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Bericht zum Workshop: Umwelteffekte elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf Flora und Fauna

Description: Bericht zum Workshop: Umwelteffekte elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf Flora und Fauna Vom 5. bis 7. November 2019 fand in München ein vom BfS organisierter öffentlicher internationaler Workshop zu möglichen Effekten von nieder- und hochfrequenten Feldern auf Pflanzen und Tiere statt. Ziel des Workshops war es, das derzeit vorhandene Wissen über mögliche Wirkungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf die belebte Umwelt, also Tiere und Pflanzen, zusammenzutragen, zu diskutieren und auf Widersprüche und offene Fragen einzugehen. Bisher konnten keine schädlichen Wirkungen auf Tiere und Pflanzen nachgewiesen werden, die durch künstliche elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder ausgelöst werden. Es gibt allerdings biophysikalische Mechanismen, die es Tieren und auch Pflanzen erlauben, Magnetfelder und elektrische Felder geringer Stärke wahrzunehmen - hier ist besonders das Erdmagnetfeld zu nennen, das eine Flussdichte von ungefähr 50 µT besitzt. Vom 5. bis 7. November 2019 fand in München ein vom BfS organisierter internationaler Workshop zu möglichen Effekten von nieder- und hochfrequenten Feldern auf Pflanzen und Tiere statt. Ziel des Workshops war es, das derzeit vorhandene Wissen über mögliche Wirkungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf die belebte Umwelt, also Tiere und Pflanzen, zusammenzutragen, zu diskutieren und auf Widersprüche und offene Fragen einzugehen. Wegen der neuen Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation - Stichwort 5G - und des Ausbaus der Stromnetze im Zuge der Energiewende erfährt die Thematik eine erhöhte Aufmerksamkeit in der öffentlichen Diskussion und in der Forschung. Der Workshop umfasste 22 Vorträge von eingeladenen internationalen Rednern und Rednerinnen sowie vier Kurzvorträge aus dem Teilnehmerkreis auf Basis der eingereichten Abstracts. Neben möglichen schädlichen Einflüssen von künstlichen elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern auf Tiere und Pflanzen wurde auch allgemein über die Wirkung auf biologische Organismen vorgetragen und diskutiert, sowie über mögliche Mechanismen der Wahrnehmung magnetischer Felder in Tieren und den Einfluss elektrischer und magnetischer Felder auf das Wachstum von Pflanzen. In den Vorträgen und der Diskussion wurden folgende Themenbereiche behandelt: Themenbereiche Mögliche Auswirkungen statischer und niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder von Hochspannungs-Freileitungen und -Erdkabeln Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Magnetfeld der Erde, das im Laufe der Evolution dazu geführt hat, dass verschiedene Lebewesen schwache statische Magnetfelder wahrnehmen und sich mit deren Hilfe orientieren können. Deswegen ist es möglich, dass Organismen auch statische und niederfrequente Magnetfelder in der Nähe von Stromleitungen und Kabeln wahrnehmen und in ihrem Verhalten darauf reagieren können. Dieser Themenbereich wurde unterteilt in Wirkungen auf Wirbeltiere Wirkungen auf wirbellose Tiere Wirkungen auf Pflanzen Mögliche Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder: Mobile Kommunikation In diesem Teil der Konferenz wurden die möglichen Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Vögel, Säugetiere, Insekten und Pflanzen diskutiert. Dieser Themenbereich wurde unterteilt in Wirkungen auf Pflanzen Wirkungen auf Wirbeltiere Wirkungen auf wirbellose Tiere Schlussfolgerung/Fazit Bisher konnten bei umweltrelevanten Feldstärken keine schädlichen Wirkungen auf