Description: Radon ist ein radioaktives Gas, das durch radioaktiven Zerfall von natürlich vorkommendem Uran und Thorium in Gesteinen und Böden entsteht. Es hat eine Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Radon ist ein Edelgas, es geht kaum chemische Reaktionen ein und kann sich leicht im Boden bewegen. Die Konzentration von Radon in der Bodenluft ist in Deutschland regional stark unterschiedlich. Sie ist abhängig von der Gasdurchlässigkeit des Erdbodens und von lokal vorkommenden Gesteinen, die natürliches Uran oder Thorium enthalten, z.B. manche Granite und Gesteine ähnlicher Zusammensetzung. Je höher das Vorkommen solcher Gesteine dicht unter der Erdoberfläche und je gasdurchlässiger der Boden, desto größer ist das Potential für eine hohe Radonkonzentration in der Bodenluft (Radonpotenzial). Mit Ausnahme vereinzelter Stücke in den eiszeitlichen Geschieben kommen in Berlin derartige Gesteine in den oberen Gesteinsschichten nicht vor. Radon kann in baulich nicht korrekt ausgeführten oder beschädigten Gebäuden aus der Bodenluft durch Fugen, Risse oder auch Kabel- und Rohrschächte ohne Abdichtung in den Keller, oder bei kellerlosen Gebäuden ins Erdgeschoss eines Gebäudes eindringen. Wird dort nicht ausreichend gelüftet, reichert sich Radon in der Raumluft an, es kann dann zu hohen Radonkonzentrationen kommen. Eine hohe Radonkonzentration in Innenräumen kann für Menschen vor allem bei längerer Aufenthaltsdauer eine Gesundheitsgefahr darstellen, denn Radon zerfällt in der Lunge zu weiteren radioaktiven Zerfallsprodukten und setzt dabei Alpha-Strahlung frei. Dadurch erhöht sich das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Die Bevölkerung soll deshalb vor hohen Radonkonzentrationen geschützt werden. Die Regelungen zum Schutz vor Radon sind in Kapitel 2 des Strahlenschutzgesetzes festgelegt. Um das Risiko für die Bevölkerung einzuschätzen, mussten die Bundesländer durch geeignete Messungen Gebiete mit erhöhtem Radonpotenzial (Karte, JPG, 631 kB) identifizieren und als Radon-Vorsorgegebiete ausweisen. In diesen gelten z.B. zusätzliche Anforderungen für den Radonschutz bei Neubauten und Messpflichten an Arbeitsplätzen im Erd- oder Kellergeschoss von Gebäuden. Das Land Berlin hat 2020 eine Messkampagne durchgeführt, bei der an 60 Messorten die Radonkonzentrationen in der Bodenluft gemessen wurde. Dabei wurden alle relevanten Typen von oberflächennahen Gesteinsschichten beprobt, hauptsächlich eiszeitliche Sedimente und Geschiebe . Tiefere Gesteinsschichten sind für das Radonpotenzial nicht maßgeblich, da der dort vorliegende Rupelton eine Barriere gegen aufsteigendes Radon bildet. Die Messdaten bestätigten, dass in Berlin keine Ausweisung eines Radonvorsorgegebietes erforderlich ist. Es ist dennoch nicht völlig auszuschließen, dass es in Einzelfällen auch in Berlin zu erhöhter Radonkonzentration in Gebäuden kommen kann z.B. durch Baustoffe oder künstlich aufgeschüttete Erdschichten aus Bauschutt oder Trümmerschutt. Allgemein kann durch gute Belüftung die Radonkonzentration verringert werden. Sollte Zweifel bestehen, ist es ratsam die Radonkonzentration in der Raumluft von einer behördlich anerkannten Stelle messen zu lassen, um im Anschluss geeignete Maßnahmen zum Schutz ergreifen zu können.
Text { text_type: Editorial, }
Origins: /Land/Berlin/Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Tags: Baustoff ? Land Berlin ? Alphastrahlung ? Gesundheitsgefährdung ? Messstation ? Radon ? Berlin ? Bauschutt ? Edelgas ? Innenraumluft ? Strahlenschutzgesetz ? Thorium ? Uran ? Gebäude ? Lungenkrebs ? Karte ? Arbeitsplatz ? Bodenluft ? Halbwertszeit ? Messdaten ? Sediment ? Chemische Reaktion ? Erdoberfläche ? Abdichtung ? Innenraum ? Gestein ?
Region: Berlin, Stadt
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License: other-closed
Language: Deutsch
Issued: 2025-06-10
Time ranges: 2025-06-10 - 2025-06-10
Der tiefere geologische Untergrund von Deutschland
https://dserver.bundestag.de/btd/18/CD09100/4.%20Materialien/K-MAT%2011.pdf (PDF)Halbwertszeit
https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/atom-und-strahlenschutz/grundlagen-und-begriffe/glossar/#Halbwertszeit (Webseite)radioaktiven Zerfall
https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/atom-und-strahlenschutz/grundlagen-und-begriffe/glossar/#radioaktiver (Webseite)eiszeitliche Sedimente und Geschiebe
https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/wasser-und-geologie/geologie/ (Webseite)dort vorliegende Rupelton
https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/wasser-und-geologie/geologie/geologischer-aufbau-von-berlin/ (Webseite)durch Baustoffe
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/baustoffe/radionuklide/radionuklide.html (Webseite)Radon-Vorsorgegebiete
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/karten/vorsorgegebiete.html (Webseite)Maßnahmen zum Schutz
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/schutz/massnahmen.html (Webseite)behördlich anerkannten Stelle messen
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/schutz/messen.html (Webseite)Gebiete mit erhöhtem Radonpotenzial (Karte, JPG, 631 kB)
https://www.bfs.de/SharedDocs/Bilder/BfS/DE/ion/umwelt/radon-karte-potenzial.jpg?__blob=poster&v=21 (JPEG)Accessed 1 times.