen Berlin”. Hierbei lag das ehemalige Kraftwerk des Hafens auf der Ostseite und der Rest des Hafens auf der Westseite. Im Bezirk Treptow-Köpenick mündet die Elsenbrücke in die Straßenverbindung “An den Treptowers” und verläuft weiter auf der Elsenstraße. Der Straßenzug kreuzt dabei beidseitig die Puschkinallee. Die Baumaßnahme untergliedert sich in vier wesentliche Hauptbauphasen: 1. Bauabschnitt Abriss südöstliche Bestandsbrücke 2. Bauabschnitt Herstellung einer Behelfsbrücke 3. Bauabschnitt Abriss südwestliche Bestandsbrücke und Herstellung westlicher Ersatzneubau 4. Bauabschnitt Rückbau Behelfsbrücke und Herstellung südöstlicher Ersatzneubau Das Vorhaben Der Bau Verkehrsführung Zahlen und Daten Die Dreifeld-Konstruktion aus Spannbeton besteht aus zwei parallel errichteten, getrennten Brückenüberbauten. Die Länge beträgt ca. 187,20 Meter. Das größte Feld überspannt dabei 65 Meter und liegt in der lichten Höhe ca. 4,25 Meter über dem Wasserspiegel. Die beiden Anschlussfelder überbrücken jeweils ca. 45 Meter. Die Querschnittsbreite beider Brückenüberbauten liegt bei 34,40 Meter. Aus konstruktionstechnischer Sicht handelt es sich um eine gevoutete Balkenbrücke. Im Zuge der turnusmäßig stattfindenden Bauwerksprüfungen am Bestandsbauwerk wurden im Sommer 2018 umfangreiche Schäden festgestellt, welche zum einen die Standsicherheit der Brücke und zum anderen die Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit nachhaltig beeinträchtigen. Die Ursache ist auf eine Kombination aus verschiedenen Einflussgrößen und hier insbesondere auf den Spannkraftverlust des spannungsrisskorrosionsgefährdeten Spannstahls und einen hohen Temperaturgradienten im Sommer 2018 zurückzuführen. Die Ursachen konnten in Auswertung des Schadensbildes, durch Verformungsauswertungen des Bestandsbauwerkes, der Wertung von Laboruntersuchungen und Schadensbildern von anderen Brückenmaßnahmen sowie rechnerischer FEM-Modelle empirisch belegt werden. Der Bau der Elsenbrücke erfolgte nach dem damaligen Stand der Technik. Die Schäden lassen sich dem verwendeten Spannstahl zuordnen. Gefährdungen einer Spannstahlstahlbewehrung infolge Spannungsrisskorrosion wurden erst zu einem späteren Zeitpunkt belegbar dokumentiert. Der Spannstahl ist über die gesamte Länge unmittelbar mit dem gesamten Bauwerk verbunden. Eine Ertüchtigung des Bauwerks oder der Austausch von geschädigten Spanngliedern im Spannkasten ist nicht durchführbar. Die Ergebnisse der Auswertungen belegen, dass der südöstlich gelegene Überbau nicht instandgesetzt werden kann. Der baugleiche Südwestteil muss infolgedessen ebenfalls rückgebaut werden. Voraussichtliche Bauzeit: 2020 bis 2028 Der 1. Bauabschnitt und der 2.Bauabschnitt sind erfolgreich abgeschlossen. Aktuell erfolgen die Bauleistungen im 3.Bauabschnitt . Zum 3. Bauabschnitt gehören die Leistungen zum Abriss der südwest- und nordwestlichen Widerlager, der Bestandspfeiler in der Wasserstraße und der Ersatzneubau der Elsenbrücke Teilbauwerk Nordwest TP2. Zum Bautenstand bis Ende 3. Quartal 2024 Als vorgezogene Baumaßnahme im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau erfolgt parallel zu den Arbeiten am Brückenneubau die Erneuerung einer Trinkwasserleitung der Berliner Wasserbetriebe auf der Straße An den Treptowers im Bereich zwischen Martin-Hoffmann-Straße und dem südlichen Bestandswiderlager des Brückenbauwerks Nordost. Diese Arbeiten werden parallel zu den Brückenbauarbeiten im 3.Bauabschnitt ausgeführt um einen erneuten Aufbruch im Straßenbereich nach Inbetriebnahme der Brücke zu vermeiden. Voraussetzung für diese Arbeiten war eine Umstellung der Verkehrsführung, welche im Februar 2024 im Rahmen einer Brückenvollsperrung umgesetzt wurde. In diesem Zusammenhang wurde der Mittelstreifen der Straße An den Treptowers teilweise zurückgebaut, um eine mehrspurige Verkehrsführung zu gewährleisten. Als Überführung für den Fahrzeug-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr dient weiterhin die bestehende Behelfsbrückenkonstruktion, die im 2.Bauabschnitt errichtet wurde und bereits in 01/2022 in Betrieb genommen wurde. Die durchgehende Verbindung zwischen den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick wird so gewährleistet. Die beiden Behelfsbrücken werden turnusmäßig Kontrolliert und einer Wartung unterzogen. Im Zuge der Bauwerksprüfung kommt es auch weiterhin zu kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen. Stand Ersatzneubau: Nach dem Rückbau des nordwestlichen Überbaus erfolgte