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Erhaltungsmaßnahmen am Fürst-Bismarck-Steg

Description: Planungsphase Der Fürst-Bismarck-Steg (FBS) befindet sich im Stadtbezirk Berlin Reinickendorf und verbindet die Ortsteile Waidmannslust und Hermsdorf. Er überquert in Verlängerung der Fürst-Bismarck-Straße das Tegeler Fließ. Das Vorhaben Der Bau Verkehrsführung Zahlen und Daten Aufgrund des schlechten baulichen Zustands des Fürst-Bismarck-Stegs (Baujahr 1981) in Berlin-Reinickendorf soll eine Erhaltungsmaßnahme an der bestehenden Holzbrücke durchgeführt werden. Die derzeitige Planung sieht eine Erneuerung der Anrampungen und einen Austausch des Brückenüberbaus mit einer Spannweite von 12 m und einer Gesamtbreite von 2,34 m mit einer nutzbaren Breite von 2,0 m zwischen den Geländern vor. Im Rahmen der Vorplanung wurde gezeigt, dass eine Betonbrücke mit schlaffer Bewehrung aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK-Bewehrung) aus Stäben und Gelegen sowie mit vorgespannten Carbonlitzen ohne Verbund die geeignetste Lösung unter den gegebenen Randbedingungen ist. Die Bestandsgründung der Brücke in Form von Bohrpfählen (System Lorenz) soll erhalten werden. Hierzu muss das Gewicht der neuen Brücke in der Größenordnung des Gewichtes der bestehenden Holzbrücke sein. Der oberste Teil der Pfähle wird abgetragen und eine neuer Stahlbetonbalken aufbetoniert. So wird sichergestellt, dass auch die Gründung in diesem sensiblen und bewitterten Bereich eine Restnutzungsdauer von 100 Jahren erreicht. Für die Rampen werden U-förmige Stahlbetonfertigteile als Vorzugslösung vorgesehen. Da die Gründungsebene oberhalb des Grundwasserspiegels liegt erhalten sie zu beiden Seiten Stahlbetonschürzen. Stahlbetonfertigteile stellen eine dauerhafte und wirtschaftliche Lösung dar. Die Lebensdauer ist um ein Vielfaches höher als bei einer Holzlösung. Die Stahlbetonfertigteile werden auf Grund der vorliegenden Baugrundverhältnisse auf ca. 11,5  langen Stahlpfählen gegründet. Auf den Pfahlköpfen werden Kopfplatten mit Kopfbolzendübel geschweißt, die mit Hilfe von Anschlussbewehrung mit den Fertigteilen verbunden werden. Durch den kompakten und filigranen Querschnitt eines carbonvorgespannten Bauteils kann die bestehende Gründung wieder genutzt werden. Carbonbeton stellt eine Investition in die Zukunft dar und ist eine innovative Materialkombination im Brückenbau. Die Unterkante des neuen Brückenüberbaus orientiert sich an der Unterkante des Bestandsbauwerks und hält ein Freibord von 0,5 m über dem 100-jährlichen Hochwasser (HQ100) ein. Der Einbau der Spannglieder und die Vorspannung erfolgen im Werk. In den Rampen werden Hohlräume ähnlich Spannkammern vorgesehen, über die die Spannverankerung und auch die Elastomerlager regelmäßig überprüft werden können. Da Carbonvorspannung (noch) nicht normativ geregelt ist, wird eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) erforderlich. Die Bemessung soll auf einer Kombination von Versuchen und Berechnungen beruhen. Da Carbon nicht korrodieren kann ist auf der Brückenfläche keine zusätzliche Abdichtung erforderlich. Als Belag ist eine Betonoberfläche mit Besenstrich und einer Rutschhemmung von mindestens R11 vorgesehen. Als Geländer wird ein filigranes Füllstabgeländer mit einer Höhe von 1,3 m vorgeschlagen, bei dem die Füllstäbe kontinuierlich am schlanken Plattenrand verankert werden. Die kontinuierliche Lasteinleitung wird der neuen schlanken Bauweise gerecht. Um den Anforderungen der Unteren Naturschutzbehörde gerecht zu werden, wird das Geländer alternativ als