Description: STRAHLENTHEMEN Elektromagnetische Felder im Haushalt Der technische Fortschritt macht das Leben komfortab- ler: wir können in Haus und Garten telefonieren, sehen fern und hören Radio, die Waschmaschine wäscht un- sere Wäsche und ein Föhn trocknet unsere Haare. Die- se Annehmlichkeiten erleichtern unseren Alltag, tragen aber dazu bei, dass wir auch im Haushalt niederfrequen- ten und hochfrequenten Feldern ausgesetzt sind. Nie- derfrequente elektrische und magnetische Felder treten überall dort auf, wo elektrische Spannung anliegt und Strom fließt. Hochfrequente elektromagnetische Felder werden genutzt, um z. B. Speisen in Mikrowellengerä- ten zu erwärmen oder Informationen drahtlos zu über- tragen, z. B. beim Handy oder beim schnurlosen Telefon. Damit diese Felder keine gesundheitsschädlichen Belas- tungen verursachen, existieren Strahlenschutz-Regelun- gen. Zusätzlich kann jeder durch einfache Vorsorgemaß- nahmen die persönliche Belastung minimieren. Nieder- und hochfrequente Felder lassen sich durch ihre Stärke (Amplitude) und ihre Schwingung (Wellenlänge) oder Schwingungszahl (Frequenz) beschreiben. Sie ge- hören ebenso wie die optische Strahlung zur nichtioni- sierenden Strahlung. Ihre Energie reicht nicht aus, um Atome und Moleküle zu „ionisieren“, d.h. aus elektrisch neutralen Atomen und Molekülen positiv und negativ geladene Teilchen zu machen. Titelbild: Die Quellen für hoch- und niederfrequente Felder im Haushalt sind vielfältig. Hoch- und niederfrequente Felder im elektromagnetischen Spektrum 3 KHz Frequenz-Hz3 • 103 • 103 • 10 Wellenlänge-m107106105 2 3 3 MHz 3 GHz 3 • 103 • 103 • 103 • 103 • 10 104103102101100 4 5 100 km Niederfrequente Felder 6 7 8 3 THz 3 • 103 • 10 10-110-2 100 m 9 10 3 • 103 • 10123 • 10133 • 10143 • 1015 10-310-410-510-610-7 11 1 dm 0,1 µm 0,1 mm Hochfrequente Felder Optische Strahlung Je höher die Frequenz der Felder ist, desto höher ist auch ihre Energie und desto geringer ist ihre Wellenlänge. Quellen niederfrequenter Felder im Haushalt Stromleitungen und jedes elektrische Gerät, an dem eine Spannung anliegt, sind Quellen niederfrequenter elektri- scher und magnetischer Felder. Wenn Geräte in Betrieb sind, das heißt, wenn in den Leitungen Strom fließt, ent- steht zusätzlich zu dem niederfrequenten elektrischen Feld um diese Geräte und Leitungen ein niederfrequentes magnetisches Feld. Der Bereich der elektrischen und ma- gnetischen niederfrequenten Felder umfasst Frequenzen zwischen 1 Hertz (1 Hz = 1 Schwingung pro Sekunde) und etwa 100 Kilohertz (kHz). Die Frequenz der Stromversor- gung in Deutschlands Haushalten beträgt 50 Hz. Die Feldstärken in der Umgebung von Haushaltsgeräten sind in der Regel gering. Nur unmittelbar an der Ober- fläche einiger Geräte können lokal hohe Feldstärkewerte auftreten – z. B. bei verschiedenen Rasierapparaten oder Föhnen. Die Feldstärken nehmen mit jedem Zentimeter Entfernung vom Gerät erheblich ab. Im Gebrauchsab- stand ist daher das Magnetfeld (die sog. magnetische Flussdichte) bei den meisten Haushaltsgeräten gering, wie untenstehende Tabelle zeigt. Bei Induktionskochherden können hohe magnetische Flussdichten auftreten. Induktionskochherde nutzen in der Regel Frequenzen zwischen 20 und 100 kHz. Für diesen Frequenzbereich empfiehlt die Internationale