Description: Dialoggespräche des Umweltministeriums Sachsen-Anhalt am 2. und am 4. März 2021 Fragen an die BGE und die Antworten der BGE Stand 19.03.2021 Werden in dem zukünftigen Endlager nur radioaktive Abfälle aus Deutschland eingelagert? Ja, es sollen nur Abfälle aus Deutschland eingelagert werden. Es wird auch kein europäisches Endlager gesucht. Jedes Land ist selbst für seine radioaktiven Abfälle verantwortlich. Jedes europäische Land sucht im eigenen Land einen Standort für die dauerhafte Lagerung hochradioaktiver Abfälle, wenn diese im eigenen Land erzeugt worden sind. Ist die Errichtung eines Endlagers überhaupt realistisch? Sollten nicht besser existierende Hohlräume genutzt werden? Zum Beispiel das Kalibergwerk in Zielitz? Im Standortauswahlgesetz wird die Nutzung ausgeförderter Bergwerke ausgeschlossen. Der Grund dafür ist, dass die Erfahrungen mit dem ehemaligen Forschungsbergwerk Asse gezeigt haben, dass ein sicherer Einschluss der radioaktiven Abfälle in einem durch Bergbau vorgeschädigten Gestein kaum gelingen kann. Gibt es Forschungen zur Neutralisation oder Verwertbarkeit der radioaktiven Abfälle und werden diese Forschungsergebnisse ggf. berücksichtigt? Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist die Vorhabenträgerin. Ihr ist die Aufgabe „Durchführung des Standortauswahlverfahrens nach dem Standortauswahlgesetz“ übertragen. Die wissenschaftliche Forschungstätigkeit der BGE fokussiert sich auf den Endlagerbereich. Zum Stand der Technologien zur Umwandlung von sehr langlebigen Radionukliden in weniger langlebige funktionieren bisher nur im Labormaßstab. Bis aus einem wissenschaftlichen Experiment über einen Prototypen ein marktfähiges Konzept mit entsprechenden Anlagen werden könnte, vergehen noch Jahrzehnte. Die Tatsache, dass es weltweit keine signifikanten Investitionen in diese Technologie gibt, zeigt auch, wie der potentielle Erfolg eingeschätzt wird. Außerdem wäre zur Nutzung dieser Technologien im großen Stil der Wiedereinstieg in eine neue atomare Infrastruktur zur Beseitigung der alten atomaren Infrastruktur notwendig. Die Kosten sind überhaupt nicht abschätzbar. Und: Die „Verarbeitung“ der hochradioaktiven Abfälle aus Deutschland würde mehr als 100 Jahre in Anspruch nehmen, selbst wenn diese Techniken einsatzfähig wären. Zudem: Es gibt kein Konzept, das sämtliche hochradioaktiven Abfälle vernichtet, so dass die Suche nach einem Endlager so oder so notwendig wäre. 40 Prozent der Gesamtmenge der hochradioaktiven Abfälle wurden im Ausland wiederaufbereitet. Sie wurden in eine Glasmatrix eingeschmolzen und könnten mit den Verfahren der Transmutation nicht bearbeitet werden. Ein Endlager würde also in jedem Fall gebraucht. Die zuständige Behörde, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat den Stand der Diskussion kürzlich in einem Gutachten zusammenfassen lassen: https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/kta- deutschland/p_und_t/partitionierung-transmutation_node.html Wie können Politik und Gesellschaft heute einen Wissenserhalt über 500 Jahre (Bergbarkeit) gewährleisten? Das Endlager soll über einen Zeitraum von 500 Jahren nach dem Verschluss wieder auffindbar sein, und es soll möglich sein, ein Rückholbergwerk zu errichten, um die Behälter wieder zu bergen, falls künftige Generationen das wollen sollten. Dafür müssen die Behälter mit den radioaktiven Abfällen mindestens 500 Jahre lang halten, damit eine Bergung möglich ist. Dafür muss insbesondere eine gute Langzeitdokumentation sichergestellt werden. Dafür ist das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zuständig. An einer Verordnung zur Langzeitdokumentation arbeitet das Bundesumweltministerium. Wer trägt die Kosten für die Generationen-Aufgabe „Standortsuche“? Mit dem sogenannten KenFo (Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung), dem Entsorgungsfonds haben die Kernkraftwerksbetreiber und der Bund die finanzielle Verantwortung für die Endlagerung geklärt. Die Kraftwerksbetreiber haben 2018 rund 24 Milliarden Euro in den Fonds eingebracht. Die Verantwortung für die Endlagerung liegt beim Bund. Gibt es bei der Standortsuche eine europäische (und auch internationale) Zusammenarbeit sowie einen Austausch der geologischen Dienste der EU- Staaten? Die BGE ist international an Forschungsprojekten und Felslabors beteiligt und hat mit den Schwestergesellschaften in der Schweiz, Schweden, Großbritannien und Frankreich Kooperationsverträge abgeschlossen, um einzelne Aspekte der Endlagerung gemeinsam zu bearbeiten – und voneinander zu lernen. Die Altmark hat natürlich gute Salzschichten. Diese sind aber gestört durch die weitflächige Gasförderung und durch existierende Kavernen. Auch sind die Eigenschaften nicht wirklich anders als in Gorleben. Auch sind etwa 120 Frackarbeiten durchgeführt wurden. Ist dies ausreichend berücksichtigt worden? Die BGE hat im ersten Schritt der Standortauswahl teilweise Kavernen ausgeschlossen und teilweise auch bereits Gebiete aufgrund von aktivem oder historischem Bergbau, also Rohstoffförderung, ausgeschlossen. Allerdings hat die BGE in dieser ersten Auswertung nur dann einen Ausschluss vorgenommen, wenn die grobe Datenlage das sicher ermöglicht hat. Die Ausschlusskriterien werden im weiteren Verlauf der Standortauswahl erneut angewendet. Mit den vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen werden ebenfalls mögliche Auswirkungen der Rohstoffförderung feiner bewertet. Teilgebiet zu sein bedeutet eben noch lange nicht, auch Standortregion werden zu können. Wie kann es sein, dass im Burgenlandkreis nur der südöstliche Teil als mögliches Gebiet ausgewiesen ist? Von der Geologie her ist der westliche Teil des Burgenlandkreis mit Kristallin genauso geeignet. Ein Großteil des Burgenlandkreises ist von drei Kristallin-Teilgebieten und einem Teilgebiet im Steinsalz in flacher Lagerung bedeckt. Die relevanten Teilgebiete sind das
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Tags: Gorleben ? Sachsen-Anhalt ? Kalibergbau ? Schweden ? Großbritannien ? Erdgasförderung ? Radioaktiver Abfall ? Steinsalz ? Frankreich ? Schweiz ? Standortauswahlgesetz ? Nukleare Entsorgung ? Endlager ? Endlagerung ? Kaverne ? Radionuklid ? Bergwerk ? Berg ? Bergbau ? Geologie ? Internationale Zusammenarbeit ? Standortwahl ? Forschungsprojekt ? Finanzierung ? Gestein ?
Region: Peine
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