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GAME – Gefüge, Textur- und Anisotropie-Messungen von potenziell für die Endlagerung geeigneten Graniten zur Charakterisierung möglicher Fluidwegsamkeiten (PDF)

Description: Steckbrief für Forschungsvorhaben Gefüge, Textur- und Anisotropie-Messungen von potenziell für die Endlagerung geeigneten Graniten zur Charakterisie- rung möglicher Fluidwegsamkeiten Kurztitel/ ggf. Akronym:GAME Projektziel:In dieser Studie soll für Deutschland erstmals eine systematische Un- tersuchung der primären Anisotropie von Graniten durchgeführt und die räumliche Abhängigkeit des induzierten Bruchmusters untersucht werden. Die wirtsgesteinsspezifische Methodenentwicklung ist nicht teilgebietsbezogen. Die vergleichende Studie berücksichtigt Granite, die während verschiedener krustenbildender Prozesse in unter- schiedlichen tektonischen Regimen auskristallisiert sind. Hierfür wird die Analyse des Mikrogefüges und der kristallographischen Vorzug- sorientierung des Gesteinsvolumens mit der räumlichen Verteilung induzierter Bruchflächen und Messungen der magnetischen Suszep- tibilität kombiniert. Forschungsfeld:Geowissenschaftliche Fragestellungen Projektpartner:Technische Universität Bergakademie Freiberg (Fakultät für Geowis- senschaften, Geotechnik und Bergbau, Institut für Geologie) Fördervolumen (Netto):Das Fördervolumen der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) beträgt insgesamt 679.510 €. Projektlaufzeit:2021 bis 2024 Forschungsauftrags- nummer:STAFuE-21-09-Klei Weiterführende Informationen:- Projektbeschreibung Kristalline Wirtsgesteine wie z. B. Granitformationen werden aufgrund ihrer geringen Matrix- Permeabilität als auch der hohen Festigkeiten als geeignete Wirtsgesteine für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle angesehen. Granite werden typischerweise als isotrope Gesteine be- schrieben. Diese Annahme ist jedoch nur bedingt richtig, da sich z.B. ein magmatisches Fließ- gefüge und eine Vorzugsorientierung der Kristalle bilden konnte, und deshalb jeder Granit als anisotroper Festkörper betrachtet werden sollte (Bouchez 1997). Postmagmatische bruch- hafte Verformungen können Trennflächen und damit mögliche Fluidwegsamkeiten erzeugen, Geschäftszeichen: SG01201/18-2/7-2021#7 – Objekt-ID: 923454 – Stand: 23.03.2022 www.bge.de Seite 1 von 2 Steckbrief für Forschungsvorhaben die im Hinblick auf den sicheren Einschluss von hochradioaktiven Abfällen von großer Bedeu- tung sind. Die räumliche Orientierung dieser Trennfläche hängt hauptsächlich vom tektoni- schen Regime ab, sollte aber auch von der primären Anisotropie der Festigkeitseigenschaften der Granite beeinflusst sein. Die Granite Deutschlands können sowohl hinsichtlich ihrer zeitlichen Stellung als auch bezüg- lich der Intrusionsbedingungen unterschieden werden. Dies kann sich in unterschiedlichen petrophysikalischen Eigenschaften der Gesteine widerspiegeln, die von der Art und Orientie- rung der primären Anisotropie beeinflusst werden. Somit beeinflusst die primäre Anisotropie, zusammen mit dem rezenten Spannungsfeld, die räumliche Orientierung der hydraulisch wirk- samen Trennflächen (sekundäre Anisotropie). Dies sollte strukturgeologische Unterschiede zwischen den Granitkomplexen bedingen. Durch eine systematische Untersuchung können die unterschiedlichen Granittypen bezüglich ihrer prinzipiellen Eigenschaften bewertet werden. Im Forschungsprojekt GAME werden folgende Teilhypothesen getestet: i)Es existiert ein generischer Zusammenhang zwischen unterschiedlichen tektoni- schen Intrusionsregimes und der resultierenden primären Anisotropie ii)Es gibt einen Zusammenhang zwischen der räumlichen Orientierung hydraulisch wirksamer Trennflächen (sekundäre Anisotropie) und der primären Anisotropie der Granite (magmatische Fließgefüge, Vorzugsorientierung von Kristallen, verheilte spätmagmatische Mikrobrüche) iii)In Bezug auf das rezente Spannungsfeld verhalten sich die Granite mechanisch unterschiedlich, da die Wechselwirkung zwischen den unterschiedlich ausgepräg- ten primären Anisotropien und anliegender Differentialspannung variiert Hierfür werden verschiedene petrophysikalische Parameter analysiert und die primäre Aniso- tropie der verschiedenen Granite gemessen und beschrieben. Durch Verformungsexperi- mente wird ein Trennflächengefüge erzeugt und die strukturelle Beziehung zwischen primärer und sekundärer Anisotropie beschrieben. Die BGE verspricht sich von diesem interdisziplinä- ren geowissenschaftlichen Forschungsprojekt einen wesentlichen Erkenntnisfortschritt hin- sichtlich der petrophysikalischen und gesteinsmechanischen Eigenschaften des „Geomateri- als Granit“. Die in einem Geoinformationssystem organisierten Daten, und die Erstellung eines effizienten „Workflow“, sollen nach Abschluss des Projektes als Datenbasis für nachfolgende Untersuchungen dienen. Literatur Bouchez, J. L. (1997): Granite is Never Isotropic: An Introduction to AMS Studies of Granitic Rocks. In: J. L. Bouchez, D. H. W. Hutton & W. E. Stephens (Hrsg.): Granite: From Segregation of Melt to Emplacement Fabrics. Bd. 8, S. 95-112, Petrology and Structural Geology, Dor- drecht: Springer. ISBN 978-90-481-4812-7. DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-017-1717- 5_6 Geschäftszeichen: SG01201/18-2/7-2021#7 – Objekt-ID: 923454 – Stand: 23.03.2022 www.bge.de Seite 2 von 2

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Origin: /Bund/BGE/Website

Tags: Freiberg ? Radioaktiver Abfall ? Pflanzensamen ? Wild ? Endlagerung ? Geografisches Informationssystem ? Granit ? Bergbau ? Geologie ? Geotechnik ? Gesteinskunde ? Studie ? Forschungsprojekt ? Gestein ? Richtungsabhängigkeit ?

Region: Peine

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