stählernes Pfosten-Riegel-Geländer mit Handlauf und Ausfachung aus Holzelementen konzipiert. Die Entwässerung erfolgt in Längsrichtung. Am Ende der Brücke wird ein Spalt vorgesehen, über den das Wasser ins Widerlager abläuft und von dort ins Tegeler Fließ abfließt. Im Planungsprozess ist neben baulogistischen Zuwegung ausdrücklich zu beachten, dass sich die Brücke gemäß § 18 ff Berliner Naturschutzgesetz (NatSchG Bln) teilweise im Natur- und Landschaftsschutzgebiet befindet. Das Tegeler Fließ ist als Natura-2000-Gebiet gemeldet. Voraussichtliche Bauzeit: 2026 Aufgrund des Naturschutzgebietes sieht die derzeitige Planung die Baustelleneinrichtungsflächen auf der Südseite vor. Hier soll sich auch die Kranaufstellfläche für den Rückbau und Einhub des neuen Überbaus und Rampenanlagen befinden. Schritt 1 – Baufeldfreimachung / Baustelleneinrichtung Kampfmittelerkundung Rückschnitt und Baumfällung als vorgezogene Maßnahme Vorbereitung Lagerflächen, Baustelleneinrichtung Schritt 2 – Rückbau Bestand Rückbau der Rampen Demontage der sekundären Bauteile, bspw. Geländer, Poller Demontage aller Verbindungen zwischen Über- und Unterbau Ausheben der Bestandsbrücke mittels Mobilkran, Abtransport mittels Tieflader Abtragen des obersten Bereichs der Pfahlköpfe Schritt 3 – Gründungen Herrichten und Planieren der Arbeitsebene mittels Minibagger und Radlader Einbringen der Stahlpfähle mittels Mobilbagger mit Vibrationsramme Verschweißung der Pfahlkopfplatten Bohren und Einkleben der Anschlussbewehrung in den Bestandspfählen Schritt 4 – Widerlager und Rampen Schalen und Bewehren des Auflagerbalkens Anlieferung und Versetzen der Rampen Betonieren der Widerlagerbalken und der Anschlussknoten der Rampen Schritt 5 – Überbau Anlieferung mittels Tieflader Einhub der Brücke mittels Mobilkran Schritt 6 – Ausbau abschließenden Erdarbeiten (Verfüllung und Anböschung der Rampen) Kleinsteinpflasterarbeiten der Wege Rückbau jeglicher Baustelleneinrichtungen und Wiederherstellung der Grünflächen Während der gesamten Bauzeit ist der Anliegerverkehr, insbesondere für die Katholische Schule Salvator, aufrechtzuerhalten. Der Fürst-Bismarck-Steg dient primär als Schulweg für die katholische Schule Salvator. Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens ist kein Provisorium vorgesehen. Die Anbindung an den Ortsteil Hermsdorf erfolgt über die Kurhausstraßenbrücke, welche ca. 200 m flussaufwärts den Tegeler Fließ überquert. Im Zuge der Materialanlieferung per Tieflader ist mit temporären Halteverboten und entsprechenden Nutzungseinschränkungen der Parkflächen in der Fürst-Bismarck-Straße zu rechnen. Eine engere Abstimmung mit der Katholischen Schule Salvator bezüglich der geplanten Bauabläufe wird im Zuge der weiteren Planung forciert.

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Origins: /Land/Berlin/Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Tags: Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff ? Textilbeton ? Berlin ? Baumfällung ? Naturschutzbehörde ? Naturschutzgesetz ? Hochwasser ? Verfüllung ? Parkplatz ? Verkehrsaufkommen ? Brücke ? Grünfläche ? Grundwasserstand ? Landschaftsschutzgebiet ? Naturschutzgebiet ? Verkehrslenkung ? Schule ? Rückbau ? Natura-2000-Gebiet ? Abdichtung ?

Region: Berlin, Stadt

Bounding boxes: 13.088333218019013° .. 13.76046928413404° x 52.33824183585961° .. 52.675378816534945°

License: other-closed

Language: Deutsch

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Issued: 2025-07-28

Time ranges: 2025-07-28 - 2025-07-28

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