Description: Asse Einblicke Informationen über die Schachtanlage Asse II Nr. 30 März 2016 Editorial Inhalt Für die Folgen seines Handelns geradezustehen – das ist das, was man gemeinhin unter Verant- wortung versteht. Je größer die Auswirkungen dieses Handelns auf das Leben der Bürgerinnen und Bürger sind, desto größer ist die Verantwortung. Umso größer scheint aber auch die Versuchung zu sein, sich dieser Verantwortung zu entziehen. Günstig wurde der Strom aus Atom nur durch staatliche Subventionen in Milliardenhöhe. Sie sicherten den privaten Betreibern riesige Gewinne. Vor den Folgekosten aber, die ebenfalls in die Milliarden gehen, versucht man sich nach Möglichkeit zu drücken. Im Fall der Asse zahlt der Bund und damit die Bürgerinnen und Bürger. Die Frage, wer denn wann und für was verantwortlich war, ist wichtig, um in der Zukunft Fehler zu vermeiden und die heutigen Probleme zu lösen, anstatt sie nachfolgenden Generationen zu überlassen. Eins davon ist die Suche nach einem nationalen Endlager. Schon angesichts der langen Zeiträume, die das Suchverfahren einnimmt, müssen sich zunehmend diejenigen um das Problem kümmern, die es selbst nicht verursacht haben. Auch bei der Stilllegung der Asse geht es immer wieder um das große Thema Verantwortung. Das betrifft natürlich den Betreiber und die politischen Entscheider. Es betrifft aber auch die beteiligten Bürgerinnen und Bürger. Beim Engagement für oder gegen eine Sache von gesellschaftlichem Belang sollte sich jeder der Folgen seines Handelns bewusst sein. 08 03 Ein Bild und was dahintersteckt Was sich tatsächlich hinter der Schlagzeile verbirgt: „106 Fässer aus Asse geborgen“ 04 Schwere Last Die Vertreter der Endlagerkom- mission stehen vor wichtigen Entscheidungen zur Standort- suche. Mitte des Jahres soll der Bericht präsentiert werden 08 „Auch unsere Generation ist nicht dagegen gefeit, Fehlent- scheidungen zu treffen“ Ein Interview mit dem nieder- sächsischen Umweltminister Stefan Wenzel über Verantwor- tung 10 Ohne geht es nicht Warum die Notfallvorsorge ein Beispiel für verantwortliches Handeln ist 12 Rebell wider Willen Der Bauer Rolf Steinkampf will das BfS nicht auf sein Land lassen, um 3D-seismische Messungen durchzuführen Impressum ASSE EINBLICKE Informationsschrift über die Schachtanlage Asse II / HERAUSGEBER: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), V.i.S.d.P.: Dr. Ingo Bautz, Info Asse, Am Walde 1, 38319 Remlingen, www.asse.bund.de VERLAG: DUMMY Verlag GmbH / GESTALTUNG: zmyk.de / ILLUSTRATIONEN: Jindrich Novotny, Quermedia FOTOS: Heike Hegemann / Asse-GmbH, Janosch Gruschczyk, Felix Brüggemann, Ulrich Baumgarten / DRUCK: Bonifatius Druck, Paderborn Die ASSE EINBLICKE sind auf einem FSC®-zertifizierten Papier unter Verwendung von Altpapier und wiederauf- forstbaren Rohstoffen gedruckt und klimaneutral. Die durch die Herstellung verursachten Treibhausgasemissionen wurden durch Investition in das Klimaschutzprojekt „Wasserkraft, Pueblo Nuevo Viñas, Guatemala“ kompensiert. 2 BILD: HEIKE HEGEMANN / ASSE- GMBH Ein Ein Bild Bild und Bi und was un was wa dahintersteckt dahinterst steeck cktt 490-Meter-Ebene, Auslaugversuchsfeld: Hier untersuchte der ehemalige Betreiber, wie sich radioaktive Stoffe in Salzlauge verhalten M itte Januar titelte die Presse „106 Fässer aus Asse geborgen“ und warf damit für einen kurzen Moment ein Schlaglicht auf ei- nen abgetrennten und unscheinbaren Raum innerhalb des Bergwerkes. Er ist praktisch eine Insel im Grubengebäude. Denn diese wenigen Quadratmeter fallen nicht in den Verantwor- tungsbereich des Bundesamtes für Strahlen- schutz (BfS). Verantwortlich ist der ehemalige Be- treiber der Asse, das Helmholtz Zentrum München (HMGU). Im Auslaugversuchsfeld wurde von 1979 bis 2009 untersucht, wie sich Betonkörper über längere Zeit in Salz- lauge verhalten. Die Probenkörper enthiel- ten nur in geringen Mengen radioaktives Cäsium, natürliches Uran sowie Neptunium. Die Forscher wollten wissen, ob und in wel- chem Zeitraum sich die radioaktiven Stoffe aus dem Beton lösen. Die Proben ruhten in Fässern, wie sie auch im Bild zu sehen sind. 2009 übernahm das BfS den Betrieb der Anlage. Als Eigentümer der Versuch- seinrichtung war das HMGU dafür zustän- dig, den Bereich zu räumen. Insgesamt 106 Fässer hat der ehema- lige Betreiber zwischen 2013 und 2015 ab- transportiert. Die Behälter stehen heute zum größten Teil im niedersächsischen Sammellager für schwach- und mittelradio- 3 aktive Abfälle in Leese. Den Rest erhielt ein Forschungsinstitut in Karlsruhe zur wei- teren Versuchsauswertung. Mit der Rück- holung der Abfälle aus den Einlagerungs- kammern hat der Abtransport nichts zu tun, genauso wenig ist er damit vergleichbar. Denn Rückholung bedeutet, größtenteils beschädigte Abfallbehälter mit radioakti- ven Abfällen, die vor über 40 Jahren im Salz abgekippt wurden, zu bergen. Trotz- dem sorgte der Abtransport der Probenkör- per dafür, dass ein schon in Vergessenheit geratener Raum in der Schachtanlage Asse nochmals ins Licht der Öffentlichkeit ge- rückt wurde.
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Origin: /Bund/BGE/Website
Tags: Karlsruhe ? München ? Cäsium ? Guatemala ? Endlager Asse ? Altpapier ? Uran ? Wasserkraft ? Salz ? Treibhausgasemission ? Endlager ? Abfalltransport ? Interview ? Papier ? Strahlenschutz ? Bergwerk ? Insel ? Abfallbehälter ? Berg ? Folgekosten ? Lauge ? Radioaktiver Stoff ? Rohstoff ? Klimaschutz ? Katastrophenvorsorge ? Forschungseinrichtung ? Stilllegung ? Wald ?
Region: Peine
Bounding boxes: 10.2352° .. 10.2352° x 52.31928° .. 52.31928°
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