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Warensicherungsanlagen

Description: Warensicherungsanlagen Warensicherungsanlagen in Kaufhäusern arbeiten grundsätzlich alle nach dem gleichen Prinzip: Meist im Kassenbereich oder am Ausgang des Geschäftes befindet sich der Überwachungsbereich in Form eines magnetischen oder elektromagnetischen Feldes. Zur Detektion der an der Ware angebrachten Etiketten werden entweder niederfrequente Magnetfelder oder hochfrequente elektromagnetische Felder verwendet. Warensicherungsanlagen können hohe Expositionen verursachen. Empfehlung: Gehen Sie als Kunde zügig und möglichst in der Mitte eines Überwachungs- bzw. Schleusenbereichs durch Warensicherungsanlagen. Im Überwachungsbereich selbst sollten Sie nach Möglichkeit weder verharren, noch die Sendeantennen zum Anlehnen nutzen oder berühren. Warensicherungsanlagen sollen in Kaufhäusern Diebstähle verhindern. An den Waren wird dazu in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der zu sichernden Gegenstände ein hartes Etikett oder ein Klebeetikett befestigt. Wird das Etikett nicht deaktiviert oder entfernt, bevor mit der Ware der Überwachungsbereich einer elektronischen Warensicherungsanlage durchschritten wird, so löst die Anlage einen Alarm aus. Eingesetzte Techniken Forschung Gesundheitliche Bewertung Eingesetzte Techniken Warensicherungsanlage Zurzeit sind verschiedene Techniken im Einsatz, die zur Detektion der Etiketten entweder niederfrequente Magnetfelder oder hochfrequente elektromagnetische Felder verwenden und dabei mit kontinuierlichen Signalen oder mit unterschiedlichen Pulsformen arbeiten. Genaue Informationen über die verwendeten Frequenzen und Pulsformen sowie über die Intensität der verwendeten magnetischen oder elektromagnetischen Felder stehen in vielen Fällen nicht zur Verfügung. Grundsätzlich arbeiten alle Systeme nach dem gleichen Prinzip: Meist im Kassenbereich oder am Ausgang des Geschäftes befindet sich der Überwachungsbereich in Form eines magnetischen oder elektromagnetischen Feldes. Dieses entsteht dadurch, dass ein Sender nieder- oder hochfrequente Signale erzeugt. Wird ein aktives Sicherungsetikett durch den Überwachungsbereich bewegt, so wird das Feld gestört und ein Alarm erzeugt. Die Funktionsweise der Geräte bedingt, dass sich der Bereich der höchsten Feldstärke zwischen den Sendeeinrichtungen befindet. Außerhalb des Überwachungsbereiches nimmt die Feldstärke mit zunehmender Entfernung rasch ab. Warensicherungsanlagen können hohe Expositionen verursachen Expositionsmessungen haben ergeben, dass bei Anlagen, die mit niederfrequenten Feldern arbeiten (sogenannte akusto-magnetische (AM-)Systeme; typische Arbeitsfrequenz: 58 Kilohertz), Pulsspitzen mit einer magnetischen Flussdichte von über 200 Mikrotesla ( µT ) auftreten können. Der von der "Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung " ( ICNIRP ) entwickelte Referenzwert für die allgemeine Bevölkerung in Höhe von 38 Mikrotesla war auch noch im Abstand von einem halben Meter zu den Sendeantennen überschritten. Auch bei Anlagen, die mit höheren Frequenzen im Bereich um 8 Megahertz ( MHz ) arbeiten (sogenannte Radiofrequenz-(RF-)Systeme), wurden Überschreitungen der Referenzwerte festgestellt. Dies geschah ebenso bei Anlagen, die mit niedrigeren Frequenzen arbeiten (sogenannte elektromagnetische (EM-)Systeme). Geräte, die im Frequenzbereich zwischen 2400 und 2500 Megahertz arbeiten, sind in der Praxis sehr selten. Für sie liegen keine