Tiere und Pflanzen durch künstliche elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder nachgewiesen werden. Während es biophysikalische Mechanismen gibt, die es Tieren und auch Pflanzen erlauben, Magnetfelder und elektrische Felder geringer Stärke wahrzunehmen - hier ist besonders das Erdmagnetfeld zu nennen, das eine Feldstärke von 50 µT besitzt - liegen bisher weder experimentelle Befunde noch theoretische Modelle vor, die es wahrscheinlich erscheinen lassen, dass die Felder, die von Stromleitungen und Mobilfunkanlagen ausgehen, eine schädliche Auswirkung auf Insekten, Vögel, Säugetiere und Pflanzen haben. Von den biophysikalischen Mechanismen, die vorgeschlagen wurden, um die Wahrnehmung elektromagnetischer Felder mit niedriger Energie zu erklären, scheint der Radikalpaarmechanismus nicht geeignet zu sein, um eine mögliche biologische Wirkung von Feldern, die bei Wechselstromleitungen und Mobilfunkanlagen entstehen, zu erklären. Keine bekannten Mechanismen für schädliche Effekte Neben der unklaren experimentellen Befundlage gibt es auch keinen weiteren bekannten theoretischen Mechanismus, der etwaige schädliche Einflüsse von Feldern, wie sie bei Stromleitungen oder bei Mobilfunkmasten auftreten, auf Pflanzen und Tieren befriedigend erklären könnte. Die anderen vorgeschlagenen Mechanismen, wie elektromagnetische Induktion oder die Verwendung von Magnetit in biochemischen Prozessen sind noch zu unerforscht, um brauchbare Schlussfolgerungen ziehen zu können. Ergebnisse waren teilweise widersprüchlich Zwar konnten Wirkungen von nieder- und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern auf Pflanzen und Tiere beobachtet werden, diese Effekte waren aber zu schwach, um eine dauerhafte Veränderung in der Physiologie , dem Metabolismus oder bei Tieren eine Modifikation des Verhaltens auszulösen. Die vorgetragenen Ergebnisse waren zum Teil widersprüchlich und es wurde der Bedarf nach weiterer Forschung in diesem Gebiet von den Teilnehmern der Konferenz bekräftigt. Probleme bei Freilandversuchen Es wurde auch auf die Probleme bei der Konzeption und Durchführung von Freilandversuchen mit Tieren (und Pflanzen) im Bereich der nieder- und hochfrequenten Felder hingewiesen. Zum einen sind die beobachtbaren Effekte klein, zum anderen können Ergebnisse von Laborstudien nicht oder selten auf Freilandversuche übertragen werden. Weitere Forschung notwendig Das allgemeine Fazit der Konferenz bestand darin, dass derzeit keine gesicherten wissenschaftlichen Belege für ernsthafte schädliche Wirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt vorliegen, es aber Einzelhinweise gibt, denen mit weiterer Forschung nachgegangen werden sollte. Weiterhin besteht Bedarf bei der Entwicklung von robusten Protokollen zu Experimenten und Freilandversuchen, sowie der Messung ( Dosimetrie ) der Menge an Energie, die von elektromagnetischen Feldern auf biologische Systeme übertragen wird. Auch zu den Mechanismen der Wechselwirkung von elektrischen und magnetischen Feldern mit Tieren und Pflanzen besteht noch großer Forschungsbedarf. Stand: 14.04.2021

Types:

Origin: /Bund/BfS/Website

Tags: München ? Insekt ? Hochfrequente Felder ? Säugetier ? Tierphysiologie ? Vogel ? Elektromagnetisches Feld ? Stromnetz ? Biologische Wirkung ? Dosimetrie ? Energiewende ? Umweltauswirkung ? Wirbeltier ? Telekommunikation ? Energie ? Energiebedarf ? Energiesystem ? Evolution ? Wirkungsforschung ? Pflanze ? Mobilfunk ? Magnetismus ? Fauna ? Flora ? Freilandversuch ? Sendeeinrichtung ? Workshop ?

License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2021-04-14

Time ranges: 2021-04-14 - 2021-04-14

Status

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