Description: Wissenschaftlich diskutierte biologische und gesundheitliche Wirkungen hochfrequenter Felder Die Ergebnisse des DMF sowie weiterer aktueller nationaler und internationaler Studien konnten gesundheitsrelevante Wirkungen unterhalb der Grenzwerte nicht bestätigen. Nicht-thermische biologische Wirkungen bei niedrigen Intensitäten hochfrequenter Felder nicht nachgewiesen Allgemeine Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt Kein nachgewiesenes erhöhtes Krebsrisiko Keine akuten Wirkungen auf Embryonen bzw. Kinder Die Frage der Langzeitwirkungen über einen Zeithorizont von mehr als fünfzehn Jahren hinaus bleibt weiterhin offen. Sie ist Gegenstand weiterer Untersuchungen. Im Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm ( DMF ) nahmen Untersuchungen zu den biologischen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder einen breiten Raum ein. Dabei wurde einerseits vor allem in Zellexperimenten nach Wirkungsmechanismen geforscht und andererseits wurden Auswirkungen auf Tiere und Menschen untersucht, wobei Wirkungen im Vordergrund standen, die gesundheitliche Risiken für den Menschen in sich bergen könnten. Auch die epidemiologischen Untersuchungen im DMF befassten sich mit den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der hochfrequenten Felder. Dabei wurden statistische Zusammenhänge zwischen der Exposition und Erkrankungen in der Bevölkerung ermittelt. Nicht-thermische Wirkungen unterhalb der Grenzwerte nicht nachgewiesen Die Ergebnisse des DMF sowie weiterer aktueller nationaler und internationaler Studien konnten die Existenz nicht-thermischer biologischer Wirkungen unterhalb der Grenzwerte nicht bestätigen. Thermisch bedingte biologische Wirkungen sind bei Temperaturschwankungen von weniger als 1 °C auch unterhalb bzw. im Bereich der Grenzwerte möglich, haben aber keine Bedeutung für die Gesundheit. Insgesamt geben die Ergebnisse keinen Anlass, die Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte in Zweifel zu ziehen: Untersuchungen an den für das Immunsystem relevanten Zellen zeigten keinen biologisch relevanten Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Die Funktionalität des Nervensystems und der Sinnesorgane wurden nicht beeinträchtigt. Es konnte kein Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern von Mobiltelefonen und der Entstehung von Tinnitus nachgewiesen werden. Die sogenannte "Melatoninhypothese", das heißt, die Vermutung, dass der Melatoninspiegel einer Person sinkt, wenn diese hochfrequenten Feldern ausgesetzt ist, konnte nicht bestätigt werden. Eine Schädigung der Blut-Hirn-Schranke unterhalb der Grenzwerte konnte weder im Zellkulturmodell noch in Tierexperimenten nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Frage der Elektrosensibilität haben sich die Indizien verdichtet, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer Exposition mit elektromagnetischen Feldern und unspezifischen Symptomen besteht. Neue Technologien Die noch verbliebenen offenen Fragen zu biologischen und gesundheitlichen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder werden weiter untersucht, ebenso mögliche Wirkungen in Frequenzbändern, die bislang nicht für drahtlose digitale Kommunikationstechniken genutzt wurden. Das bei neuen Kommunikationstechniken zum Einsatz kommende Übertragungsverfahren wurde nicht im Einzelnen im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms untersucht. Allerdings wurden im DMF und weiteren wissenschaftlichen Studien bisher keine Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder identifiziert, die für bestimmte Frequenzbereiche spezifisch sind oder nur bei bestimmten Modulationsarten auftreten. Aus wissenschaftlicher Sicht können derartige Wirkmechanismen zwar für Frequenzbereiche und Modulationsverfahren, die im Einzelnen nicht untersucht wurden, aus