Kommissi- on zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP 2010) einen Referenzwert von 27 Mikrotesla (μT). Um ent- stehende Streufelder gering zu halten, sollten die von den Herstellern empfohlenen Töpfe mit der passenden Grö- ße verwendet und zentriert auf dem Kochfeld positioniert werden. Vor allem bei Verwendung ungeeigneter Töpfe und Pfannen oder ungenauer Positionierung können an- sonsten bei Gebrauchsabständen von weniger als 30 Zen- timeter (cm) magnetische Flussdichten auftreten, die dem Referenzwert nahe kommen oder ihn sogar übersteigen. Repräsentative Werte magnetischer Flussdichten von Haushaltsgeräten in unterschiedlichen Abständen gemessen in Mikrotesla (μT), Gebrauchsabstände in Fettdruck GerätMagnetische Flussdichte bei drei Zentimetern AbstandMagnetische Flussdichte bei 30 Zentimetern AbstandMagnetische Flussdichte bei einem Meter Abstand Haarföhn6 bis 20000,01 bis 70,01 bis 0,3 Rasierapparat15 bis 15000,08 bis 90,01 bis 0,3 Staubsauger200 bis 8002 bis 200,13 bis 2 Mikrowellengerät73 bis 2004 bis 80,25 bis 0,6 Bügeleisen8 bis 300,12 bis 0,30,01 bis 0,03 Computer0,5 bis 30kleiner als 0,01Fernsehgerät2,5 bis 500,04 bis 2 0,01 bis 0,15 Magnetische Flussdichten unter 100 μT gewährleisten, dass im Körper erzeugte elektrische Feldstärken von 20 Millivolt pro Meter (mV/m) nicht überschritten werden. Dies gilt selbst bei Dauereinwirkung als gesundheitlich unbedenklich. Bereits bei 30 cm Abstand wird der Wert von 100 μT bei den meisten Geräten deutlich unterschritten. Quellen hochfrequenter Felder im Haushalt Rundfunk, Fernsehen, schnurlose Telefone, Wireless LAN (WLAN) oder Bluetooth, also vorwiegend Techniken der Sprach- und Datenübertragung, aber auch Mikrowellen- herde nutzen hochfrequente elektromagnetische Felder. Bei hochfrequenten Feldern sind die elektrische und die magnetische Komponente untrennbar miteinander ver- bunden. Deshalb spricht man hier von elektromagneti- schen Feldern. Schnurlostelefone beispielsweise arbeiten im Frequenzbe- reich von 1880 bis 1900 Megahertz (MHz). Ihre Reichwei- te beträgt maximal 300 Meter (m) im Freien - ihre mittlere Sendeleistung liegt bei etwa 10 Milliwatt (mW). Beim Be- trieb des Mobilteils am Ohr wurden spezifische Absorpti- onsraten (SAR) von unter 0,1 Watt pro Kilogramm (W/kg) festgestellt. Zum Vergleich: Der Basisgrenzwert für Kopf und Rumpf beträgt gemäß der Empfehlung der Interna- tionalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP 2010) 2 W/kg. SAR ist die bezogen auf die betroffene Gewebemasse z.B. des Kopfes aufgenomme- ne Leistung. Drahtlose lokale Netzwerke wie WLAN und drahtlose Da- tenübertragungstechniken wie Bluetooth nutzen Frequen- zen um 2,45 Gigahertz (GHz). Für WLAN sind zusätzlich Frequenzbereiche oberhalb von 5,15 GHz freigegeben. Bei Bluetooth reichen die Sendeleistungen von 1 mW bis 100 mW je nach Reichweite. Für WLAN sind je nach Einsatz- gebiet Sendeleistungen bis zu 1 W zulässig. Mikrowellenkochgeräte nutzen hochfrequente elektro- magnetische Felder mit einer Frequenz von 2,45 GHz. Die Mikrowellenstrahlung wird im Inneren der Gerä- te erzeugt. Durch Abschirmmaßnahmen ist gewährleis- tet, dass im Betrieb nur sehr wenig Strahlung nach au- ßen gelangt (max. 5 Milliwatt pro Quadratzentimeter (mW/cm2²) in 5 cm Abstand sind erlaubt). Eine