Description: Geologischer Steckbrief Teilgebiet 011_00TG_200_00IG_K_g_SPZ Regionalgeologische Einheit: Südliche Phyllitzone Wirtsgesteinstyp: Kristallines Wirtsgestein Abbildung 1: Karte des Teilgebiets 011_00TG_200_00IG_K_g_SPZ (Südliche Phyllitzone) mit Vorkommen des kristallinen Wirtsgesteins Das Teilgebiet befindet sich im Süden Brandenburgs und Sachsen-Anhalts sowie zu kleinen Teilen im Nordwesten Sachsens. Es erstreckt sich etwa zwischen Halle (Saale) und dem Spreewald. Ein kleiner Teil des Teilgebiets liegt weiter südlich bei der Stadt Naumburg (Saale). Das Wirtsgestein in diesem rund 1000 Quadratkilometer großen Teilgebiet ist Kristallingestein. Geologische Entwicklung des Teilgebiets Die geologischen Prozesse, die für die Entstehung des Teilgebiets wichtig waren, liefen während der erdgeschichtlichen Zeitabschnitte Karbon (vor 359 – 299 Millionen Jahren) und Perm (vor 299 – 252 Millionen Jahren) ab. Während des Karbon bildete sich durch die Kollision vieler großer und kleiner Kontinentalplatten der Superkontinent Pangäa. Dabei entstanden einerseits Gebirgszüge, andererseits führte die Kollision zu magmatischer Aktivität im heutigen Teilgebiet. Bis ins frühe Perm hinein bildete sich tief unter der Erdoberfläche Magma, das nie bis an die Oberfläche gelangte, sondern stattdessen in unterirdischen Magmakammern langsam abkühlte. Dabei entstanden kristalline Gesteine, die als Plutonite bezeichnet werden. Sie bilden die Wirtsgesteine im Teilgebiet. Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#18 – Objekt-ID: 11348077 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 1 von 2 Geologischer Steckbrief Teilgebiet 011_00TG_200_00IG_K_g_SPZ Eigenschaften des Teilgebiets Die Wirtsgesteine befinden sich in einer Tiefe von bis zu 500 Metern und werden von Sedimenten bedeckt. Das Teilgebiet wird nach Norden und Süden von Störungszonen begrenzt, die teilweise auch in jüngerer Vergangenheit noch aktiv waren. Störungen sind Bereiche in der Erdkruste, in denen Gesteinsblöcke gegeneinander verschoben wurden. Eine weitere große Störungszone verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das Teilgebiet und teilt es damit in zwei Bereiche. Die Störun gen, von denen bekannt ist, dass sie in der jüngeren geologischen Vergangenheit aktiv waren, hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bereits im Schritt 1 der Phase I ausgeschlossen. Sie sind daher nicht Bestandteil des Teilgebiets. Besonderheiten des Teilgebiets Die Südliche Phyllitzone, in der das Teilgebiet ausgewiesen wurde, hat ihren Namen von einem Gesteinstyp, der selbst nicht als Wirtsgestein infrage kommt. Phyllit ist ein schieferartiges Gestein mit seidigem Glanz auf den Schieferungsflächen, das durch Umwandlungsprozesse aus Tongestein entsteht. Eigenschaften des Wirtsgesteins Kristallines Wirtsgestein ist neben Steinsalz und Tongestein eines der Wirtsgesteine, die sich für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle eignen. Eigenschaften, die das Kristallin zu einem geeigneten Wirtsgestein machen, sind beispielsweise: •Hohe Festigkeit und Stabilität unter anderem gegenüber eiszeitlicher Erosion oder während der technischen Errichtung eines Endlagers •Sehr hohe Temperaturbeständigkeit verhindert eine Veränderung der Eigenschaften des Ge steins und ermöglicht somit die Fähigkeit radioaktive Stoffe zurückzuhalten •Sehr geringe Wasserlöslichkeit verhindert die Veränderung der Durchlässigkeit und Festig keit des Gesteins •Sehr geringe Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Gase in Bereichen ohne Klüfte und Stö rungen Bei der Ermittlung von Standortregionen aus den Teilgebieten berücksichtigt die BGE auch Eigen schaften der Wirtsgesteine, die sich negativ auf die Endlagersicherheit auswirken können. Beim kristallinen Wirtsgestein gehören dazu beispielsweise die hohe Gebirgsdurchlässigkeit in Bereichen, die von Klüften und Störungen beeinflusst und häufig nur sehr schwer vorhersagbar sind. Für weitere Informationen zur Geologie und zur zugrunde liegenden Fachliteratur verweisen wir auf die Unterlagen zum Zwischenbericht Teilgebiete (bge.de). Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#18 – Objekt-ID: 11348077 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 2 von 2
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Origin: /Bund/BGE/Website
Tags: Spreewald ? Sachsen-Anhalt ? Brandenburg ? Sachsen ? Radioaktiver Abfall ? Steinsalz ? Wasserlöslichkeit ? Erosion ? Endlager ? Endlagerung ? Karte ? Geologischer Prozess ? Saale ? Erdkruste ? Geologie ? Radioaktiver Stoff ? Temperaturbeständigkeit ? Sediment ? Plutonit ? Nukleare Sicherheit ? Erdoberfläche ? Gestein ? Gebirge ?
Region: Peine
Bounding boxes: 10.2352° .. 10.2352° x 52.31928° .. 52.31928°
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Language: Deutsch
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