dieses Jahr der Beginn zum Rückbau der beiden bestehenden Widerlager. Im weiteren Verlauf wurden auf beiden Uferseiten rückverankerte Längsverbauten eingebracht, welche zur Absicherung des Baufeldes für die Herstellung der Baugruben gegenüber der bestehenden Behelfsbrücke erforderlich sind. Nach dem Abbruch der beiden Bestandswiderlager wurden Tiefgründungen sowohl am nordwestlichen als auch am südwestlichen Bestandsufer in Form von bis zu 15,70 m langen in den Baugrund einbindenden Bohrpfählen mit Durchmessern von bis zu 88 cm für die neue Widerlagergründung des Brückenneubaus hergestellt. Auf den Bohrpfählen erfolgt derzeit die Herstellung der Pfahlkopfplatten, welche in Verbindung mit den darunter befindlichen Bohrpfählen die Fundamente der neuen Widerlager bilden. Darauf aufbauend erfolgt die Herstellung der aufgehenden Bauteile u.a. der neuen Widerlager. Darüber hinaus finden gegenwärtig der Rückbau der beiden in der Wasserstraße befindlichen Bestandspfeiler statt. Mit dem Rückbau der Bestandspfeiler werden die Arbeiten zum Abbruch des Bestandsbauwerks abgeschlossen. Im Anschluss an den Abbruch der Bestandspfeiler innerhalb der Bundeswasserstraße Spree werden die Fundamente der neuen Brückenpfeiler innerhalb einer geschlossenen Baugrube errichtet. Hierzu wurden bereits Spundwandprofile um die Bestandspfeiler herum in die Flusssohle eingebracht. Weiterhin ist die Herstellung einer nach unten abdichtenden Bodenverfestigung im Düsenstrahlverfahren geplant. Als bauzeitliche Auftriebssicherung werden zusätzliche Verankerungen im Baugrund berücksichtigt. Zur Andienung des südwestlichen Baufeldes wurde zwischenzeitlich eine bauzeitliche Rampe mittels vorgefertigten Winkelstützelementen, Aufschüttung und asphaltiertem Fahrbahnaufbau errichtet. Über diese Rampenkonstruktion können Großgeräte in das nördliche Baufeld antransportiert werden. Vorausschau Ersatzneubau: Der geplante Pfeilerneubau erfolgt in beiden Pfeilerachsen jeweils innerhalb der vorbereiteten geschlossener Baugruben. Hierzu wird das in den Spundwandkästen befindliche Spreewasser abgepumpt. Zur Sicherung der Pfeilerbaustellen gegen Schiffsanprall sowie zur Gewährleistung eines reibungslosen und uneingeschränkten Betriebs auf der Bundeswasserstraße werden bauzeitliche Schutzbauwerke in Form von Steinschüttungen, Schutzdalben und Wasserverkehrszeichen errichtet. Im Weiteren erfolgt die Herstellung der neuen Widerlager. Die Spreequerung im Bereich der Elsenbrücke soll planmäßig über die gesamte Bauzeit aufrechterhalten werden. In Vorbereitung der bevorstehenden Rückbauarbeiten kann die alte Brücke durch Fußgänger:innen und Radfahrer:innen nicht mehr genutzt werden. Mit den danebenliegenden Behelfsbrücken stehen in beide Fahrtrichtungen jeweils ein Fahrstreifen und ein Radfahrstreifen zur Verfügung. Fußgänger:innen können die an der östlichen Behelfsbrücke angehängte Gehwegkonstruktion nutzen, die vom bestehenden Gehweg auf der Seite der Halbinsel Stralau bzw. Treptower Park erreicht werden kann. Zudem können Fußgänger:innen auch über die naheliegende Parkwegbrücke die Spree queren. Bauwerksdaten zum Bestandsbauwerk Eröffnung: 1968 Längste Spannweite: 65,00 m Längste Stützweite: 65,00 m Gesamtlänge: 187,20 m Gesamtstützweite: 155,00 m Breite je Überbau: 17,20 m Konstruktion: Dreifeld-Spannbetonbrücke in zwei getrennten Brückenüberbauten Weitere Informationen zur Bauweise: 2 Hohlkästen je Teilbauwerk mit 4 Stegen á 45 cm Stegbreite 1 Spannkasten je Steg mit 532 Drähten á 35 mm im Durchmesser, Hennigsdorfer Spannstahl St140/160 mit einer Nennspannkraft von 1.600 t Gesamtkosten Gesamtkosten für das Land Berlin: ca. 97,7 Mio. Euro Die Baumaßnahme wurde im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.
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Origin: /Land/Berlin/UVK
Tags: Allee ? Bundeswasserstraße ? Land Berlin ? Radweg ? Wasserstraße ? Berlin ? Temperaturverteilung ? Brücke ? Spree ? Solarthermisches Kraftwerk ? Radverkehr ? Gewährleistung ? Hafen ? Halbinsel ? Fußweg ? Fußverkehr ? Baustelle ? Stand der Technik ? Verkehrslenkung ? Wasserleitung ? Wirtschaftsstruktur ? Bauliche Anlage ? Rückbau ? Regionalwirtschaft ? Bauland ? Verkehrssicherheit ? Wasserstand ? Bodenverfestigung ? Laboruntersuchung ?
Region: Berlin, Stadt
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License: other-closed
Language: Deutsch
Issued: 2024-11-22
Time ranges: 2024-11-22 - 2024-11-22
Der Bau
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