spezielle Schutzvorrichtung sorgt dafür, dass das Gerät zuverlässig abschaltet, sobald die Tür geöffnet wird. (mV/m). Sowohl elektrische als auch magnetische Felder können im menschlichen Körper zusätzliche elektrische Felder hervorrufen. Bleiben diese schwach, d.h. im Be- reich der körpereigenen elektrischen Feldstärken, haben die zusätzlichen Felder nach heutigem Stand der Wis- senschaft keine nachteilige Wirkung. Gesundheitsschädliche Wirkungen können jedoch auf- treten, wenn die im Körper erzeugten Feldstärken be- stimmte biologische Wirkungsschwellen überschrei- ten. Nerven- und Muskelzellen können gereizt werden. Je weiter die Schwelle überschritten wird, umso größer sind auch die gesundheitlichen Risiken. Wenn die Ner- venleitung im Körper beeinträchtigt wird, drohen zum Beispiel Herzrhythmusstörungen. Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder Hochfrequente elektromagnetische Felder wirken vor al- lem auf die im Gewebe vorhandenen Wassermoleküle ein. Diese geraten in Schwingung und geben Reibungs- wärme ab. Die vom Körper aufgenommene Leistung wird also hauptsächlich in Wärme umgewandelt. Als Maß für die vom Gewebe aufgenommene Energie dient die Spezifische Absorptionsrate (SAR). Wird der Körper über einen längeren Zeitraum hinweg um 1° Celsius oder mehr erwärmt, kann es zu gesund- heitsschädlichen Wirkungen kommen. Im Tierexperi- ment wurden solche Wirkungen nachgewiesen: Stoff- wechselvorgänge wurden gestört, es traten spezielle Verhaltensänderungen ein und Störungen der embryo- nalen Entwicklung wurden beobachtet. Sowohl bei niederfrequenten als auch bei hochfre- quenten Feldern ist also dann mit gesundheitlichen Nachgewiesene Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen Die Wirkungen der elektromagnetischen Felder hängen von ihrer Frequenz ab. Daher muss zwischen den Wir- kungen von hoch- und niederfrequenten Feldern unter- schieden werden. Wirkungen niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder In allen Lebewesen, also auch im Menschen, kommen natürliche elektrische Felder und Ströme vor. Elektrisch geladene Teilchen werden bei vielen Stoffwechselvorgän- gen im menschlichen Körper bewegt. Nerven leiten ihre Signale als elektrische Impulse weiter. Auch das Herz ist elektrisch aktiv. Die natürlichen elektrischen Feldstärken im Körper liegen zwischen 5 und 50 Millivolt pro Meter Je höher die im Körper erzeugten elektrischen Feldstärken, des- to schwerer die Wirkungen. Gesundheitsschäden sind erst ab dem 100-fachen des Basiswertes nachgewiesen.
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Tags: Niederfrequente Felder ? Hochfrequente Felder ? Mobiltelefon ? Föhn ? Gesundheitsgefährdung ? Elektromagnetisches Feld ? Farn ? Gesundheitsschaden ? Nichtionisierende Strahlung ? Rundfunk ? Waschmaschine ? Elektro- und Elektronikgeräte ? Optische Strahlung ? Mikrowellengerät ? Haar ? Kernenergie ? Strahlung ? Gehörorgan ? Energie ? Garten ? Haushaltsgerät ? Herz ? Mensch ? Schutzmaßnahme ? Spezifische Absorptionsrate ? Magnetismus ? Partikel ? Schwellenwert ? Technischer Fortschritt ? Referenzwert ?
Region: Peine
Bounding boxes: 10.2352° .. 10.2352° x 52.31928° .. 52.31928°
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Language: Deutsch
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