grundsätzlichen Erwägungen nicht ausgeschlossen werden. Sie sind jedoch in Anbetracht der zahlreichen national wie auch international vorliegenden Forschungsergebnisse sehr unwahrscheinlich. Eine durch das BfS durchgeführte Literaturstudie zur Übertragbarkeit von Ergebnissen zwischen unterschiedlichen Frequenzbereichen kommt zum Schluss, dass alle bisher wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder thermischer Natur und gut untereinander vergleichbar sind. 5G Das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm ( DMF ) war so angelegt, dass dessen Erkenntnisse auch Aussagekraft für zukünftige technische Entwicklungen haben sollten. Der Frequenzbereich wurde bewusst breit gefasst und ging in einigen Studien über die aktuell für den Mobilfunk genutzten Bereiche hinaus. Erkenntnisse aus diesen Studien können zu einem großen Teil auf die neue Technologie 5G und die hierfür zunächst angewandten Frequenzbereiche übertragen werden. Innerhalb der gültigen Grenzwerte für Mobilfunksendeanlagen und bei Einhaltung der im Rahmen der Produktsicherheit an Mobiltelefone gestellten Anforderungen gibt es demnach keine bestätigten Belege auf eine schädigende Wirkung des Mobilfunks. Die technischen Aspekte und biologische Wirkungen der aktuell für 5G genutzten Frequenzen unterhalb von 7 GHz hat die Strahlenschutzkommission in einer aktuellen Stellungnahme bewertet. Sie kommt zum Schluss, dass sich in diesem Frequenzbereich im Vergleich zu älteren Standards bezüglich nur wenige Änderungen gibt und dass derzeit keine belastbaren Hinweise für gesundheitliche Risiken bei Expositionen von Personen unterhalb der in Deutschland gültigen Grenzwertvorgaben für Sendeanlagen und Endgeräte vorliegen. In einem weiteren Ausbauschritt sind für 5G auch höhere Frequenzbänder im Milli- oder Zentimeterwellenbereich vorgesehen. Es ist zwar davon auszugehen, dass auch in diesen Bereichen unterhalb der bestehenden Grenzwerte keine gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten sind. Da für diesen Bereich bislang jedoch nur wenige Untersuchungsergebnisse vorliegen, sieht das BfS hier noch Forschungsbedarf. Aus Sicht des BfS ist beim Betrieb der bestehenden sowie bei der Entwicklung neuer drahtloser Kommunikationstechniken allerdings weiterhin auf eine vorsorgliche Minimierung der Exposition der Nutzer und der Bevölkerung zu achten. Grundsätzlich fordert das BfS , dass wesentliche Parameter neuer Techniken so rechtzeitig bekannt gegeben werden, dass die Wissenschaft und der Strahlenschutz Gelegenheit haben, vor der Einführung der neuen Techniken deren Gesundheitsverträglichkeit zu prüfen. Stand: 15.11.2023
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Tags: Hochfrequente Felder ? Mobiltelefon ? Gesundheitsgefährdung ? Elektromagnetisches Feld ? Biologische Wirkung ? Langzeitwirkung ? Gesundheitliche Auswirkungen ? Embryo ? Kind ? Strahlenschutz ? Epidemiologische Studie ? Berg ? Immunsystem ? Krebsrisiko ? Literaturstudie ? Nervensystem ? Produktsicherheit ? Sinnesorgan ? Studie ? Tierversuch ? Allgemeine Gesundheit ? Elektrosensibilität ? Informations- und Kommunikationstechnik ? Mobilfunk ? Forschungsprogramm ? Grenzwert ? Krankheit ? Technischer Fortschritt ? Sendeeinrichtung ?
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Language: Deutsch
Issued: 2023-11-15
Time ranges: 2023-11-15 - 2023-11-15
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http://www.emf-forschungsprogramm.de/ (Webseite)DMF (Öffnet neues Fenster)
http://www.emf-forschungsprogramm.de/int_forschung/wirk_mensch_tier (Webseite)Elektromagnetische Felder des Mobilfunks im Zuge des aktuellen 5G-Netzausbaus – Technische Aspekte und biologische Wirkungen im unteren Frequenzbereich
https://www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse/DE/2021/2021-12-10_Stgn_5G_Mobilfunk.html (Webseite)Accessed 1 times.