spezifischen Informationen vor. Forschung Wenn die von der ICNIRP vorgeschlagenen Referenzwerte überschritten sind, müssen für eine gesundheitliche Beurteilung detailliertere Untersuchungen durchgeführt werden. In zwei Forschungsvorhaben hatte das BfS solche Untersuchungen beauftragt. Dabei ergaben sich deutliche technologiespezifische Unterschiede: Bei Systemen mit einer Betriebsfrequenz um 8 Megahertz (RF-Systeme) ergaben die Untersuchungen selbst bei Annahme ungünstiger Expositionsbedingungen keine Hinweise, dass die für den Gesundheitsschutz in diesem Frequenzbereich maßgeblichen Basiswerte ( Spezifische Absorptionsrate und elektrische Feldstärkewerte im Körper) überschritten werden. Systeme, die mit niederfrequenten Magnetfeldern um 58 Kilohertz arbeiten (AM-Systeme), können den für diese Frequenz maßgeblichen Basiswert ( elektrische Feldstärke im Körper) überschreiten, wenn sich eine Person den Sendeantennen auf ungefähr zwanzig oder weniger Zentimeter annähert. Bei Anlagen, die mit noch niedrigeren Frequenzen arbeiten (EM-Systeme) wurde nur bei hochgradiger Annäherung an die Sendeantenne die Möglichkeit einer Überschreitung des Basiswerts für die elektrische Feldstärke im Körper beobachtet. Wenn der Basiswert überschritten ist, können mit zunehmender Expositionshöhe gesundheitlich relevante Wirkungen auftreten. Es handelt sich um akute Effekte, die nur für die Dauer der erhöhten Exposition auftreten und aufhören, wenn sich die Person aus dem Feld heraus bewegt. Die Wirkungen treten nicht bei jeder Person auf, denn der Basiswert liegt weit unterhalb der Schwelle, ab der in Experimenten Wirkungen nachgewiesenen wurden. Die deutliche Absenkung des Basiswertes gegenüber der Wirkungsschwelle berücksichtigt unter anderem, dass die Menschen unterschiedlich empfindlich auf die entsprechenden Felder reagieren können. Gesundheitliche Bewertung Das Gesundheitsrisiko kann nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand insgesamt zwar als niedrig eingeschätzt werden, aus grundsätzlichen Strahlenschutzerwägungen sind Überschreitungen der Basiswerte aber in jedem Fall zu vermeiden. Wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen hinsichtlich möglicher Langzeitwirkungen bei Feldintensitäten unterhalb der empfohlenen Grenzwerte. Die gesundheitlichen Risiken, die von Magnetfeldern mit Frequenzen im Kilohertzbereich ausgehen, sind deutlich weniger untersucht als Risiken, die von Expositionen in anderen Frequenzbereichen ausgehen. Kunden befinden sich allerdings in der Regel nur für kurze Zeit im Einwirkungsbereich der Warensicherungsanlagen. Der Beitrag von Warensicherungsanlagen zur Gesamtexposition der Kunden und damit zu einem möglichen Langzeitrisiko kann deshalb als gering angenommen werden. Aus Vorsorgegründen sollte die Exposition mit niederfrequenten oder hochfrequenten Feldern aber grundsätzlich möglichst niedrig gehalten werden. Empfehlungen Forderungen Stand: 14.11.2023

Types:

Origin: /Bund/BfS/Website

Tags: Gesundheitsgefährdung ? Langzeitwirkung ? Niederfrequente Felder ? Hochfrequente Felder ? Gesundheitsschutz ? Elektromagnetisches Feld ? Gesundheitliche Bewertung ? Spezifische Absorptionsrate ? Forschungsprojekt ? Magnetismus ? Grenzwert ? Nichtionisierende Strahlung ? Schwellenwert ? Sendeeinrichtung ? Referenzwert ?

License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2023-11-14

Time ranges: 2023-11-14 - 2023-11-14

Status

Quality score

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